-hgj/nj- Anlehnend an den Silvester-Klassiker „Dinner for one“ steht auch bei der Großen Kölner Karnevalgesellschaft die 11. im 11.-Feier zum Sessionsauftakt unter „The same procedure as last year“, also unter dem gleichen Prozedere wie im vergangenen Jahr.
Vor der Feier zum 11. im 11., stand auch in diesem Jahr der Besuch der Basilika St. Aposteln am Neumarkt an, in dem die in 1882 gegründete Traditionsgesellschaft des Kölner Karnevals zum Gottesdienst eingeladen hatte. Prof. Dr. Bernd Lutz (Gesellschaftsgeistlicher der Großen Kölner) zelebrierte die Messe, bei der neben zahlreichen Mitgliedern und Kölner Bürgern auch die Tänzerinnen und Tänzer der eigenen „De Höppemötzjer“ ebenso anwesend waren wie Tanzpaare und Tanzcorps aus anderen Kölner Karnevalsgesellschaften.
Für die musikalische Untermalung der Messe sorgten zum Start in die Session, die Musiker des Musikzugs, Orchester und Big Band „Domstädter“, welche wie die kleinen und großen Tänzerinnen und Tänzer der „Höppemötzjer“ karnevalistische Partner der renommierten und zugleich mitgliederstärksten Karnevalsgesellschaft Kölns sind.
Im Anschluß der Bitten für eine unfallfreie wie friedvolle Session 2025 – verbunden mit dem Segen für alle Mitglieder der Gesellschaft – , setzten sich sozusagen im „Gänsemarsch“ alle Anwesenden in Richtung Gürzenich in Bewegung.
Nach der persönlichen Begrüßung aller Gesellschaftsteile (Senat, Närrisches Consulat, Reitercorps, und der Heinzelmännchen) durch den sechsköpfigen Vorstand, gehörte das Podium im kleinen Gürzenich-Saal der Kinder- und Jugendtanzgruppe „De Höppemötzer“. Hier zeigten und bewiesen die Jüngsten der Großen Kölner, daß sie abzüglich der Ferientermine über den gesamten Zeitraum des trostlosen und karnevalsfreien Jahres ordentlich geprobt haben. Im Anschluß an die Zugabe der kleinen „Höppies“, marschierten die „Domstädter“ ins Rampenlicht des Garderobensaals, wie der kleine Saal des historischen Tanzhauses auch genannt wird. Wie zuvor die „Pänz“, begeisterten auch die Musiker mit kölschen Klassiker, neuen Melodien und bekannten Karnevalschlagern das Publikum, daß gleich zu schunkeln anfing und somit die Stimmung in Richtung Siedepunkt trieb.
Alsdann folgte der Besuch des designierten Kölner Dreigestirns 2025 („Prinz René I.“, „Bauer Michael“ und „Jungfrau Marlies“), denen man – wie auch ihrer gesamten Equipe – ansah, daß das sie lieber heute als Morgen proklamiert werden möchten.
Hieran holte Präsident Dr. Joachim Wüst „Djavid“ (Djavid Sediqi) nach der Abreise der künftigen Tollitäten auf die kleine Bühne, der erstmalig Gast bei der Großen Kölner war. Mit seinem einzigartigen Gespür für die unscheinbaren, oft übersehenen Momente des Alltags zauberte er aus dem Normalen das pure Chaos – und das auf die witzigste Art. Wo andere Alltagsroutine sahen, entfaltete „Djavid“ ein Feuerwerk an absurden Einfällen und schrillen Geschichten, die einfach jeden Gast umhauten!
Sodann stand die Vorstellung, sowie das Defilee vorbei an den 14 Neumitglieder an, die nach bestandener Hospitantenzeit aus den Händen ihres Präsidenten und des Vorstandes ihre Mitgliedsurkunden, wie auch ihre Gesellschaftmützen überreicht bekamen. Und „wigger em Projramm“. Nach den Neuaufnahmen folgte im Programmablauf der Auftritt der großen Tänzerinnen und Tänzer der „Höppemötzjer“, welche bei allen Darbietungen als absolut fit für die Session 2025 zu bezeichnen sind. Alle Tänze, mit Hebungen, Würfen und viel Akrobatik sind fehlerfrei und perfekt, wie man dies von dieser Truppe seit Jahren kennt.
Ebenfalls erstmalig wie „Djavid“, gehörte „Et Thekenterzett“ (Steffi und Heiner Everding sowie Andreas Schulte) mit Gesang, Quetsch und Kontrabass auf der Bühne der tradierten Gesellschaft, wobei die drei Nippeser Kölsche Lieder der vergangenen 100 Jahre von Ostermann über Jupp Schmitz und „Bläck Fööss“ hin zu eigenen Stücken intonierten. Alle Stücke waren nicht zu laut und aufdringlich, stattdessen mit Humor und Jeföhl gewürzt und mit einem Hauch Melancholie, einer spitzen Zunge und ohne jede Heimat-Tümelei.
Als Schlußnummer der 11. im 11.-Feier hatte Präsident und Programmgestalter Joachim Wüst auf zwei ältere Herren aus dem südlichsten Teil der Domstadt gesetzt. „Willi und Ernst“, welche immer wieder gerne aus Köln-Süd-Süd-Süd-Süd-Süd, also aus Koblenz anreisen, rissen zu später Stunde die illustre Gesellschaft von den Stühlen. So waren die „Rentner aus Leidenschaft“, wie immer – trotz hohen Alters – erfolglos auf Brautschau. Gleichwohl gehörte auch die gegenseitige Verulkung, als auch ihre auf sich umgetexteten Lieder zum Programm, so daß das mit Lachtränen befüllte Finale ein gutes Stück länger dauerte als ursprünglich geplant.
Quelle (Text): © 2024 Hans-Georg „Schosch“ und Niklas Jäckel/typischkölsch.de; (Foto/s): Patrick Siemen
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