-hgj/nj- Bei den Roten Funken schlugen heute die Uhren ein wenig anders als in den letzten 23 Sessionen. So überraschte Kölns ältestes Traditionskorps ihren „alten“ Präsidenten und Kommandanten bereits zweimal. Hierzu hatte der am 24. September 2024 neugewählte Vorstand, um den bis dato noch designierten Nachfolger von Heinz-Günther Hunold „Laachduv vun d´r Ülepooz“, die Präsidenten aller anderen Kölner Traditionskorps zum Abschiedsfrühstück ins Excelsior Hotel Ernst Köln eingeladen.
Mit von der Partie auch Hans Kölschbach, welcher nach über 20 Jahren als Präsident der Altstädter Köln, wie der Präsident der Kölsche Funke rut-wieß die närrischen Geschicke in jünger Hände gelegt hatte, sowie Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die bei den Roten Funken ehrenvoll „Agrippina Kurasch“ bezeichnet wird.
Glockenschlag 12, zog der zwölfköpfige Rote Funken-Vorstand zusammen allen Präsidenten in Richtung Bahnhofsvorplatz, wo alle Mitglieder des rot-weißen Korps auf ihren scheidenden Präsidenten – auf der Freitreppe zwischen Dom und Kölner Hauptbahnhof – für das offizielle Sessionsfoto warteten. Allerdings war der Platz zwischen Bahnhof und dem Brauhaus „Gaffel am Dom“ prall gefüllt, da über tausend Kölner, Imis und Reisende der Deutschen Bahn, dieses einmalige Spektakel miterleben mochten.
Die Gesamtregie hierfür lag in den Händen der Kölner Fotografin Vera Drewke, die seit Jahren bei allen Veranstaltungen und Terminen des Korps als Haus- und Hoffotografin den Auslöser drückt. Während dieser Zeit kreiste auch der über Kölns Grenzen bekannte Funkenzeppelin über Altstadt, Rhein und Dom, den man auf beiden Seiten mit „DANKE LAACHDUV“ beflockt hatte.
Nachdem das letzte Foto endlich im Kasten war, folgte im Ablaufplan am Tag vor dem Sessionsstart der große Zapfenstreich, welcher unter dem Dirigat des Orchesterchef Matthias Hesseler stand. Gemeinsam intonierten hier die Musiker des Orchester Helmut Blödgen, wie auch der Tambour- und Hornisten Club Köln-Kalk-Humboldt, als Regimentskapelle schmissige Lieder, so unter anderem den „Laridha- und den Rote Funken-Marsch“.
Alsdann zogen die uniformierten Akteure quer durch die Altstadt zum Gürzenich, da dort sowohl die Verabschiedung von Hans-Günther Hunold, wie die Amtseinführung dessen Nachfolgers Dirk Wißmann zur diesjährigen Kontrollversammlung gehörten. Im Sall des im 15. Jahrhunderts errichteten Profanbaus angekommen, empfingen die Musiker und Musikerinnen der Rheinischen Musikschule mit schwungvoll klingenden kölsche Tön die eintrudelnden Roten Funken und Gäste. Vor der feierlichen Inthronisierung von „Appelzien“ Dirk Wißmann, zum neuen Präsidenten und Kommandanten, versorgte die Gürzenich-Gastronomie das „Schmölzje“ mit deftiger Ähzezupp und Kölsch als Grundlage für des historischen Nachmittags, welcher weitere Überraschungen in sich hatte.
Bei der feierlichen Inthronisation von Dirk Wißmann, welche durch die OB, Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn und Hans-Günther Hunold vollzogen wurde, dankten die acht Präsidenten der Korpsgesellschaften dem scheidenden Rote Funken-„Präsidöres“ für das Ideenreichtum und die Freundschaft, die über Jahre entstanden ist. Gleichwohl unterstrich stellvertretend Björn Griesmann als Präsident der Blauen Funken, diese „Tradition“ auch bei dessen Nachfolger fortzuführen. Über Jahre ist hier ein enger Freundeskreis gewachsen der diesen Schulterschluß auf künftig beibehält.
Den Präsidenteneid, den alle neuen Präsidenten auf die „Plagge“ (Fahnen und Standarten) ihrer Gesellschaften ablegen müssen, gehörte zum Part von Christoph Kuckelkorn als Kölns höchsten Brauchtumshüter. Henriette Reker als Stadtchefin, legte sodann Dirk Wißmann die Präsidentenkette der Kölsche Funke rut-wieß um, sowie das Zepter der Gesellschaft. Hans-Günther Hunold gebührte im Anschluß die Ehre seinen Amtsnachfolger Dirk Wißmann mit dem Ritterschlag zu „närrisch“ adeln. Dirk Wißmann hat sich wie sein Vorgänger für den närrischen Adelszusatz „vun d´r Ülepooz“ zum Biernamen „Appelsien“ als Bezugspunkt zum Rote Funken-Turm an der Ulrepforte entschieden. Neben überreichter Präsidentenkette und Zepter gehören noch weitere Insignien hierzu, so Präsidenten-Krätzchen, Dreispitz mit Federbusch und die rot-weiße Schärpe als gleichzeitiger Kommandant seines Korps.
Bei der nunmehr beginnenden Kontrollversammlung mit zahlreichen Ehrungen, Beförderungen unter anderem vom neuen am 24. September 2024 gewählten Funken-Vorstand und der neuer Korpskommandanten (Marco Schneefeld) vor. Auch der neue Funkendoktor (Tanzoffizier) der Funken David Eßer wirbelte zusammen mit seiner Marie (Elena Stickelmann) erstmals und fehlerfrei bei der vereinsinternen Veranstaltung über die Bühne. Zum närrischen Prozedere der Kontrollversammlung, die ansonsten traditionell Jahr für Jahr am ersten Dienstag nach dem 11. im 11. Open Air auf dem Roten Funken Plätzchen (Nähe des Buttermarkts) stattfindet, gehörte neben den „Bläck Fööss“, „Der Sitzungspräsident“ (Volker Weiniger) und „Höhner“, zu den ersten Gratulanten, die diesem historischen Tag der Kölsche Funke rut-wieß vun 1823 e.V. beendeten.
Quelle (Text): © 2024 Hans-Georg „Schosch“ und Niklas Jäckel/typischkölsch.de; (Fotos): Hans-Georg „Schosch“ und Niklas Jäckel/typischkölsch.de sowie Niki Siegenbruck – Foto & Grafik | Köln
Abdruck nur gegen Honorar und Beleg
Mehr von typischkölsch.de unter http://typischkoelsch.cologne/ und https://www.facebook.com/typischkoelschkoeln/
Bitte beachten Sie unsere Datenschutzbestimmungen nach den Regeln der EU-DSGVO und stimmen Sie diesen bitte zu. Hier finden Sie unsere Datenschutzbestimmungen!