Emma und Salomon Guggenheimer Verlobung 1903
Am 8. November 2024 lassen die Kölschen Kippa Köpp (KKK) wieder Stolpersteine für von den Nazis verfolgte jüdische Karnevalisten verlegen. Salomon Guggenheimer war Mitglied im „Kleine Kölner Klub K.K.K.“. Mit seiner Frau Ruth wohnte er zuletzt in der Maternusstraße 5 in der Kölner Südstadt.
Salomon Guggenheimer, genannt „Sally“, war Mitglied des einstigen jüdischen Karnevalsvereins „Kleiner Kölner Klub – K.K.K.“, dem Vorgängerverein der Kölschen Kippa Köpp.
Er wurde am 18. August 1881 als eines von 11 Kindern des Essigfabrikanten Jakob Hirsch Guggenheimer und seiner Frau Minna in Ihringen am Kaiserstuhl geboren.
Am 28. Dezember 1909 heiratet der 28jährige in Köln die 22jährige Emma Wolff.
Emma wurde in Köln geboren am 9. April 1887 als Tochter des Metzgers Gottfried Wolff und seiner Frau Julia, geborene Katz. Gottfried Wolff betrieb eine Metzgerei im Griechenmarktviertel. Er starb 1892. Um für die Familie den Lebensunterhalt zu sichern, eröffnete Julia Wolff ein Schuhgeschäft in der Weyerstraße.
Auch Salomon und Emma Guggenheimer stiegen nach ihrer Heirat in den Schuhhandel ein und betrieben ab 1910 zwei Schuhgeschäfte in der Breite Straße 111 und der Severinsstraße 95a. Das Ehepaar wohnte zunächst in der Lothringer Straße 15 in der Südstadt. Hier wurden am 19. Oktober 1910 Tochter Ruth und am 2. Oktober 1912 Sohn Hans Jakob geboren. Später zog die Familie in die Maternusstraße 5 um.
Die Guggenheimers waren eine karnevalsverrückte Familie. Davon zeugen die Fotos, die wir hier angehängt haben. Sie wurden uns (Anm. d. Red.: dem Kölsche Kippa Klub) von den in den USA lebenden Enkeltöchter zur Verfügung gestellt. Sie zeigen die vierjährige Ruth und ihren kleinen Bruder im Jahre 1914, Mutter Emmy Guggenheimer.
1925. Salomon Guggenheimer war aktiv im „Kleinen Kölner Klub“, dem 1922 gegründeten jüdischen Karnevalsverein. Sein Schuhgeschäft auf der Severinstraße war Vorverkaufsstelle für die Sitzungen und Kostümbälle des K.K.K. Die „Kölner Jüdisch-Liberale Zeitung“ schrieb über die „Prunksitzung – 6. Stiftungsfest des K.K.K.“ vom 15. Januar 1928 über Ruth Guggenheimer: „Fräulein Guggenheimer ehrte den Präses mit einem schwungvollen Gedicht, von dessen Bruder verfaßt, und überreichte ihm eine Ehrenkette für seine hervorragende Leitung des K.K.K. während der sechs Jahre des Bestehens des Klubs. Darauf endloses Bützen“.
Im Mai 1929 wanderte der 16jährige Hans Jakob Guggenheimer in die USA aus. Er ließ sich in New York nieder und nannte sich Jack Guggenheimer. Die Eltern und die Schwester blieben vorerst in Köln.
Als die Nazis an die Macht kamen, verließen Salomon und Emma Guggenheimer Deutschland im November 1933. Sie gehörten zu den ersten jüdischen Kölnerinnen und Kölnern, die die Heimat verließen. Am 24. November 1933 kamen sie in New York an. Salomon war 52 Jahre alt, Emma 46. Sie wohnten in Washington Heights in Manhattan. Salomon arbeitete für die Firma „Guggenheimer & Bloch“.
Tochter Ruth schloß eine medizinische Ausbildung in Bonn ab und wanderte mit ihrem Ehemann Walter Schubel 1936 nach New York aus. Später lebte das Ehepaar in Chile.
Emma Guggenheimer starb am 28. Mai 1950 im Alter von 63 Jahren, Jack Guggenheimer 1968, Salomon mit 92 Jahren am 20. Oktober 1972, alle drei in New York. Ruth Guggenheimer starb 93jährig 2004 in San Francisco.
Quelle: Kölsche Kippa Köpp e.V. vun 2017; Foto/s: Kölsche Kippa Köpp e.V. vun 2017 sowie Martin Balg, Hofphotograph und C. Scholz, Cöln-Deutz, Hof-Photograph
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