-hgj/nj- In einem außergewöhnlichen Ambiente startete das Reiter-Korps „Jan von Werth“ intern mit Mitgliedern, Familien, geladenen Gästen und Freunden beim Sommerfest 2024 ins 100. Jubiläum, welches in der Session 2025 ansteht.
Gleichwohl hatte der Vorstand um Frank Breuer (Vorsitzender und Korpskommandant) und Präsident Stefan J. Kühnapfel neben kulinarischen Leckereien, Kölsch- und Cocktailständen, einem Karikatur-Zeichner, für weitere Highlights und Überraschungen gesorgt, die über den gesamten Nachmittag bis in die Abendstunden das Fest auf der Dachterrasse des Hotels Moxy am Airport Köln/Bonn abrundeten. Neben den musikalischen Höhepunkten durch das Orchester Helmut Blödgen gehörten auch die „Paveier“ zum Programm des Tages vor der Kulisse auf Terminal, Rollfeld, startende und landende Flugzeuge.
Wie jedes Jahr nutzte das Reiter-Korps auch gestern (22. Juni 2024) traditionell das Sommerfest, um das Geheimnis des künftigen „Jan un Griet“-Paars zu lüften. Allerdings gab es hierzu eine ganz besondere Überraschung, da „Jan von Werth“ in der Jubiläumsession gleich mit zwei Paaren in die Säle des närrischen Kölns einzieht – und auch bei allen anderen Aktivitäten des Kölner Traditionskorps – vier „Jan un Griet“-Protagonisten präsentiert.
Erst- und einmalmalig in der tradierten Geschichte des Reiter-Korps und des Kölner Karnevals, wird es ein „Jan un Griet“-Paar geben, daß aus den Reihen der Kinder- und Jugendtanzgruppe kommt. Mit Severin Lupp (17) und Charlotte Baum (15) stellten sich zwei „Jan von Werther“-Pänz vor, die in der Abwandlung der modernen Art die Liebesgeschichte zwischen „Jan un Griet“ vorstellten. So verpönte „Griet“ als Supermarktkassiererin (und nicht wie überliefert als im dreißigjährigen Krieg lebende Magd) den jungen „Jan“, der als Kfz-Mechatroniker (allerdings nicht wie überliefert als Bauernsohn) nicht der passende und vermögende Mann fürs Leben sei.
Hieran lüftete Frank Breuer das Geheimnis des neuen designierten „Jan und Griet“, welches wie seit 1949 zum närrischen Spiel der Gesellschaft gehört. Mit dem Spiel an der Vringspooz an Wieverfastelovend haben „Jan un Griet“ nicht nur einen festen Stellenwert des kölschen Fasteleers, sondern sind nach dem Kölner Dreigestirn auch die zweithöchsten karnevalistischen Repräsentanten des domstädtischen Fastelovends.
Während alle Gäste und Mitglieder noch auf das Erscheinen der designierte Darsteller auf dem Podium warteten, tauchte das Paar mittels Hebebühne hinter diesen aus dem Lichthof des Hotels auf und grüßte alle sozusagen aus dem „Hinterhalt“. Zur Jubelsession verkörpern mit Christian und Verena Bergsch zwei bekannte wie erfahrene Mitglieder des Kölner Traditionskorps die historischen Figuren. So tanzte Christian Bergsch an Tanzoffizier von 2008 bis 2013 mit Kathrin Arnold und hiernach in der Session 2016 zusammen mit Britta Schwadorf über die Bühnen der Domstadt. Ehefrau Verena gehört seit vielen Jahren zum Ensemble der 35 aktiven Musiker der Korpskapelle, die bei allen Auftritten der Reiter mit „kölsche Tön“ daß „Schmölzje“ in die Säle und allen Umzügen musikalisch begleitet.
Ursprünglich veranstaltete das Reiter-Korps seit 1954 über die tollen Tage ein Feldlager am Fuße des Reiterdenkmals des Reitergenerals auf dem Alter Markt. Nach seiner Verlegung an die Eigelsteintorburg, an der man elf Jahre wiederholt das Feldlager mit Zelten, Buden und jeckem Spiel aufbaute, erfolgte aufgrund des Baues der neuen Nord-Süd-Fahrt, der Wechsel an die heutige Spielstätte am Clodwigplatz, wo das „Spill an d´r Vringspooz“ (Severinstorburg) vor dem Karnevalsumzug zum Alter Markt aufgeführt wird.
Wie die Legende bei der Rückkehr des zum Reitergeneral aufgestiegenen „Jan von Werth“ im Jahre 1638, endet auch das „Spill an d´r Vringspooz“ wie folgt!
Unter dem Jubel der Menge reitet Jan von Werth durch das Stadttor, dicht gefolgt von seiner Eskorte. Plötzlich entdeckt er die Liebe seiner Jugend und steigt vom Pferd. „Bes do et, Griet?“ fragte er und setzt leise hinzu: „Et is lang her, sehr lang“.
Sie stellt wehmütig fest: „Jan, jetz bes do Jeneral“.
Jan von Werth lächelt sanft und sagt: „Griet, wer et hätt gedonn!“
Griet seufzt und antwortet: „Jan, wer et hätt gewoß!“
Der Ausruf „Wer et hätt jewoss, der et hätt jedonn!“ bezeichnet in der Domstadt auch heute noch eine verpaßte Gelegenheit.
Quelle: © 2024 Hans-Georg „Schosch“ und Niklas Jäckel/typischkölsch.de; Legende „Jan un Griet“: https://janvonwerth.de/jan-un-griet/legende/
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