-hgj/nj – In den diesjährigen „närrische Wochen“ im Kölschen Fastelovend, welcher nach wie durch Einwirkungen von Corona und seinen Folgen in hohem Ausmaß leidet, können alle Kölner Karnevalsgesellschaften – wenn man hiermit nur den Karneval in der Domstadt betrachtet – auch in 2022 nicht ihre geliebten, erfolgreichen und vom jecken Publikum umjubelten Sitzungen, Bälle einschließlich des Straßenkarnevals so umsetzen, wie man dies noch in der Session 2020 gewohnt war.
Was blieb also den 135 im Festkomitee als Dachorganisation zusammengeschlossenen Gesellschaften in dieser immer noch betrüblichen – statt vor Freude strotzenden Zeit üblich? Man mußte Konzepte erarbeiten, woraus überaus viele wunderbare neue Formate entstanden und alte und vergessene Ideen des 19. und 20. Jahrhundert wieder aufleben und fortentwickelnd bereichern.
Die Roten Funken, welche neben dem Festkomitee Kölner Karneval, das ursprünglich unter dem Namen Festordnendes Comitee, wie Die Grosse von 1823, sowie Kölns Erste. Tanzgruppe, den Hellige Knäächte und Mädge in 1823 den reformierten Karneval gründeten und somit neu organisierten, mußten den amtlichen Corona-Schutzverordnungen der Landesregierung entsprechend, ihre für den 6. Februar 2022 geplante Mädchensitzung absagen und ein Corona-konformes Format entwickeln.
Dem Hotel Maritim Köln am Heumarkt blieb man allerdings treu verbunden, in dem gersten Nachmittag (13. Februar 2022) statt der beliebten Mädchensitzung der „Mädcher-Fastelovends-Nohmeddach en rut un wieß“ rund 750 Mädcher jeden Alters und jedem karnevalistische Coleurs die Freude am Fastelovend zurückbrachte, welche die jecken Wiever, Mädcher und Madämcher seit Aschermittwoch 2020 vermissten.
Auf der Bühne thronte statt des im Karneval üblichen 11er Rates nur ein Rat aus neun honorigen Herren der Kölsch Funke rut-wieß, womit auch hier die Abstandregelungen wie an allen Tischen im Saal gewahrt blieben. Die Moderation des rut un wieße „Mädcher-Fastelovends-Nohmeddachs“ konnte Funken-Präsident Heinz-Günther Hunold leider, wie schon am Regimentsexerzieren einige Tage zuvor, krankheitsbedingt nicht selbst ausüben, so daß die Sitzungsleitung in den erfahrenen Händen die langjährigen Funken-Literaten Michael Ströter lag.
Dass Programm, hatte et „Jlaspöttche“, wie Michael Ströter innerhalb seiner Gesellschaft von seinen Kameraden gerufen wird, in der Schnelle mit Bravour zusammengestrickt, da die Künstler des Kölschen Fasteleers nach 23monatiger Zwangspause froh über jeden erdenklichen Auftritt sind.
Hierbei erfreute der Korpsaufzug mit dem musikalischen Einmarsch des Regimentsspielmannszuges, Elferrat, sorry „9er-Rat“, Gardisten und Offizieren mit ihren vier Knubbeln (Korpsteilen), dem Tanzpaar Judith Gerwing und Florian Gorny ebenso, wie alle Auftritte der Künstler, die das herrlich kostümierte und bunt geschminkte weibliche Publikum zurück in jeck-närrisch Alltagsleben des Kölner Karnevals holten.
Mit dabei „Miljö“ mit ihren aktuellen und bekannten Hits, Martin Schopps mit seiner „Rednerschule“, die StattGarde Colonia Ahoj mit Vorstand, Stammboot, Bordkapelle, Shanty-Chor und Kölns schärfsten Schenkeln, womit das Tanzkorps der närrisch-maritimen Karnevalsgesellschaft gemeint ist. Verstärkung erhielten die Mädchen im Saal von „Frau Kühne“ (Ingrid Kühne), welche wieder (fast) kein gutes Wort über alle Männer dieser Welt verlor, „Kasalla“ und dem Besuch des Kölner Dreigestirns, das wie schon in der Session 2021 wiederum von dem Traditionskorps der Altstädter Köln gestellt wird.
Fehlen durften hierbei auch nicht „Willi und Ernst“ (Dirk Zimmer und Markus Kirschbaum), die als rüstige Rentner von Koblenz kommenden in jedem Sitzungssaal nach ihrer Traumfrau Ausschau halten, wie im Finalteil des „Fastelovends-Nohmeddach en rut un wieß för Mädcher“, die sexy Gentleman der „Fauth Dance Company“ mit ihrer Tanzshow und „Brings“, denen wie allen Akteuren des 1. Roten Funken-Sitzung nach der Session 2020 ein frenetische Empfang bereit wurde und eine Zugabe nach der anderen abverlangt wurde. Abschließend noch ein dickes Dankeschön an den Präsidenten und Literaten des Reiter-Korps „Jan von Werth“ Stefan J. Kühnapfel, der als Freund und von Michael Ströter hinter die Bühne alle Fäden in der Hand hielt, damit das Programm so abläuft wie es abgelaufen ist, und somit die „Vielfältigkeit auf Kölsch!“ zeigte, oder wie eine facebook-Nutzerin auf Neudeutsch schrieb „Diversity op Kölsch!“
„Dat es Karneval, dat es Fastelovend!!!“
Quelle und Fotos: © 2022 Hans-Georg „Schosch“ und Niklas Jäckel/typischkölsch.de
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