-hgj/nj- Ein deftiges närrisches und kulinarisches Herrenfrühstück servierten die Roten Funken statt des Herrenfrühschoppens heute ab 12.00 Uhr ausschließlich ihren Mitgliedern. 715 Tagen liegen am heutigen Tag bereist hinter den Roten Funken, welche am 15. Februar 2020 mit ihrer Festsitzung „Die Draumnaach“ letztmalig die Bühne der altehrwürdigen Gürzenichs bereicherten.
Diese lange Durststrecke bescherte der gesamten Menschheit – seit dem 30. Januar 2020 die nach wie vor grassierende und zugleich verheerendste Pandemie des 21. Jahrhunderts – und allen Karnevalsgesellschaften quasi den närrischen Stillstand auf allen Kontinenten. Trotz allem stachen insbesondere die Kölner organisierten Jecken mit ihren Ideen hervor, welche unterschiedlichste Formate entwickelten, so daß jedermann ein wenig Karneval via Internet oder durch sogenannte karnevalistische Care-Pakete „auf Abstand“ genießen konnten und auch noch können.
Nun ist hoffentlich die Zeit gekommen, daß der gesamte Karneval wieder Fahrt aufnehmen darf, und die alten Veranstaltungsformate wieder in alter Güte aufblühen können. Hierbei agieren die Roten Funken an vorderster Front, die ausschließlich ihre Mitglieder zur Teilnahme des karnevalistischen Herrenfrühstücks aufriefen, und diesen zudem die Möglichkeit gaben Gäste des Freundes-, Nachbarschafts- oder Kollegenkreis mitbringen zu können.
Insgesamt war „Dä Draumdaach em Jözenich“ 500 Herren gegönnt, die an 50 Roundtables das bunt arrangierte Programm des Roten Funken-Literaten Michael Ströter, sowie die kölnischen Leckereien der Gürzenich Gastronomie bei frischgezapftem Kölsch genießen konnten.
Nach dem Einspieler auf der Großbildleinwand über Bühnenbild und Elferratsgestühl, begrüßte Hans-Günther Hunold als Präsident und Kommandant der Kölsche Funke rut-wieß, die karnevalistisch ausgehungerten Herren im Parkett, die sich sichtlich auf die bevorstehenden Stunden freuten.
Als erstes Veranstaltungs-Highlight begrüßte der rot-weiße Elferrat das Kölner Dreigestirn, welche nicht leider nur als „Zweigestirn“ aufzog, da „Bauer Gereon“ aufgrund eines positiven PCR-Tests positiv getestet wurde. Dennoch wurde „Prinz Sven I.“ und „Jungfrau Gerdemie“ triumphaler Empfang bereitet, der sich bei allen anderen Bühnenkünstlern als roter Faden über den gesamten Tag fortsetzte.
Hierhinzu holte der Rote Funken-Präsident Hans Kölschbach auf die Bühne, welcher Präsident der Altstädter ist, aus deren Reihen das amtierende Trifolium stammt, und, in der Geschichte des Kölner Karnevals ein Alleinstellungsmerkmal hat. „Prinz Sven I.“ (Oleff), „Bauer Gereon“ (Glasemacher) und „Jungfrau Gerdemie“ (Dr. Björn Braun), ist es erstmals in der 199jährigen Geschichte des Kölschen Fasteleer vergönnt, zum zweiten Mal aufgrund Corona die Figuren des Kölner Dreigestirns zu verkörpern.
Wie der herzliche Empfang durch Publikum und Rote Funken, präsentierten sich auch Prinz und Jungfrau, welche statt mit üblicher Wache nur mit ihren Adjutanten, ihrem Prinzenführer, Equipechef und Hoffriseur gekommen waren. Stellvertretend für den erkrankten Kölner Bauern führte dessen Adjutant Volker Marx die Kopfbedeckung, den Hut des Bauern, mit, wie des bei einem gesundheitlichen Ausfall eines Mitgliedes des Trifoliums üblich ist.
Alsdann folgte nach dem umjubelnden Auszug von Prinz und Bauer der Aufmarsch der vier Rote Funken Knubbel (Streckstrump – Strickstrumpf, Öllig – Zwiebel, Dopp – Kreisel und Stoppe – Sektkorken) und des Tanzpaares, die durch den Regimentsspielmannszug zu schmissig kölsche Tön´ in den Saal geleitet wurden und dort weitere närrische Potpourris intonierten.
Ebenfalls ihren ersten Auftritt nach der langen Abstinenz ,auf einer Bühne hatten hiernach die Marie der Roten Funken Judith Gerweing und ihr Funkendoktor (Tanzoffizier) Florian Gorny, die bei ihren drei Tänzen wieder den waghalsigen Salto der Marie in die Arme des Tanzoffiziers präsentierten und durch ihre Kameraden unter anderem mit dem „Funkedanz“ unterstützt wurden.
Heiter weiter, moderierte Heinz-Günther Hunold die bunte Mischung aus Rede, Musik und Tanz an, bei dem nach und vor den „Bläck Fööss“ mit alten Hits und neuen Liedern, die geschliffenen Reden von „Werbefachmann“ Bernd Stelter und Jens Singer („Dä Schofför der Kanzlerin“, sorry „…des Kanzleramts“) standen.
„Wigger em Tex“, mit Martin Schopps („Die Rednerschule“) und der jungen Band „Miljö“ und sodann statt den Solobeiträgen des „Sitzungspräsidenten“ Volker Weininger und „JP Weber“ (Jörg Paul Weber) und seinem virtuos gepaarten Vortrag aus Sprache, Identität und Musik „met d´r Flitsch“ (Mandoline), die kongeniale Nummer des „Herrengedeck“.
Hier haben sich die drei übers Rheinland bekannten und genialen Büttenasse Martin Schopps, Volker Weininger und Jörg Paul Weber zusammengefunden, welche anläßlich der diesjährigen Prinzenproklamation erstmalig in dieser Formation aufgetreten sind. Beim „Herrengedeck“ treffen die Faktoren der karnevalistischen Rede, Klamauk und Comedy zusammen, wobei dieses erstklassigen Bühnenakteure kölsche Leedcher wie deutschen Schlager umtexten und diesen den närrischen Touch unserer Zeit geben und sich gerne zwischendurch auch einmal selbst auf den Arm nehmen.
Zur Abrundung der ersten Rote Funken-Veranstaltung nach unser aller Corona-Zwangspause, wurde es mit den Hits und Ohrwürmern von „Kasalla“ musikalisch bunt, worauf die Damen der „Fauth Dance Company“ das närrisch und kulinarische Herrenfrühstück in rot und weiß auf grazile Art im schillernden knappen Kostümchen beendeten.
Ach ja! Nicht vergessen werden sollen noch einige Ehrengäste, die der Einladung aus der Ülepooz gefolgt waren. So Kölns Alt-OB Fritz Schramma, Stefan Brandt (KG rut wiess blau Schmerzfrei e.V), Hans Kölschbach (Altstädter Köln), Theo Schäfges (Fidele Zunftbrüder), Ulli Soenius (Kölsche Kippa Klub), Gerd Anton Düren (Nippeser Bürgerwehr), Ralf Schlegelmilch (Willi Ostermann Gesellschaft), Kurt Wietheger (Treuer Husar), die Hoteldirektoren Dirk Metzner (Lindern Hotel City Plaza) und Hendrik Große-Perdekamp (Hotel Maritim Köln), sowie selbstverständlich Prof. Dr. Dr. Jürgen E. Zöller (Die Grosse von 1823 e.V.), Thomas Andersson (Traditionstanzgruppe Hellige Knäächte un Mägde e.V.) mit denen die Roten Funken im kommenden Jahr gemeinsam auf ihren 200. Geburtstag und ihr gemeinsames Gründungsjahr 1823 anstoßen werden.
Wie es für die Kölsche Funken rut-wieß in dieser Session weitergeht, wird an dieser Stelle noch nicht verraten und fördert in dieser Session „Op Funke-Aat“ vielleicht noch die eine oder andere Überraschung zu Tage.
Danke, das typischkölsch.de dabei sein durfte!
Quelle und Fotos: © 2022 Hans-Georg „Schosch“ und Niklas Jäckel/typischkölsch.de; Bildbearbeitung: Yannick Jäckel/typischkölsch.de
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