-nj- Ihren diesjährigen 170. Vereinsgeburtstag haben sich die Mitglieder der G.K.G. Greesberger anders geplant und auch vorgestellt. Doch wie schon in der vergangenen Session macht auch in diesem Jahr immer noch Corona mit seinen weltweit grassierenden Folgen allen Kölner Karnevalsgesellschaften wieder einen dicken Strich durch die Rechnung, sodaß keine Sitzungen, Bälle und jeckes Treiben größeren Ausmaßes stattfinden kann.
Während in 2021 zu dem vom Festkomitee Kölner Karneval ausgerufenen Rosenmontagsmotto „Nur zesamme sin mer Fastelovend”, karnevalistisch fast nicht passieren durfte, können sich diesjährig die Brauchtumshüter wieder näher kommen, und, unter gewissen Vorkehrungen und Maßnahmen auf Abstand, mit Maske und unter Einhaltung der G2+-Regel etwas mehr feiern und entspannter die eine oder andere kleine Veranstaltung auf die Beine stellen.
So auch die G.K.G. Greesberger, welche in der Straße Eigelstein 84-86 im Brauhaus „Zom halve Mond“ („Zum Halbmond“) im Eigelsteinveedel von acht ansässigen Bauern, Handwerkern und Wirten aus deren Stammtisch als Gesellschaft zur Pflege des kölnischen Brauchtums gegründet wurde. Den Vereinsnamen entliehen diese Herren dem Gebiet, in dem die Bauern ihrem Tagwerk des Anbaus von Kappes (Kohl) nachgingen. Ihre Kappesfelder lagen zu dieser Zeit in der leicht hügeligen, kiesreichen Gegend vor den nördlichen Stadttoren der Domstadt, welche volksmundlich Greesberg genannt wurden. In ihr Vereinswappen nahmen die Gründer den Halbmond auf, der somit die Gründungsstätte widerspiegelt.
Heute sind die Greesberger in Köln und auch hierüber hinaus eine respektierte Karnevalsgesellschaft, die von jeher ein der innovativsten Gesellschaften unter den Spitzen des Doms sind, und trotzt des beachtlichen Alters stets offen für Neuerungen zeigt. So entstand, bedingt durch die uns alle seit dem Frühjahr 2020 quälende Pandemie, die Idee des „Ovend met d´r Mötz“, die am gestrigen Abend (21. Januar 2022) aus der Taufe gehoben wurde und im Stammquartier der Greesberger, dem Hotel Coellner Hof, 27 Mitgliedern der Gesellschaft ein wenig vom farbigen Fastelovendsjeföhl spüren ließ.
Wenngleich die Greesberger mehr als 27 Mitglieder zählen, war der kleine und begrenzte Rahmen auch hier wieder Corona geschuldet und dennoch in Gänze seine Vergnügtheit versprühte. Hierbei konnten die anwesenden männlichen und weiblichen Greesberger nicht nur zu den Liedern von Philip Godart, schunkeln und mitsingen, ausschweifend bei Klaaf und Verzäll die Stunden genießen, sondern auch dem Kölner Dreigestirns samt Equipe und Adjutantur einen famosen Empfang bereiten.
v.l.n.r.: Dr. Günter Peters, Markus Otrzonsek, Jubilar Leo Weintz, Veit Hennemann und Diethard Eichinger-Heß
„Prinz Sven I.“ betonte, daß man als Kölner Dreigestirn sehr überrascht sei, wie die Gesellschaften für diese Session kreative Ideen entwickelt haben und umsetzten, um ohne Sitzungen, Bälle und Umzüge ein wenig vom Duft des Fastelovend zu spüren. Zudem äußerte der Kölner Prinz die Hoffnung, daß die Veranstaltungen der leisen Töne, wie die der Greesberger auch künftig ihren Bestand haben sollten, da solche schon immer wichtig für den Fasteleer waren, sind und auch bleiben sollten.
Präsident Markus Otrzonsek, dankte „Prinz Sven I.“, „Bauer Gereon“ und „Jungfrau Gerdemie“ für ihr Kommen, und überreichte stellvertretend an „Jungfrau Gerdemie“ eine orangefarbene Ballspardose, die mit € 333,33 gefüllt für den vom Trifolium ins Leben gerufenen karitativen Spendenzweck ist. Die Gesamtsumme aller Spenden reicht das Trifolium nach Aschermittwoch für kölsche „Pänz“ an die Matthias Scherz-Stiftung welche die Spenden dem Projekt „Grundschulen in Bewegung“ zufließen läßt.
Neben reichlich „Klaaf“, frischgezapftem Kölsch und Leckereien der Kölschen Fooderkaat, standen im Rahmen des Abends Ehrungen wie auch Vereidigungen an. So ehrte Präsident Markus Otrzonsek Veith Hennemann, welcher 37 Jahre Mitglied und seit 25 Jahren Ehrenratsherr der G.K.G. Greesberger ist. Hiernach vereidigte der Vorstand Diethard Eichinger-Heß und Dr. Günter Peters, die beide aufgrund des amtlichen Veranstaltungsverbotes letztjährig ihren Fahneneid nicht ablegen durften. Ebenfalls im Mittelpunkt stand Zeugwart Leo Weintz welchem die Gesellschaft zur Vollendung seines 70. Geburtstages gratulierte.
Quelle und Fotos: © 2022 Hans-Georg „Schosch“ und Niklas Jäckel/typischkölsch.de
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