-hgj- Am 11. im 11.1981, also heute vor 40 Jahren schlug die Geburtsstunde der „Kleine Erdmännchen“, die nach der behördlich angeordneten Unterbrechung aufgrund der Corona-Schutzverordnung mit ihrer Kult-Benefiz Karnevalsparty im letzten Jahr pausieren mußten.
Heute durften die Kleinen Erdmännchen, welche seit 1994 ein eingetragener Verein (e.V.) sind, und den Namenszusatz „Kölsche för Kölsche“ in den Vereinsnamen aufnahmen, wieder feiern und Spenden sammeln. Im Gegensatz zu früheren Jahren konnte die Gesellschaft allerdings nur 1.100 Eintrittskarten statt der üblichen 2.000 Karten anbieten, um dem pulsierenden Geschehen der anhaltenden Pandemie keinen weiteren Anschub zu geben. Gleichzeitig fand der siebenstündige Event unter der Einhaltung der 2G-Regelungen und zur allgemeinen Sicherheit mit dem doppelten Volumen von Security-Mitarbeitern statt.
Wie in den Vorjahren überließ der Vorstand der Erdmännchen das Opening Andreas Konrad, welcher unermüdlich Gesang zu virtuosem Akkordeonspiel paart. Statt dem über Kölns Grenzen hinaus bekannten Alleinunterhalter im Rahmen der Begrüßung von Peter Kerscher (1. Vorsitzender) für seine musikalische Einleitung Dank zusagen, formierte Peter Kerscher hierzu seine Vorstandskollegen Lydia Zimmer-Goliasch (2. Vorsitzende), Geschäftsführer Manfred Eupen und Schatzmeisterin Daniela Pütz um sich. Die Erklärung hierzu ist simpel und einfach, denn kein anderer als Andreas Konrad sollte diesjährig mit der Verleihung des „Goldenen Erdmännchen“ ausgezeichnet werden.
Sprachlos gerührt nahm Andreas Konrad die begehrte Auszeichnung von Peter Kerscher entgegen, so daß hiernach das Programm mit nach den Bands „Domstürmer“, „Räuber“ und „Palaver“ seinen Verlauf starten konnte. Wie schon am Gründungstag, gehörte auch wieder die Verleihung der Präsidentenkette an bekannte karnevalistische Köpfe der Domstadt wie auch an profane Jecken zum Ablauf der Kult-Benefiz Karnevalsparty, die wie von Geschäftsführer und Pressesprecher Manfred Eupen zu erfahren war, für zahlreiche Spenden sorgte.
Aber auch besondere Besucher gehörten zum Programm, die für einen Augenblick den Kleinen Erdmännchen ihrer Referenz erweisen, so Kölner Bürgermeister Dr. Ralf Heinen, die Abordnung des Festkomitees durch Mitglieder Betreuer Udo Marx und Erich Ströbel (FK-Vorstand Karnevalsverbände und Kulturgut), des Vorstandes „Alles für Andere e.V.“ und Michael Schwarz-Harkämper, Präsident der Chevaliers von Cöln.
Leider konnte das designierte Kölner Dreigestirn 2022 nicht an der einzigartigen Veranstaltung im Kölner Gürzenich teilnehmen, da „Prinz Sven I.“ bei seinem letzten routinemäßigen Corona-Test ein positives Ergebnis erhielt und alle Termine samt seiner Mitstreiter abgesagt wurden. Diese Lücke nach „Rumtreiber“, „Kolibris“ „Knallblech“ und den „Boore“, welche nach dem Besuch von Kölns höchsten närrischen Repräsentanten auftreten sollten, schlossen die Bands mit ihren Zugaben.
Des weiteren in diesem Jahr zum Sessionsstart mit dabei: „Chanterellea“, Torben Klein, „Zeitflug“, „Kuhl und de Gäng“ sowie „Druckluft“ und das Musikkorps „Schwarz-Rot“, die allesamt den Alltag mit ihren närrischen Klängen ein weites Stück von den seit über 20 Monaten geltenden Problemen wegholten und für den guten Zweck ohne Gage auftraten.
Chronik der Kleine Erdmännchen
Am 11. im 11.1981 trafen sich wie immer zahlreiche Kölner zur Eröffnung des Karnevals am Willi Ostermann Brunnen. An diesem Tag regnete es in Strömen. Alle waren durchgefroren und durchnäßt. So zogen einige Karnelvalsjecken zum Ratskeller am Alter Markt. Die Stimmung wurde dort schnell fröhlich und ausgelassen. Nach einiger Zeit kam ein Gast herein und fragte, ob die lustige Runde eine Karnevalsgesellschaft sei. Einer der am Tisch sitzenden, Adi de Haas und damals Präsident der „Grossen von 1823“, antwortete spontan: „Also wir sind die Kleinen Erdmännchen“!
Der Name Kleine Erdmännchen war geboren. Der Gast fragte, ob er denn Mitglied werden könne. „Nicht nur Mitglied kannste werden“, so die Antwort, „Du wirst direkt unser Präsident. Das kostet Dich nur 50,00 Mark und eine Runde Kölsch“. Das Beispiel machte schnell Schule: Alle gaben nach und nach einen 50,00 Mark-Schein und eine Runde. So wurde der Spender kurzerhand zum Mitglied und zum Präsidenten ernannt. Allerdings nur so lange, bis sich der nächste Spender meldete. Da keine Präsidentenkette vorhanden war, wurde – aus der Not eine Tugend machend – in der Küche aus einer Kordel und allem, was an Gemüse rumlag, eine gebastelt! Da saß man nun, hatte plötzlich einen Namen, jede Menge Präsidenten und vor allem Geld – und beschloß spontan, dieses Geld für wohltätige Zwecke zu stiften.
Seitdem treffen sich die Kleinen Erdmännchen, inzwischen ein e.V., jeweils am 11. im 11. – jetzt im Gürzenich – und veranstalte eine Riesenparty mit vielen bekannten Karnevalisten als Interpreten. Jeder Anwesende, der Präsident werden will, spendet € 50,00 und bekommt die Präsidentenkette – inzwischen aus Plastik-Gemüse – umgehangen und eine Urkunde. Dieses Vergnügen dauert allerdings meist nur wenige Minuten, denn dann wechseln Amt und Kette zum nächsten Spender über.
Heute sind die Kleinen Erdmännchen ein Markenzeichen im Kölner Karneval. Durch eine große Wohltätigkeitssitzung im Sartory, bei der alle auftretenden Künstler auf ihre Gagen verzichten, und durch den Verkauf eines eigenen Ordens und CD, kommt zusätzlich Geld herein. Dieses Geld kommt getreu dem Untertitel im Vereinsnamen „Kölsche för Kölsche“, bedürftigen Kölner Bürgern beziehungsweise Institutionen zugute.
Um dem Namen auch gerecht zu werden, gibt es natürlich auch eine Patenschaft im Kölner Zoo mit den „Kleinen Erdmännchen“.
Quelle (Text): © 2021 Hans-Georg „Schosch“ Jäckel/typischkölsch.de mit Informationen (Kleine Erdmännchen – Kölsche för Kölsche vun 1994 e.V.); (Foto/s): Kleine Erdmännchen – Kölsche för Kölsche vun 1994 e.V./Stefan Elter
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