Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn (vorne rechts) mit Zugleiter Holger Kirsch (vorne links) und dem Kölner Dreigestirn, „Prinz Sven I.“, „Bauer Gereon“ und „Jungfrau Gerdemie“
Das Festkomitee hat eine insgesamt positive Bilanz der Kölner Karnevalssession 2021 gezogen. Trotz extremer Einschränkungen durch die Maßnahmen gegen die Pandemie konnte den Kölnern immer wieder ein wenig kölsches Jeföhl nach Hause gebracht werden. „Dabei hat mich vor allem beeindruckt, wie unsere Mitgliedsgesellschaften kreative Wege gefunden haben, um Corona-konform den Karneval in unserer Stadt sichtbar werden zu lassen”, freut sich Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn. „Auch das Dreigestirn hat gezeigt, wie wichtig die kleinen Momente sind, bei denen den Menschen in Altenheimen oder der Bahnhofsmission ein wenig Zuversicht und Lebensfreude gebracht werden kann.” Gleichzeitig erinnerte er allerdings an all jene, deren berufliche Existenz vom Karneval abhängt. Im November 2020 hatte die Boston Consulting Group in einer Prognose in unserem Auftrag vorausgesagt, daß wohl rund 98 Prozent der Wirtschaftskraft des Karnevals in diesem Jahr verloren gehen. „Ich fürchte, daß es genauso gekommen ist. Umso wichtiger ist es, daß die Spendenaktion ‚Mer looße üch nit allein’, an der wir mit beteiligt waren, weit über € 900.000,00 erzielt hat, die nun an besondere Härtefälle aus der karnevalistischen Kultursektor verteilt werden können.”
Einer der Höhepunkte der insgesamt natürlich sehr verhaltenen Session war der Rosenmontagszug, der gemeinsam mit dem Hänneschen-Theater umgesetzt und vom WDR Fernsehen übertragen wurde. „Dieser liebevoll gestaltete Zoch hat uns die Möglichkeit gegeben, die Persiflagen – das Ausdrucksmittel der Karnevalisten, um gesellschaftliche Missstände anzuprangern – einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen”, so Holger Kirsch, Zugleiter des Rosenmontagszuges und kreativer Kopf des Zuges im Mini-Format. „Wir wollten den Kölnern ein Geschenk machen und als solches wurde es von vielen Jecken auch aufgefaßt: Es gab noch nie so viele positive Social-Media-Kommentare und Zuschriften per eMail nach einem Rosenmontagszug. Der Zoch war wohl Balsam für die kölsche Seele.”
Da praktisch alle karnevalistischen Aktivitäten an Rosenmontag bundesweit eingestellt waren, war das Medienecho entsprechend groß. „Wir konnten mit dem Zoch, aber auch mit der Proklamation ‚op Jöck’ und vielen Interviews deutlich machen, daß in Köln der Karneval sehr viel mehr ist als nur Party und laute Musik”, erklärt Christoph Kuckelkorn. „Mit dazu beigetragen hat auch ein Dreigestirn, daß die sozialen Aspekte unseres Festes nicht nur immer wieder betont, sondern auch jeden Tag gelebt hat. Dafür gebührt ihnen großer Dank.” Gleichzeitig wurde in den sechs Wochen zwischen Jahreswechsel und Aschermittwoch aber auch deutlich, wie groß der Bedarf an menschlicher Nähe ist. „Da helfen die digitalen Formate, die in dieser Session für viele Menschen die einzige Möglichkeit waren, jecke Momente zu erleben, natürlich nur zum Teil weiter”, weiß der FK-Präsident. „Manches davon wird wahrscheinlich die bunten Facetten des Karnevals auch in Zukunft ergänzen, aber wir hoffen natürlich, daß der Verlauf der Pandemie es uns erlauben wird, in der kommenden Session wieder das Miteinander zu feiern – wahrscheinlich dann sehr viel bewußter als früher.” Und so trägt das Motto der kommenden Session auch die Hoffnung auf einen Fastelovend in sich, der positive Aspekte der Corona-Session aufnimmt und bisherige, traditionelle Formate bereichert – denn „Alles hät sing Zick”.
Quelle: Festkomitee Kölner Karneval von 1823 e.V.
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