Die Session 2021 steht vor der Tür, und die erste karnevalistische Veranstaltung ist traditionell die Proklamation des Kölner Dreigestirns – der Moment, in dem die Oberbürgermeisterin die Herrschaft über die Stadt an die Narren übergibt. „Eine klassische Proklamation mit vielen Gästen im Gürzenich wird es in diesem Jahr natürlich nicht geben”, erklärt Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn. „Das stand schon lange vor dem Lockdown fest, denn Gesundheitsprävention steht an oberster Stelle. Doch wir spüren, daß viele Menschen den Karneval als ein kleines Stück Normalität vermissen – und zwar nicht die große Party, sondern die kleinen Momente für die kölsche Seele. Deshalb haben wir gemeinsam mit dem WDR überlegt, wie wir den Startschuß in diese sehr besondere Session auf unterhaltsame Art und Weise zu den Menschen nach Hause bringen können.“
Herausgekommen ist ein in der Geschichte einmaliges Konzept, die „PriPro op Jöck“, eine Art Roadmovie, das am 17. Januar um 20.15 Uhr im WDR zu sehen sein wird. Das designierte Kölner Dreigestirn 2021, „Prinz Sven I.“ (Oleff), „Bauer Gereon“ (Glasemacher) und „Jungfrau Gerdemie“ (Dr. Björn Braun), begibt sich dabei auf eine filmische Reise kreuz und quer durch Köln. Von seiner Hofburg über den Ort der Proklamation bis zum Kölner Dom fährt das Dreigestirn vorbei am verlassenen Gürzenich und leeren Wirtshäusern, in denen sich vielleicht doch noch der eine oder andere Überraschungsgast versteckt hat. Mit dabei sind unter anderem Guido Cantz, Martin Schopps, Wilfried Schmickler und die Kölner Kultband „Brings“.
Federführend in der Umsetzung ist der WDR. Selbstverständlich werden alle Dreharbeiten unter Berücksichtigung der aktuell geltenden Richtlinien der Coronaschutzverordnung für Fernsehproduktionen durchgeführt. „Das war organisatorisch natürlich ein großer Aufwand – ähnlich wie bei Spielfilmproduktionen oder Quizshows, die in der Coronazeit gedreht werden. Wir wollen den Menschen aber gerade in dieser schwierigen Zeit ein bißchen karnevalistische gute Laune für zu Hause bieten”, so Christoph Kuckelkorn. „Die offizielle Proklamation ist dafür der Aufhänger. Der Film zeigt in szenischer Abfolge, was Karneval abseits der großen Partys und prunkvollen Gala-Veranstaltungen bedeutet. Wir haben mit der ‚PriPro op Jöck’ eine gute Lösung gefunden, die passend zur Zeit eher die leisen Töne des Fastelovends anschlägt.” Zugleich gibt der Film einen kleinen Ausblick auf das, was im Laufe der Session hoffentlich möglich sein wird – also zum Beispiel Open-Air-Auftritte im Innenhof von Altenheimen, die die Senioren vom Fenster aus verfolgen können. „Das sind genau die Menschen, denen der Karneval sonst fehlen wird”, so Christoph Kuckelkorn. „Für die wollen wir da sein – dort wo es geht live, aber auf Abstand oder in digitalen Formaten oder eben als Spielfilm.”
Übrigens bietet der Film noch eine weitere Premiere: Erstmals wird das Kölner Kinderdreigestirn gleichzeitig mit den „Großen“ proklamiert. Denn auch die ursprünglich geplante Kinderproklamation im Theater am Tanzbrunnen kann coronabedingt leider nicht stattfinden.
Quelle und Grafik: Festkomitee Kölner Karneval von 1823 e.V.
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