hgj/nj- Einen ganzen Stall jeck knatschverdötschter Wiever mußte im Verlauf des heutigen Nachmittags Rainer Ott als Präsident der KG UHU bei der Dellbröcker Boore-Sitzung nor för Weechter in der Aula der Gesamtschule Holweide bändigen. Bereits über eine Stunde vor Öffnung des Forums hatten sich zahlreiche Mädcher eingefunden, die endlich wieder die Kultsitzung der Karnevalslisten des Kölner Stadtteils Dellbrück erleben wollten.
Also, blieb nicht anderes übrig als sich mit Sektchen und Kölsch, wie auch Liedern von „Bläck Fööss“ bis „Paveier“ einzustimmen, die die Damen in ihren wunderbaren, teils ausgefallenen Kostümen noch vor der Halle lauthals sangen. Mit dabei 5 x 11 Mädels aus Wiedenbrück (Rheda-Wiedenbrück) und 20 weitere Schwarzwaldmädels aus Freiburg im Breisgau, die zu ihren Trachten und Kostümen den typischen Bollenhut ihrer Heimat trugen. Beide Gruppen sind seit Jahren dabei, wie Pressesprecher Andreas Hergesell verriet und auf die man auch in Zukunft nicht verzichten möchte.
Das Programm startete traditionelle mit dem Auftritt der „Schnäuzer Pänz“, die die Herzen der zahlreichen Mütter, Tanten und Omas im restlos ausverkauften Saal höher schlagen ließen. Weiter sodann nach dem Plan von Literat Michael Hergesell mit „Pläsir“, die unter anderem ihren Heimatstadtteil Ehrenfeld mit „Ihrefeld Veedel vun Welt“ eine Hymne widmeten. Höheren Blödsinn im Quadrat hatte nach den Zugaben vom „Pläsir“ Marc „Blotschkopp“ Metzger wieder parat, auf den man sich nach einjähriger Abstinenz genauso freute wie auf die Hits der „Höhner“, die sodann schon beim Einzug in den Saal stehend begrüßt wurden.
Frech und verrückt zugleich konnte man hiernach „Lieselotte Lotterlappen“ (Joachim Jung) erleben, die in ihrer frivolen Rede kein Blatt vor kurzen Röcken, Kellnern und sogar dem Präsidenten der Gesellschaft vor den Mund nahm. Zum Schluß des ersten Teils der diesjährigen „Mädchensitzung“ im dreitägigen Marathon nach Dellbröcker Boore-Sitzung nor för Häre (Herrensitzung) und der Boore-Puute-Sitzung (Kindersitzung) gehörte das Podium den „Boore Schnäuzer Ballett“, welches wieder durch ihre Marie (Stefan Friedrich) als „die Trumm vun d´r Strung“, ihrem Tanzoffizier Timo Schönhals und dem Zebra der UHUs im 40. Jahr ihres Bestehen brillierte, sowie der Besuch des Kölner Dreigestirns auf das sich die Wiever und Madämcher schon seit Wochen freuten.
Im Anschluß an die Pause berichtete „Motombo Umbokko“ (Comendian Dave Davis) als Kölns bekanntester Toilettenmann über das Geschäft mit dem Geschäft, der zudem recht taffe Witze parat hatte. Stimmung Pur hatten die fünf Jungs der „Brings“ ins Gepäck für Holweide mitgebracht, die wie alle Künstler nicht ohne Zugabe(n) zum nächsten Temin reisen konnten. Bei deren Auszug gaben sie die Klinke den „Klüngelköpp“ in die Hand, die rhytmisch melancholisch und mit ihrer phänomenalen Percussioneinlage die Stimmung zum überschwappen brachten. Für Schmankerl in den glänzenden Äujelchen sorgten zu guter Letzt die „Fauth Dance Company“, die heute nicht ihre smarten jungen Mädels, sondern ihre muskulösen und jungen Gentleman ins Rennen schickten, die zu bekannten Hits über die Bühne wirbelten und gleichzeitig den Nachmittag beendeten.
Quelle (Text und Fotos): © 2020 Hans-Georg „Schosch“ und Niklas Jäckel/typischkölsch.de
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