-hgj/nj- Nach ihrer bravourös gelaufenen 1. Prunksitzung im Hotel Maritim am Heumarkt setzte die Prinzen-Garde Köln ihren diesjährigen Sitzungsreigen am heutigen Abend im Gürzenich fort. Wie die 1. Prunksitzung war auch die heutige 2. Prunksitzung des weiß-roten Korps restlos ausverkauft. Unter die über 1.300 Jecken in Abendkleid und dunklem Anzug hatten sich auch einige Ehrengäste gemischt. So unter anderem der ehemalige Polizeipräsident der Domstadt und heutiger nordrhein-westfälischer Innenstaatssekretär Jürgen Mathies, Dr. Werner Pfeil (Vorsitzender des Rechtsausschuß in NRW), sowie der Leiter der Kölner Schull- un Veedelszöch Willi Stoffel und Bernd Tschirschnitz (Kölner Bauer der Session 2009).
Wie bei allen Sitzungen der Prinzen-Garde gehörte die Eröffnung sowie die erste Programmnummer dem eigenen Korps, welches minutenlang in den Saal einzog und den Platz auf der Bühne immer weniger werden ließ. Summa summarum formierten sich rund 220 Prinzen-Gardisten auf dem Podium des altehrwürdigen Gürzenich. Nach dem Aufspiel zum Marsch der „Mählsäck“, wie die Prinzen-Garde auch genannt wird, übernahm Sitzungsleiter Marcus Gottschalk die Regie und begrüßte das bereits jetzt schon in guter Stimmung befindliche Publikum, sowie Dino Massi als Präsident der Gesellschaft, der sich wie immer um die Gäste am Ehrentisch kümmerte.
Alsdann übergab Marcus Gottschalk das Wort an Marcel Kappestein als Kommandant, der zum Bühnenspektakel seiner Kameraden und des Tanzpaares Sandra Wüst und Tommy Engel überleitete. Neben ihren Tänzen, präsentierte sich das neue Tanzpaar des weiß-roten Traditionskorps zusammen mit den Gardisten des Tanzkorps und riß erstmals an diesem Abend das Publikum von ihren Sitzen. Wie bei Einzug erfolgte der Abmarsch aller Akteure sodann musikalisch zu den Klängen des Regimentsspielmannszuges, die neben tradierten Kölner Märschen auch neue Potpourris und aktuellen Hits Kölner Bands für diese Session einstudiert hatten.
Mit Jörg Runge stand hiernach der erste Redner auf der Bühne des ehrwürdigen Tanzhauses, der mit seiner Reimrede wie in jedem Saal als „Dä Tuppes vum Land“ brillierte und erst nach seiner Zugabe Platz für die „Klüngelköpp“ und ihre alten und neuen Melodien machen konnte. Blödsinn pur, hatte nach „Jedäuf met 4711“, „Stääne“, „Bella Ciao“, „Kölsche Näächte“ und der im Kölner Karneval einzigartigen Percussion-Nummer der „Klüngelköpp“ „Dä Blötschkopp“ Marc Metzger mitgebracht, der nach seinem Sabbatjahr 2019 wie eh und je in närrischer Höchstform seinen Späße trieb.
Einen umjubelten Empfang bereitete die Prinzen-Garde als Begleitkorps Sr. Tollität samt närrischem Auditorium dem amtierenden Trifolium, welches mit ihrem Besuch der ersten Abteilung der Prunksitzung den krönenden Abschluß gab.
Für den passenden Einstieg in den zweiten Teil der 2. Prunksitzung in weiß und rot hatte Literat Dennis Hille die EhrenGarde der Stadt Köln eingeladen, so daß nunmehr die Bühne in den Farben von Spinat und Ei grün und gelb schillerte. Wie beim Opening des eigenen Korps, präsentierte sich die EhrenGarde mit reichlich Musik ihrer Spielleute und den tänzerischen Darbietungen der Kadetten, die zusammen mit ihrer Regimentstochter Anna-Sophia Beyenburg und dem Tanzoffizier Nico Kohr einen 1A-Show ablieferten.
Für viele Lacher und scharfe Pointen sorgte nach dem jrön-jäle Traditionskorps der Domstadt Guido Cantz in seiner Type des „Mann für alle Fälle“, der zu später Stunden das fröhlich feiernde Volk in seinen Bann zog. Als viertletzte Programmnummer kündigte Marcus Gottschalk gegen Mitternacht die „Paveier“ an, die in bunter Mischung alte und neue Hits ihres Repertoires präsentierten, wobei deren Kulthit „Leev Marie“ nicht fehlen durfte. Höchstleistung zu dieser Zeit präsentierten die jungen dynamischen Tänzerinnen und Tänzer der Tanzgruppe „De Höppemötzjer“, die neben ihren perfekt einstudierten Schritten waghalsige Hebungen und reichlich karnevalistische Akrobatik zeigten. Wie bei allen Künstlern des heutigen Programms, konnten auch die „Höppies“ erst das Podium für „Querbeat“ nach einer Zugabe räumen.
Wigger im Text – also nach der tänzerischen Höchstleistung – mit der Bonner Brass – und Marchingband, die aus ihrem umfangreichen Repertoire Hits wie „Tschingderassabumm“, „Nie mehr Fastelovend“, „Guten Morgen Barbarossaplatz“, sowie weitere Lieder mitgebracht hatten und zwischen Stühlen und Tischen im Parkett einen Tanzsaal fürs raderdoll feiernde Publikum machten. Nach dem letzten Tusch durch das Orchester Helmut Blödgen wurde es wieder ganz ruhig und melancholisch, da der einzigartige Abend im Jözenich mit Kölsche Leedcher op klassisch und „Am Dom zo Kölle“ von Startenor Norbert Conrads sein Finale vor der Nachsitzung im Foyer fand.
Quelle (Text und Fotos): © 2020 Hans-Georg „Schosch“ und Niklas Jäckel/typischkölsch.de
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