-hgj/nj- Wenn die Altstädter Köln nach Neujahr mit ihren Veranstaltungen starten, spielt die Länge der Session nicht unbedingt eine gewichtige Rolle. Gleich in den ersten 14 Tagen des neuen Jahres, folgten Schlag auf Schlag drei Veranstaltungen mit denen das 1922 gegründete Korps sein markantes Gesicht zeigt.
Für den heutigen Sonntag, durfte wie einmal im Jahr darauf verzichtet werden mit dem „Altargeschenk“, der Lebensgefährtin oder Freundin den Sonntag zu verbringen, da die jrön-rude Grenadiere und Offiziere vum Alder Maat zur Herrensitzung in den Willi-Ostermann-Saal des Sartorys geladen hatten. Mindestens fünf Stunden Programm plus An- und Abreise und noch ein paar Minütchen für das ein oder andere Kölsch unter Freuden, hatten die Herren zu Hause für die sonntäglichen Aktivitäten hierfür eingeplant, womit man heute allerdings nur knapp hinkam.
So war das Programm welches Sitzungsleiter Norbert Haumann leitete, von Literat Martin Zylka pickepacke mit heiteren Höhepunkten – von der Begrüßung durch Präsident Hans Kölschbach bis zum Abspann nach der letzten Nummer – gefüllt. Mit närrischen Potpourris marschierten die Korpsgesellschaft pünktlich zum Mittagsläuten ein, worauf nach der Übergabe des Mikrophons an Nobert Haumann, das Tanzpaar Carina Stelzmann und Philipp Bertrams zusammen mit dem Tanzkorps in den Vordergrund trat. Hierbei begeisterten die tanzenden Grenadiere mit Mariechen und Tanzoffizier, so daß gleich die erste Zugabe der Herrensitzung gefordert wurde. Unter dem klingenden Spiel ihres Stabführers Oliver Röttgen, spielte der Regimentsspielmannzug sodann die Korpsmitglieder aus dem Saal und überließen Guido Cantz das Podium.
Mit schärferen Witzen als bei Damen-, Mädchen-, Prunk- oder Kostümsitzungen, hatte „Der Mann für alle Fälle“, wie die Type von Guido Cantz heißt, wirklich alle Pointen und Witze mitgebracht die Männer unter sich erzählen. Gekonnt wie immer stand sodann Fritz Schopps als „Et Rumpelstilzje“ zwischen Elferrat und Publikum, der in feinster Reimform und urigem Kölsch unser Zeitgeschehen unter die Lupe nahm.
Unvergeßliche Momente blieben nach dem musikalischen Beitrag der „Funky Marys“ bei den Männer haften, da sich während des Vortrages von „Liselotte Lotterlappen“ herausstellte, daß die Comedy-Dame als Elefant im Porzellanladen ein Knallbonbon ist und im profanen Leben auf den Namen Joachim Jung hört. Nach dieser schrillen Comedy-Attacke aufs Zwerchfell, bei der über alles und jeden dank flinker Zunge gelästert wurde, entließ der Sitzungsleiter die Herrn in die verdiente Pause, um bei Mettbrötchen, Currywoosch und Kölsch vom Faß nochmals für die zweite Abteilung frisch durchzuatmen.
In den Saal folgten die Herren den Kölsche Funke rut-wieß, die mit ihrem Regimentsspielmannszug, ihrem Funkenmajorat, ihren vier Knubbeln (Korpsteilen) und ihrem Tanzpaar Judith Gerwing und Pascal Solscheid ihrem Schwesterkorps Altstädtern einen karnevalistischen Besuch abstatteten. Nach erstklassigen Tänzen und der Salto hoch über den Köpfen des Publikums von Judith Gerwing, gehörten kölsche Tön zum Programm des ältesten Kölner Traditionskorps, die alsdann das Podium Martin Schopps für seinen Schulunterricht in der „Rednerschule“ überließen.
Alt bekannte und völlige neue Lieder hatten die Musiker der „Micky Brühl Band“ in ihrem Repertoire, die erstmals in ihrer neuen Formation auf dem grün-roten Podium standen und musikalisch an ihrer Heimatliebe mit Songs wie „Su jung wie hück“, „Zo Foos noh Kölle jonn“, „Jonn em Veedel ovends de Lampe ahn“ fest halten.
Mit den Mädels der „Fauth Dance Company“ begrüßte Norbert Haumann als vorletzten Programmpunkt junge, schöne und vor allem tänzerisch perfekte Damen, bei deren kurzen Zirkuskostümen jeder im Saal zu dieser vorgerückten Zeit hellwach war. Zum Abschluß der diesjährigen Altstädter-Herrensitzung sorgte „Druckluft“ nochmals für die richtigen Töne, die ein Stück ihrer Erfolgsgeschichte den Altstädtern zu verdanken haben, da man bei diesem Korps vor einigen Jahren erstmals bei der internen 11. im 11.-Feier Gast war und ins Herz geschlossen wurde.
Quelle (Text und Fotos): © 2019 Hans-Georg „Schosch“ und Niklas Jäckel/typischkölsch.de
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