-hjä/nj- Gestern (23. September 2018) war ein bedeutender Tag für die Roten Funken und ihres Domizils Ülepooz (Ulrepforte), welche die Kölsche Funke rut-wieß am 23. September 1955 von den Einflüssen des 2. Weltkrieges entschutteten. Auf den Tag genau nach 63 Jahren startete heuer der erste Spatenstich zur Erweiterung des erstmals im Jahre 1245 erwähnten Stadttores.
Heinz-Günther Hunold mit den Zeitzeugen des Wiederaufbaus Ludwig Sebus, Robert Schumann und Schorsch Buhs
„Dä Kreeg eß am Engk
uns Kölle ging drop
Funk späu en de Hängk
un bau widder op!“
Mit dem nunmehr beginnenden Baubeginn des unterirdischen Entlastungsbaus endet nicht nur die lange Zeit der Vorplanung, sondern auch die Sanierung des ehemaligen Mühlenturm und zugleich schmalsten Stadttores Kölns, wodurch die Bezeichnung Pforte und nicht Tor gewählt wurde, welche die Roten Funken mit zahlreichen befreundeten Kölner Karnevalsgesellschaften, der Bevölkerung und ihren Stadtsoldaten feierten.
So starteten die Feierlichkeiten bereits um 11.11 Uhr, wenngleich die Begrüßung durch Heinz-Günther Hunold als Präsident und Kommandant der Kölsche Funke und der Programmablauf sozusagen durch die Petrus Wetterkapriolen ins Wasser fielen. Nach der musikalischen Eröffnung durch das Orchester Helmut Blödgen, dem Aufmarsch des Regimentsspielmannszuges des Korps und der Begrüßung durch Heinz-Günther Hunold, berichteten die Zeitzeugen Schorsch Buhs, Robert Schumann und Ludwig Sebus, wie man die heutige Heimstadt ihrer Gesellschaft mit rund 100 Roten Funken 1955 von Schutt und Asche des verheerenden Kriegs befreite.
Mit der Mobilmachung aller aktiven Roten Funken, die nicht, wie ihre drei Kameraden Schorsch Buhs, Robert Schumann und Ludwig Sebus vor 63 Jahren „en de Häng späue“ mußten, präsentierten sich die Mitglieder von Kölns ältester Korpsgesellschaft nicht in ihren Uniformen, sondern mit rot-weiß lackierten Schubkarren und Schaufeln. Währenddessen begrüßte Hein-Günther Hunold mit „Agrippina Kurrasch“ Oberbürgermeisterin Henriette Reker, welche wie alle ihre anwesenden Vorgänger Jürgen Roters und Fritz Schramma automatisch Mitglied der ehemaligen Stadtsoldaten Kölns sind.
Zugleich ist Henriette Reker, wie Jürgen Roters, Fritz Schramma und die Nachkriegs-Oberbürgermeister der Domstadt Theo Burauen und Norbert Burger, Vorsitzende im Verein der Freunde und Förderer der Ühlepooz, die sich um den Erhalt des in Erbpacht überlassen historischen Gebäudes der Stadt Köln kümmern.
Nach dem Umzug, der mit Schippen und Schubkarren „bewaffneten“ Roten Funken, zusammen mit ihrem Regimentsspielmannzug um ihren Turm, folgte der erste Spatenstich, wobei nicht ein Stück Erde ausgehoben wurde, sondern der seit einigen Jahrhunderten zugemauerte Durchgang des Stadttores mit nicht gezählten Hammerschlägen durch den Präsidenten der Roten Funken und seiner Vorstandmitglieder eingerissen wurde. Nach diesem historischen Durchbruch, folgten die Roten Funken Heinz-Günther Hunold, der zusammen mit Henriette Reker die wiedereröffnete Passage durchquerte, womit die Bauarbeiten – unter der Leitung des Rote Funken Turmvogts Ulrich Schlueter – des unterirdischen Entlastungsbaus und den Sanierungsarbeiten ihren Startschuß erhielten.
Neben der Möglichkeit den Turm der Roten Funken am heutigen Tag zu besichtigen und zu erkunden, sowie den „Klüngelköpp“ als musikalische Überraschung, konnten alle Gäste das kulinarische Angebot mit zahlreichen kölschen Leckereien genießen, welches witterungsbedingt leider etwas schneller ablief als man sich dies für den historischen Tag in der Stadtgeschichte der Domstadt gewünscht hatte.
Burgvogt Ulrich Schlueter mit Ludwig Sebus und Heinz-Günther Hunold nach Durchbruch und Wiedereröffnung des kleinesten Stadttores Köln Ülepooz
Quelle (Text und Fotos): © 2018 Heike und Niklas Jäckel/typischkölsch.de
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