

-hgj/nj- Es gibt Zeiten in Köln, da scheint selbst der Karneval kurz leiser zu atmen. Nicht zu schweigen – das kann er nicht -, aber doch ein wenig innezuhalten. Genau dort, zwischen dem Sessionsstart am 11. im 11. und den großen närrischen Wochen direkt nach dem Jahreswechsel, liegt diese besondere Phase: die Weihnachtszeit. Und wer glaubt, daß der Karneval hier Pause macht, der kennt Köln – und seine Roten Funken – nicht.
Am Freitag (19. Dezember 2025), wurde ab 17.00 Uhr an der Ulrepforte wieder deutlich, was kölsche Lebensart wirklich bedeutet. Die Kölsche Funke rut-wieß vun 1823 e.V. luden zum vorweihnachtlichen Jahresausklang an der „Ülepooz“ – und verbanden auf unverwechselbare Weise Tradition, Gemeinschaft und Herzblut.

Kölsch, Plätzchen und ein Stück Heimat
Wenn „Ex-Hohn“ Henning Krautmacher, eine der markantesten Stimmen Kölns, gemeinsam mit seinem „Plätzchen-Freund“ Marcel Seeger Plätzchen verteilt, dann ist das weit mehr als eine nette Geste. Es ist ein Statement. Henning Krautmacher steht wie kaum ein anderer für die Verbindung von Musik, Stadt und Seele. Seine tiefe Verbundenheit zu Köln zeigt sich nicht nur auf der Bühne, sondern auch dort, wo Menschen zusammenkommen: auf Plätzen – und bei Plätzchen.
Die Aktion knüpfe an das Buchprojekt „Kölner Plätze und Plätzchen“ an und bringt genau das auf den Punkt, was Köln ausmacht: Orte als Treffpunkte, Genuß als Brücke zwischen Generationen und Gespräche, die bei einem Stück Gebäck und einem warmen Getränk entstehen. Oder, wie Henning Krautmacher es selbst sagt: „Plätze sind Treffpunkte – und Plätzchen bringen die Menschen zusammen.“
Und wo könnte das besser passen als an der „Ülepooz“, dem historischen Herz der Roten Funken?

Funken-Mentalität: Gemeinschaft statt Glamour
Der Jahresausklang war kein offizieller Ball, keine Sitzung mit großem Tamtam – und gerade deshalb so besonders. Präsident Dirk Wissmann brachte es auf den Punkt: „Er ist ein Dankeschön an alle, die unsere Gesellschaft das ganze Jahr über mit Leben füllen.“
Dass der Vorstand persönlich hinter dem Tresen stand, Glühwein, Kölsch und Kinderpunsch ausschenkte, ist kein PR-Gag, sondern gelebte Funken-Mentalität. Hier begegnete man sich auf Augenhöhe – sozusagen Uniform neben Winterjacke, Orden neben Wollschal.
Für den passenden Klang sorgten „Saxophon op Kölsch“ (Enrico Braun) und Stefan Dahm, während Currywurst, Bratwurst und faire Preise dafür sorgten, daß niemand hungrig oder frierend blieb. Und die „Funke-Pänz“ zeigten mit ihrem eigenen Verkaufsstand, daß karnevalistischer Nachwuchs längst bereitsteht, dann wird klar: Hier wird nicht nur das Jahr verabschiedet – hier wird Zukunft gelebt.

Karneval kennt keine Pause
Boris Müller, Vizepräsident und Pressesprecher der Roten Funken, beschreibt die Stimmung treffend:
„Offenheit, Nähe und kölsches Herzblut“ – genau das ist es, was diesen Abend trägt. Die Weihnachtszeit unterbricht zwar formal die Session, aber sie nimmt dem Karneval nicht seine Seele. Im Gegenteil: Sie gibt ihm Tiefe, Wärme und Menschlichkeit.
Der neue Termin im Kalender der Roten Funken war damit mehr als ein Jahresabschluß. Er war ein Versprechen: Dass Karneval nicht nur auf der Bühne stattfindet, sondern im Miteinander. Dass Tradition kein Museum ist, sondern ein lebendiger Treffpunkt. Und daß Köln auch im Advent genau weiß, wer es ist.
Bis 23.00 Uhr klang das Jahr an der „Ülepooz“ aus – mit Lachen, Gesprächen, Musik und dem Gefühl, am richtigen Ort zu sein.
Oder um es kölsch zu sagen: Met Glühwein, Plätzcher un Hätz – esu jeiht Köln. Und natürlich: „Alaaf!“
Quelle (Text): © 2025 Hans-Georg „Schosch“ und Niklas Jäckel/typischkölsch.de; (Foto/s): Niki Siegenbruck
Abdruck nur gegen Honorar und Beleg
Mehr von typischkölsch.de unter http://typischkoelsch.cologne/ und https://www.facebook.com/typischkoelschkoeln/
Bitte beachten Sie unsere Datenschutzbestimmungen nach den Regeln der EU-DSGVO und stimmen Sie diesen bitte zu. Hier finden Sie unsere Datenschutzbestimmungen!