KG Treuer Husar: Neuer Schatzmeister und Schriftführer gewählt

Die beiden neuen Vorstandsmitglieder im Husaren-Vorstand: Schatzmeister Lars Schmidt und Schriftführer André Chapelier

Bei der gestrigen Jahreshauptversammlung der KG Treuer Husar Blau-Gelb von 1925 e.V. Köln im Kasino am Dechant-Löbbel-Platz haben die Mitglieder wichtige personelle Entscheidungen getroffen und damit ein neues Kapitel in der Geschichte des Traditionskorps aufgeschlagen. Zwei verdiente Vorstandsmitglieder verabschiedeten sich – und zwei engagierte Nachfolger übernehmen ab sofort Verantwortung.

André Chapelier wird neuer Schriftführer
Einstimmig bis auf seine eigene Enthaltung wurde André Chapelier zum neuen Schriftführer gewählt. Der 59jährige gebürtige Ruhrpöttler, der seit vielen Jahren in Köln lebt, ist seit 2020 Mitglied der Gesellschaft. Beruflich ist er als Senior Manager in einer Versicherung für Projekte und Prozesse verantwortlich. „Ich wollte mehr tun, als nur der bestaussehendste Treue Husar auf kölschen Bühnen zu sein“, sagte André Chapelier augenzwinkernd nach seiner Wahl. „Ich freue mich op dat wat is, dat wat kütt und op dat wat wor.“ Mit Blick auf seine neue Rolle meint er schmunzelnd: „Kugelschreiber kann ich! Da kann und möchte ich dienlich sein.“ Für André Chapelier ist das Amt weit mehr als nur ein Posten: „Die Husaren-Familich – das sind 300 Freunde auf einen Schlag. Mit allen Ecken und Kanten, wie in einer richtigen Familie.“ Auf die Frage, was er als Erstes anpacken möchte, antwortete er pragmatisch: „Erst einmal schauen und das IST verstehen. Dann zählen, messen, wiegen – und vielleicht sinnvoll anpassen.“

Er folgt auf Wolfgang Balduin, der sein Amt wie angekündigt nach dem Jubiläum zur Verfügung stellte – nach einer langjährigen aktiven Zeit im Vorstand. Seit seinem Eintritt in die Gesellschaft im Jahr 2008 war Wolfgang Balduin schnell ein prägendes Gesicht der Gesellschaft: zunächst als Kammerverwalter – mit seiner stattlichen Erscheinung liebevoll „Kammerbulle“ oder „Pluutebär“ genannt – und ab 2016 als Schriftführer im geschäftsführenden Vorstand. In dieser Funktion begleitete er die Gesellschaft durch bewegte Jahre und brachte insbesondere die interne Kommunikation und digitale Infrastruktur entscheidend voran. Unter seiner Mitwirkung wurde unter anderem eine moderne Mitglieder-App eingeführt – ein Meilenstein, der zeigt, wie sehr ihm die Zukunftsfähigkeit des Vereins am Herzen lag. Darüber hinaus war Wolfgang Balduin ein verlässlicher, ruhiger und verbindlicher Ansprechpartner für alle Mitglieder – einer, der stets den Überblick behielt und gleichzeitig mit viel Menschlichkeit agierte. Die Mitglieder dankten ihm mit langanhaltendem Applaus und großer Wertschätzung. Eine gesonderte Ehrung ist bereits angekündigt.

Lars Schmidt übernimmt Schatzmeisteramt von Kurt Wietheger
Ebenfalls einstimmig wurde Lars Schmidt zum neuen Schatzmeister gewählt. Der gebürtige Kölner lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in Neunkirchen-Seelscheid – seine Tochter tanzt bei den Husaren Pänz. Der Bankkaufmann und Betriebswirt ist seit 2001 Mitglied der Gesellschaft, war unter anderem Internetoffizier, Schriftführer und seit 2018 als 2. Schatzmeister aktiv. Seine Wahl zum Schatzmeister kommt nicht überraschend – sie ist das Ergebnis einer langfristig geplanten und vertrauensvollen Übergabe mit seinem Vorgänger Kurt Wietheger, der nach 26 Jahren im Amt den Staffelstab weitergibt. Die beiden arbeiteten über viele Jahre eng zusammen, und Lars Schmidt konnte sich intensiv in alle Abläufe einarbeiten. Bereits im Vorfeld brachte er eigene Impulse ein – etwa durch die Digitalisierung der Buchhaltung und die Weiterentwicklung interner Prozesse.

„Ich glaube, die Reise beginnt jetzt erst“, sagte Lars Schmidt. „Aktuell fühlt es sich nicht anders an als vorher.“ Auf die Frage, was er von seinem langjährigen Wegbegleiter Kurt mitgenommen hat, antwortete er: „Jeder – egal ob Kamerad, Gast oder Lieferant – verdient den gleichen Respekt und die gleiche Aufmerksamkeit.“ Sein Ziel beschreibt er klar: „Den eingeschlagenen Weg weitergehen und den Husar in die Zukunft begleiten. Digitalisierung ist dabei ein Schwerpunkt – aber es wird niemand zurückgelassen. Auch wer damit nicht gut zurechtkommt, bekommt Unterstützung.“ Und an die Mitglieder gerichtet: „Ich trete ein großes Erbe an – aber mein Ziel ist es, den Husar stetig besser zu machen. Ich werde nicht alles ändern, was gut war – aber es wird Veränderungen geben. Und ich freue mich, wenn ich Euch davon überzeugen kann.“

Kurt Wietheger hatte bereits im Vorfeld angekündigt, sein Amt nach dem Jubiläumsjahr niederzulegen. Der 69jährige war seit seinem Eintritt 1993 und seiner Wahl ins Amt im Jahr 1999 über ein Vierteljahrhundert das finanzielle Rückgrat der Gesellschaft. Die Gründung der Husaren Pänz im Jahr 2000 war eines seiner Herzensprojekte – genauso wie der Bau des großen Festwagens und des Hutwagens, die bis heute fester Bestandteil des Rosenmontagszugs sind. Auch hinter den Kulissen hat er Großes geleistet: Der Umzug ins neue Kasino 2009 war ein Kraftakt, den er mit Sachverstand und Beharrlichkeit erfolgreich leitete. Besonders bewegend: Er war Schatzmeister in gleich zwei von Husaren gestellten Dreigestirnen – 2000 und 2024 – und sorgte im Hintergrund dafür, daß alles reibungslos funktionierte. In Krisenzeiten – etwa während der Corona-Pandemie – erwies er sich als ruhiger Lotse, der mit klarem Kopf Staatshilfen sicherte und die Gesellschaft wirtschaftlich stabil hielt. Und mit einem Augenzwinkern: Die beliebte Husaren-Ente – die 2019 sogar dem Papst überreicht wurde – war ebenfalls seine Idee. Kurt hat nicht nur Zahlen im Blick gehabt, sondern echte Husaren-Geschichte geschrieben. Seine Verdienste wurden mit höchsten Auszeichnungen gewürdigt, darunter dem Verdienstorden des Festkomitees in Gold sowie am vergangenen Wochenende mit der Verdienstspange in Gold mit Eichenlaub.

Ein starkes Team für die Zukunft
Die Jahreshauptversammlung wurde vom 1. Vorsitzenden Berthold Diller geleitet, der mit ruhiger Hand durch die Tagesordnung führte. Dabei blieb es – abgesehen von den bedeutenden Wahlen – erwartungsgemäß ruhig. Im Tätigkeitsbericht warf Berthold Diller einen Blick zurück auf das Jubiläumsjahr „100 Jahre Treuer Husar“ – ein Jahr voller Höhepunkte, Emotionen und besonderer Momente. Sein Fazit fiel entsprechend deutlich aus: „Wir dürfen extrem zufrieden sein – mit dem, was wir erreicht und als Familich gemeinsam erlebt haben.“ Auch der Kassenbericht zeigte ein erfreuliches Bild: Die finanzielle Lage der Gesellschaft ist stabil, nachhaltig und zukunftssicher aufgestellt. Eine wichtige Grundlage, um kommende Aufgaben mit Zuversicht anzugehen.

Quelle (Text): KG Treuer Husar Blau-Gelb von 1925 e.V. Köln; (Foto/s): Joachim Badura