1

Mädcher feierten bei Mädchensitzung der Bürgergarde auf Teufel komm heraus

-hgj/nj- Leider nur 80 Prozent ihres Kartenkontingents konnte die die Bürgergarde „blau-gold“ bei ihrer Mädchensitzung an den Mann, sorry die Frau bringen. Hier merkte man wieder wiederholt, daß die beiden Jahre des Corona-bedingten Ausfall zahlreichen Kölner Karnevalsgesellschaften nicht gutgetan hat, und somit weitere Löcher in deren Kassen reißt.

Was allerdings beim blau-goldenen Traditionskorps festzustellen war, ist, daß die Mädels die viel Arbeit in ihre herrlichen Kostüme und Maskeraden gesteckt hatten, feiern wollten, und dies auf Teufel komm heraus und ab der ersten Minute. lm Foyer der Sartory Betriebe schlug einem ein „Geschnatter“ entgegen, das man ansonsten nur von Herrensitzungen kennt, deren Programm vom Publikum nicht angenommen wird. Allerdings herrschte auch hierbei vor dem Erschallen des Gongs der die Gäste in den Saal ruft eine Stimmung, die selbst die Bürgergarde nur selten erlebt.

Mit dem Tonsignal welches ankündigte die Plätze im Saal einzunehmen, folgten die Mädels diesem und feierten vor dem Einzug des Korps zusammen mit den „Pänz“ der Tanzmäuse an ihren Tischen weiter, da die zu lange Enthaltsamkeit die Vorfreude auf Karneval und die Wiederkehr des normalen „närrischen“ Lebensalltags nur schwer zu bremsen war.

Mit dem Einzug, wie erwähnt, öffnete sich der Vorhang zur äußert kurzweiligen Mädchensitzung im großen Saal, wozu man selbstverständlich die Uniformträger in deren prächtigen blau und goldenen Uniformen frenetisch begrüßte. Nach dem Willkommensgruß durch Markus Wallpott als Präsident und Kommandant, folgten weitere kölsche Tön‘ durch die Musiker des Regimentsspielmannszuges, die sodann die Bühne für die jüngsten Mitglieder ihrer Gesellschaft freigaben.

Wie die Großen freuten sich auch die kleinen „Tanzmäuse“ auf ein Wiedersehen mit Publikum, bei denen insbesondere die beiden Kleinsten mit roten Kissen in Form von Herzen auffielen. Begeistert wie das eingangs beschriebene Publikum, waren auch die beiden Trainerinnen der Bürgergarde „Pänz“, Monika Rodenkirch und Eva Frings, die direkt auf der Treppe des Bühnenaufgangs Platz genommen hatten und das Geschehen ihrer Jungs und Mädels genau aus nächster Nähe beobachten.

Hiernach folgten auf das Dankeschön von Markus Wallpott, die Tänze des Tanzpaares Denise Willems und Christopher Wallpott, die letztmalig in dieser Formation bei eigener Mädchensitzung brillierten, da Denise Willems zu Aschermittwoch ihre tänzerische Karriere beendet um sich familiär und beruflich neu aufzustellen.

Vor dem Besuch des überall in Köln gefeierten Kölner Dreigestirn zusammen mit dem Kinderdreigestirn im 200. Jubeljahr des Kölschen Fastelovends, gehörten Marc Metzger als „Blötschkoopp“ und Hofnarr No, 1, Torben Klein mit Auszügen seiner Willi Ostermann-Revue und Liedern die die Herzen der Mädchen höherschlagen ließen. Auch Martin Schopps mit seinem Sonntagsunterricht der „Rednerschule“ gehörte zum von Literat Udo Koschollek gestrickten Programm für Mädcher und Madämcher, welche allesamt die endlich wiederkehrende Normalitätswünsche jedes weiblichen Gastes erfüllten.

Nach dem Abschied der beiden Dreigestirne spielten die Jungs von „Kasalla“ einen Hit nach dem anderen – aus ihrem mittlerweile über Kölns Grenzen bekannten Repertoire -, so daß zahlreiche Mädels auf den Stühlen standen und sich kaum noch darauf konzentrierten, daß noch weiter Programmpunkte für den Nachmittag anstehen. Auf „Kasalla“ folgte mit dem Besuch der Kölsche Funken rut-wieß, nicht nur ein zweiter Korpsaufzug bei der Mädchensitzung, sondern auch das jecke Bühnenspiel der Jubiläumsgesellschaft, die zusammen mit drei weiteren Gesellschaften und dem Festkomitee 1823 dafür sorgten, daß der domstädtische Karneval da ist, wo er bis heute seinen Platz hat.

Ratschläge und Tipps für die Damen des närrischen „Hausfrauennachmittages“ im Sartory hatte mal wieder „De Frau Kühne“ (lngrid Kühne) parat, die selbst dem Elferrat zahlreiche Lacher entlockte und auch mehrfach die Verlegenheit ins Gesicht trieb. Leider standen sodann nur noch drei Programmhöhepunkte („Domstürmer“, „Fauth Dance Company Gentleman“ und „cat ballou“) an, die aufgrund der anhaltender Zugabeforderungen des raderdoll-jecken Publikums die Sitzung länger, allerdings die Nachfeier im Foyer sehr viel kürzer ausfallen ließen, und manchen Partner in der Friesenstraße als Shuttleservice ungeduldig warten ließ.

Mit einer besonderen Aktion zwischen dem Besuch der beiden Kölner Dreigestirne und dem Auftritt von „Kasalla“ überraschte die Bürgergarde die Initative „Helfen durch geben – Der Sack“ e.V., denen Markus Wallpott einen Scheck überreichte. Die Summe hieraus entstammt der Sammlung anläßlich der Korpsmesse und wurde von der Gesellschaft entsprechend aufgerundet um bedürftigen Kölner Bürgern in Armut diese Not etwas zu lindern.

Quelle und Fotos: © 2023 Hans-Georg „Schosch“ und Niklas Jäckel/typischkölsch.de
Abdruck nur gegen Honorar und Beleg
Mehr von
typischkölsch.de unter http://typischkoelsch.cologne/ und https://facebook.com/typischkoelschkoeln/?ref=hl !!!