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Altstädter Köln: Hans Kölschbach und Dr. Björn Braun wiedergewählt

Der Präsident der Altstädter Köln 1922 e.V., Hans Kölschbach, und der Schriftführer der Gesellschaft, Dr. Björn Braun, sind auf der Jahreshauptversammlung des grün-roten Traditionskorps am 31. Oktober 2022 wiedergewählt worden.

Hans Kölschbach, die „Knallbotz vum Aldermaat“, steht seit 2004 als Präsidöres an der Spitze der Gesellschaft. Dr. Björn Braun, „Jungfrau Gerdemie“ im Dreigestirn aus den Reihen der Altstädter in den Sessionen 2021 und 2022, ist seit 2016 Schriftführer der Gesellschaft.

Beiden ist wichtig, daß nach zwei turbulenten Sessionen wieder mehr Stabilität einkehrt und man zusammen mit den Menschen wieder Fastelovend feiern und unser Brauchtum pflegen kann. Darüber hinaus gilt es, den Bau der Altstädter-Immobilie in Köln-Fühlingen (Wagen- und Trainingshalle, Kleiderkammer, Archiv) voranzubringen. 2024 steht dann auch schon das nächste Jubiläum vor der Tür: Das Altstädter Tanzkorps wird 100 Jahre alt. Für den Vorstand und die Gesellschaft bleibt viel zu tun!

Quelle und Foto: Pressesprecher Altstädter Köln 1922 e.V.




KKV „UNGER UNS“ präsentiert vom 11. im 11.2022 bis zum 19. Februar 2023 fünf phantastische Sitzungen und Bälle

Grafik: Kölner Karnevals-Verein „UNGER UNS“ von 1948 e.V. 




KG „Die Isenburger“: Gelungene Sessionseröffnung und ein überraschter Präsident

Das kann man einen sehr gelungenen Nachmittag nennen, an dem die KG „Die Isenburger“ gestern (30. Oktober 2022) ihren Start in die neue Session 2022/2023 im Dorint Hotel an der Messe Köln Deutz feierte.

Ganz im Rahmen eines Familiennachmittages eröffneten nach der Begrüßung durch den Präsidenten Werner Friedmann die jüngsten Mitglieder der KG, die „Isenburger Pänz“ das Programm.

Für Feuer auf der Bühne und im Saal sorgte direkt im Anschluß die eigene Tanzgruppe „Isenburger Mädcher un Junge“. Der Nachmittag war weiterhin gespickt mit verschiedenen Ehrungen, Jörg Runge, der als „Tuppes vom Land“ wieder einmal sehr gekonnt brandaktuelle Themen in seiner Reimrede aufs Korn nahm und mit zwei Gesangseinlagen den Saal nicht nur lachen, sondern auch schunkeln ließ, oder auch den „Bochemer Prümmchen“, dem eigenen Männerballett, das gut einstudiert ebenfalls Jubel und Lacher hervorrief. Den musikalischen Abschluß machten die „Kläävbotze“ mit ihren tollen Liedern und sorgten bei den Gästen (unter anderem Christian Krath, Prinz vom Kölner Dreigestirn 2019/2020; befreundete Karnevalsgesellschaften aus Köln und Belgien mit dem aktuellen Prinzenpaar der Session) für eine tolle Karnevalsstimmung.

Nach der 2. Runde der Mitgliedsehrungen für lange Vereinsjahre wurde es im Saal noch einmal überraschend feierlich, als Michael Kramp vom Festkomitee auf die Bühne geführt wurde. Die Moderation wurde nun auch vom 1. Vorsitzenden, Jürgen Kaiser, übernommen, da der Präsident keine Ahnung hatte, was nun folgt: vom Festkomitee wurde Präsident Werner Friedmann für sein Engagement in den vielen, überaus aktiven Jahren für die KG mit dem Verdienstorden in Silber ausgezeichnet. Darüber war sich der Vorstand sofort einig und die freudige Überraschung stand Werner Friedmann buchstäblich im Gesicht.

Einen ritterlichen Schlag bekam das ebenso überraschte Gesellschaftsmitglied Heinz-Dieter Klump, der im Anschluß von den „Freie Ritter zu Köln“ zum Ehrenritter der KG ernannt wurde und zu Tränen über diese Ehrung gerührt war.

Die nächste Veranstaltung (Damensitzung) findet am 12. Januar 2023 ebenso im Dorint Hotel An der Messe statt – Wir freuen uns auf unser Publikum!

Quelle und Foto/s: KG „Die Isenburger“ Köln-Holweide 1974 e.V.




200 Jahre Kölner Karneval: Kölner Kinderdreigestirn der Jubiläumssession vorgestellt

V.l.n.r.: Jungfrau Marlene, Prinz Tim II. und Bauer Mathe

Das Kölner Kinderdreigestirn für die Jubiläumssession 2023 steht fest: Kinderprinz Tim II. (Woitecki), Kinderbauer Matheo (Kirch) und Kinderjungfrau Marlene (Kewitz) werden gemeinsam mit allen Pänz aus Köln krüzz un quer den Fastelovend feiern. Festkomitee-Vizepräsidentin Christine Flock stellte das designierte Kindertrifolium am Freitag (27. Oktober 2022) in seiner Hofburg, dem Excelsior Hotel Ernst, vor. Passend zum 200. Geburtstag des Kölner Karnevals verzierten die drei eine große Geburtstagstorte.

Nach der Proklamation am 8. Januar 2023 im Tanzbrunnen zieht das Kinderdreigestirn gemäß dem Sesssionsmotto „Ov krüzz oder quer“ durch Kindergärten, Schulen und Sitzungssäle in ganz Köln und bringt den kölschen Frohsinn gemeinsam mit Pagen und Gardisten unter alle Menschen. Nachdem die letzten beiden Sessionen Corona-bedingt deutlich ruhiger verliefen und viele Termine abgesagt werden mussten, will das designierte Trifolium die Jubiläumssession nutzen, um alle Pänz wieder für den Fastelovend und seine vielen Facetten zu begeistern. Dafür haben sie mit Unterstützung der Goldenen Jungs e.V. bereits ihr Sessionslied „Ov krüzz oder quer“ aufgenommen. Dieses wird bei den gängigen Streamingdiensten und auf dem am Freitag erschienenen Sampler „Megajeck“ zu hören sein.

Als die Regenten der Kölner Kinder nehmen die drei diese Aufgabe in den Wochen der Session sehr ernst. Neben den eigenen Auftritten tourt das Kinderdreigestirn auch 2023 wieder mit der „Pänz-Große-Pause-Tour” durch die Aulas der Kölner Grundschulen. Mit Lupo und Kempes Feinest, den Funky Marys und Torben Klein werden vorher ausgeloste Grundschulen besucht und eine Schulstunde genutzt, um zu kölschen Liedern den Karneval zu feiern. Kinderprinz Tim II., Kinderbauer Matheo und Kinderjungfrau Marlene freuen sich auf eine bunte Session voller Karneval, Konfetti und Kamelle, die sie endlich wieder gemeinsam mit allen Kölnerinnen und Kölnern feiern können.

Der designierte Kölner Kinderprinz 2023 „Prinz Tim II.“

Tim Woitecki

Der designierte Kinderprinz Tim wohnt mit seinen drei Brüdern Paul, Jonas und Luis und seinen Eltern Katrin und Andreas an der Kölschen Riviera in Rodenkirchen. Die Grüngürtelschule besucht er in der vierten Klasse und seine Lieblingsfächer sind Sachunterricht und Sport. Ein bißchen schwerer fällt ihm der Mathe-Unterricht, aber das Auspowern in der Sportstunde macht das wieder wett.

Wenn er nicht gerade in der Schule lernt, ist Tim in seiner Freizeit viel auf Achse. Er tanzt in der Kinder- und Jugendtanzgruppe der EhrenGarde Köln und nutzt seine freie Zeit, um schwimmen zu gehen. Auch die Musik liegt ihm sehr am Herzen: Er spielt leidenschaftlich gerne Trompete und hört gerne Musik. Seine Lieblingslieder sind „Pirate“ von „Kasalla“ und „Liebe deine Stadt“ von „cat ballou“. Genauso gerne mag er die Pfannkuchen von Mama. Weniger zugetan ist er Spinnen und Streit.

Der Karneval hat in seinem Leben schon lange einen festen Platz. Den Wunsch Kölner Kinderprinz zu werden hat Tim bereits seit dem Kindergarten. Sein besonderes Talent gute Laune zu verbreiten will er in der kommenden Session nutzen, um mit allen jecken Pänz den Fastelovend zu feiern. Dank der Auftritte mit der Tanzgruppe der EhrenGarde Köln konnte das zukünftige Oberhaupt der Kölner Pänz schon Bühnenluft schnuppern und wichtige Erfahrungen für die Auftritte als Kinderprinz sammeln.

Der designierte Kölner Kinderbauer 2023 „Bauer Matheo“

Matheo Kirch

Der designierte Kinderbauer Matheo ist im Herzen der Stadt zuhause: Mit seiner Schwester Helena und seinen Eltern Elisabeth und Burkhard wohnt er im Pantaleonsviertel. Er ist fest verankert in der Kölner Südstadt, als echter kölscher Jung erblickte er im Severinsklösterchen das Licht der Welt. Matheo besucht die KGS Trierer Straße. Egal ob Mathe, Sachkunde, Musik oder Religion, Matheo machen viele Fächer in der Schule Spaß. Genauso gerne wie er sich mit Zahlen, Fakten und Noten beschäftigt, powert er sich im Sportunterricht mit seinen Freunden aus.

Seine freie Zeit nutzt der Neunjährige oft für Fußball, entweder als Spieler oder als Zuschauer gemeinsam mit dem Papa. Seine Lego-Sets sind allerdings ebenso wie seine Gitarre auch hoch im Kurs. In ruhigen Minuten greift Matheo gerne zu einem guten Buch. Wenn er die Musik auswählen darf, wird es immer eine seiner drei Lieblingsbands sein: „Kasalla“, „Querbeat“ oder „cat ballou“. Bei seinem Lieblingsessen mag er es etwas spezifischer: Lamm mit Kartoffelpüree und grünen Bohnen stehen bei ihm an erster Stelle auf dem Speiseplan.

Für Matheo ist Karneval ein wichtiger Bestandteil seines Lebens. Er war von Anfang an mit dabei und feiert trotz seines jungen Alters schon viele Jahre beim Kinder- und Straßenkarneval mit. Erste Bühnenerfahrungen konnte der zukünftige Kinderbauer in der vergangenen Session als Gardist des Kinderdreigestirns 2022 sammeln. Als kontaktfreudiger und aufgeschlossener Mensch freut er sich auf die jecken Momente mit Jung und Alt, die mit toller Musik gemeinsam gefeiert werden können.

Die designierte Kölner Kinderjungfrau 2023 „Jungfrau Marlene“

Marlene Kewitz

Mit ihrem Bruder Anton und ihren Eltern Anna und Olaf wohnt die designierte Kinderjungfrau Marlene in Widdersdorf. Dort geht sie auf die Pater-Delp-Schule. Wenn sie es sich aussuchen könnte, dann würde sie am liebsten nur die Fächer Kunst, Sachunterricht und Sport haben. Für Mathe kann sie sich dagegen nur schwer begeistern.

Wenn sie nicht gerade in der Schule ist oder sich mit Freunden verabredet, bewegt sich die Neunjährige gerne. Sie spielt leidenschaftlich gerne Tennis und macht Leichtathletik. Marlene hat aber noch mehr Hobbies: Sie spielt Trompete und ist eine kleine Leseratte. Ihr absoluter Lieblingsfilm ist der Märchenklassiker „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Wenn sie sich etwas zum Mittagessen wünschen darf, dann stehen entweder Mamas Gulasch oder Pfannkuchen auf dem Speiseplan. Zu dem süßen Fondant auf Torten kann Marlene aber auch schwer nein sagen. Gar nicht gut findet sie dagegen Pilze.

Im Karneval ist sie bei den Löstigen Paulanern zuhause und hat schon im Kindergarten Trifoliumserfahrung sammeln können: Sie war Prinz im Kinderdreigestirn ihres Kindergartens und ist beim Schulzug der Pater-Delp-Schule und Ulrichschule mitgegangen. Die einmalige Chance, Jungfrau im Kölner Kinderdreigestirn zu sein, ist für Marlene etwas ganz Besonderes. Fastelovend feiern ist für sie wie ein zweiter Geburtstag, auf den sie sich das ganze Jahr über freut.

Quelle und Foto/s: Festkomitee Kölner Karneval von 1823 e.V.




„UNGER UNS“ überreicht weiteren Spendenscheck an Dombau-Verein

„Wir freuen uns, in unserem Jubiläumsjahr wieder einen Scheck in Höhe von        6.666,66 Euro über den Dächern von Köln, auf dem Vierungsturm des Kölner Doms, durch unseren Präsidenten Udo Beyers an den Vertreter des Zentral-Dombau-Vereins zu Köln von 1842, Ehrenpräsident Michael H.G. Hoffmann zu übergeben, teilt Monika Baum als neue Pressesprecher von mit“.

Der KKV „UNGER UNS“  unterstützt seit fast 12 Jahren die Restaurierungsarbeiten des ZDV und leistet damit einen regelmäßigen und wichtigen Beitrag zum Erhalt des Kölner Wahrzeichens.

Besonders im Hinblick auf eine durch Corona ausgefallenen Session 2022 hat der Verein durch sein Herz für den Dom eine wieder große Spendenbereitschaft gezeigt. Die Veranstaltung war besonders gelungen und kurzweilig durch die fachkundige Führung des Dombaumeisters Herrn Peter Füssenich, der durch viele kleine Geschichten und Anekdoten seinen Vortrag bereicherte.

Quelle und Foto: Kölner Karnevals-Vereins „UNGER UNS“ von 1948 e.V.




Ov krüzz oder quer – mit Konfetti-Salven in die Jubiläumssession

Die frohsinnigen Jecken in Köln können es kaum erwarten: es sind nur noch wenige Tage bis zum Startschuß in die Jubiläumssession „200 Jahre Kölner Karneval“. Eine der ersten feiernden Gesellschaften wird auch in diesem Jahr wieder die Große KG Frohsinn sein. Denn die traditionsreiche Gesellschaft veranstaltet seit der Wiederbelebung im Jahre 2019, mit neuem Vorstand, die Sessionseröffnung am Freitag vor dem 11. im 11..

Die Gesellschaft rund um Präsidentin Tanja Wolters war glücklich wenigstens diese eine Veranstaltung in der letzten Session durchgeführt zu haben. Weitere Veranstaltungen wie Sitzung und Party mußten pandemiebedingt abgesagt werden. Jedoch verstand es die Gesellschaft mit anderen Initiativen -wie zum Beispiel einer eigenen Hymne, die den Mitgliedern am Tag der Sitzung als Frohsinns-Lied mit Video zugesandt wurde andere Akzente zu setzen. Umso größer ist die Freude der mittlerweile über 500 Mitglieder sich endlich wieder zu sehen und gemeinsam zu feiern.

Das Programm auf der Sessionseröffnung kann sich auch in diesem Jahr wirklich sehen lassen. Traditionell wird es mit einer Kinder- und Jugendtanzgruppe eröffnet: in diesem Jahr werden die „Pänz vum Rhing“ von Beginn an für Stimmung im Saal sorgen.

Danach erwartet das Publikum ein erstklassiges Programm mit vielen musikalischen Highlights. Den Anfang machen die „Räuber“ gefolgt von „Kempes Feinest“. Das Finale bestreiten enge Freunde der Gesellschaft: die „Domstürmer“ bilden den krönenden Abschluß – sie sind bisher bei allen Sessionseröffnungen seit 2019 aufgetreten. Für eine ausgelassene Partystimmung wird zudem der erfahrene DJ Jürgen Bender von 1st Class Entertainment sorgen.

Neben der Sessionseröffnung stehen in diesem Jahr noch die Kostümsitzung im Gürzenich am 8. Januar 2023 sowie die Frohsinnsparty unter dem Motto „Konfetti-Club“ am 20. Januar 2023 im Wartesaal am Dom auf dem Programm der Gesellschaft. Tickets sind online erhältlich unter ticket io..

Quelle Und Grafik: Große KG Frohsinn Köln 1919 e.V.




Neuer Vize-Präsident für das Festkomitee Kölner Karneval gewählt

V.l.n.r.: Der neue Vizepräsident des Festkomitte Kölner Karneval Lutz Schade mit Präsident Christoph Kuckelkorn und Vizepräsidentin Christine Flock

Lutz Schade ist am Montagabend (24. Oktober 2022) im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Festkomitees Kölner Karneval einstimmig zum neuen Vizepräsidenten des Festkomitees gewählt worden und komplettiert damit das Präsidium um Christoph Kuckelkorn (Präsident) und Christine Flock (Vize-Präsidentin). Der 47jährige arbeitet als Fachanwalt für Steuerrecht in Köln und ist zudem Experte für Handels- und Gesellschaftsrecht.

Lutz Schade ist langjähriges Mitglied der Blauen Funken und bekleidet dort seit 2016 das Amt des Senatspräsidenten. Der Vollblutkarnevalist ist seit langem fest im Fastelovend verankert und auf vielen Veranstaltungen präsent. „Eines unserer Ziele für die kommende Zeit ist es, den Kontakt zu unseren Mitgliedsgesellschaften weiter zu intensivieren, und Lutz Schade wird hier zukünftig neben Udo Marx als kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Darüber bin ich sehr froh“, so Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn. „Die Kommunikation mit unseren Mitgliedern hat für uns in beide Richtungen hohe Priorität.“

„Ich komme aus der karnevalistischen Mitte, ich weiß, wo den Gesellschaften der Schuh drückt und wo am ehesten Hilfe benötigt und sinnvoll geleistet werden kann. Ich freue mich daher besonders auf meine neue Rolle und hoffe diese, gerade in den aktuell schwierigen Zeiten, ganz im Sinne unserer Mitglieder ausfüllen zu können“, betonte Lutz Schade auf der Jahreshauptversammlung.

Neue hospitierende und ordentliche Mitglieder

V.l.n.r.: Dominik Becker (KG Löstije Brücker Müüs) mit Christoph Kuckelkorn (FK-Präsident) und Aaron Knappstein (Kölsche Kippa Köpp)

Außerdem wurde über die Aufnahme zweier Vereine abgestimmt. Die KG Löstije Brücker Müüs e.V., die in der letzten Session ihr 75. Jubiläum gefeiert haben, wurde nach erfolgreich absolvierter Hospitanz einstimmig in den Kreis der ordentlichen Mitgliedsgesellschaften aufgenommen.

Ebenfalls einstimmig wurden die Kölschen Kippa Köpp e.V. vun 2017 zur hospitierenden Mitgliedsgesellschaft im Festkomitee ernannt. Der erste jüdische Karnevalsverein, der sich nach dem Zweiten Weltkrieg in Köln gegründet hat, zählt inzwischen über 100 Mitglieder. Diese sehen sich auch in der Tradition des Kleinen Kölner Klubs, der sich in der Zeit des Nationalsozialismus auflösen musste und 2022 sein 100jähriges Bestehen gefeiert hätte. „Wir wollen das Jüdische wieder in den Karneval bringen, denn Jüdinnen und Juden haben in Köln immer Karneval gefeiert. Aber wir wollen auch andersrum den Karneval in die jüdische Gemeinde bringen, denn vielen unserer Mitglieder fehlt noch der Bezug zu diesem Stück Brauchtum“, erklärt Präsident Aaron Knappstein.

Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn betonte die Bedeutung der Aufnahme der KG in das Festkomitee: „Der Fastelovend besteht aus vielen Steinen, die zusammen ein buntes Mosaik ergeben. Der jüdische Karneval ist einer dieser Steine. Mit ihm kehrt ein lange vermisstes Familienmitglied zurück.“

Quelle und Foto/s: Festkomitee Kölner Karneval von 1823 e.V.




Blaue Funken: Gemeinnütziger Bauverein Sachsenturm e.V. – Michael Müller zum neuen Präsidenten gewählt

Bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung des Gemeinnützigen Bauvereins Sachsenturm e.V. am 6. Oktober 2022 wurde der bisherige Vizepräsident Michael Müller einstimmig zum neuen Präsidenten gewählt. Er tritt die Nachfolge von Peter Griesemann an, der seit dem tragischen Flugzeugunglück am 4. September 2022 als verschollen gilt.

Mit Michael Müller ist sichergestellt, daß die Ideen und Bauvorhaben rund um den Sachsenturm (Blaue Funken-Turm), die er bislang mit Peter Griesemann gemeinsam entwickelt und ausgeführt hat, in bewährter Qualität und mit dem richtigen Maß an Durchsetzungsfähigkeit weitergeführt und realisiert werden. Er war bislang auch maßgeblich am Genehmigungsprozeß für den Erweiterungsbau des Sachsenturms beteiligt und wird dieses Bauprojekt im Sinne des bisherigen Vorstandes umsetzen.

Zeitgleich wurde Knuth Kayser einstimmig als neuer Vizepräsident gewählt. Mit dem Diplom-Bauingenieur, der beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. arbeitet, gewinnt der Gemeinnützige Bauverein Sachsenturm e.V. einen weiteren Experten zur Umsetzung der notwendigen und geplanten Bauvorhaben.

Markus Schneider bleibt wie im bisherigen Vorstand Schatzmeister des Gemeinnützigen Bauvereins Sachsenturm e.V. und sorgt als Wirtschaftsprüfer/Certified Public Accountant bei allen Projekten wie bislang für die richtigen finanziellen Grundlagen.

Quelle (Text): Kölner Funken Artillerie blau weiß von 1870 e.V.; (Foto/s): Kölner Funken Artillerie blau weiß von 1870 e.V./Michael Nopens




Karnevalszug – Dein Karneval zuhause: Das lustigste Karnevalsspiel, das Ihr je gespielt habt!

Am 11. im 11.2022 ist es soweit: Der Karneval geht in eine neue Runde und viele Leute spielen (glücklicherweise wieder) verrückt. Passend dazu möchten wir euch das wohl lustigste Karnevalsspiel vorstellen, das ihr je gespielt habt!

Ladet Eure Freunde ein, und eröffnet gemeinsam den Karneval! Packtive liefert euch ein paar echte Klassiker nach Hause. Neben Früh Kölsch, Feiglingen und Kamelle gibt es das absolute Highlight: Das Packtive-Brettspiel zum Karneval! Lernt mit diesem Spiel die lustigen Traditionen des Karnevals kennen, lacht Euch darüber schlapp und bereitet euch mit dem Spiel auf eure Karnevals-Party vor! Mit Sicherheit das wohl lustigste und einzige Karnevals-Brettspiel, das ihr je gespielt habt!

Das Ziel des Spiels?

Ziel des Spiels ist es, durch Lösen von närrischen Aufgaben möglichst viel Kamelle zu sammeln. Mit bis zu 6 Spielern reist Ihr durch die Karnevalshochburgen Deutschlands und lernt unterschiedliche Traditionen kennen, müßt Sketche aufführen, einem nervigen Touristen Fragen beantworten, betrunkene Rätselgeschichten lösen und vieles mehr. Schmeißt die Packtive-Playlist an und ab auf den Karnevalszug!

Was ist noch in der Box?

Neben dem Brett- und Kartenspiel findet ihr natürlich ein paar Klassiker: Zwei Kölsch, kleine Feiglinge, 400g Süßes, ein Schminkset, eine rote Clownnase, Luftschlangen und Spielfiguren. Alles ist natürlich in das Spiel eingebunden.

Auf die nächsten 100 Bestellungen gibt es zwei gratis Kölsch dazu!

Direkt-Link zur Bestellung: https://www.klnmd.de/public/ZmurS

Link zur Packtive Entertainment UG: https://www.packtive.de/

Quelle (Text): KölnMedia Medienproduktion; (Foto/s): Packtive Entertainment UG




KKV „UNGER UNS“ startet am 11. im 11. im DORINT an der Messe in seine Jubiläumssession

Grafik: Kölner Karnevals-Verein „UNGER UNS“ von 1948 e.V. 




Festausschuss Ehrenfelder Karneval berichtet über Jahreshauptversammlung und verkündet Sessionsmotto der kommenden Session

Gleich zwei Pressemitteillungen versandte der Festausschuss am heutigen Tag an die über den Kölner Karneval berichtenden Medien:

  1. Habemus Vorstand…

Am 19. Oktober 2022 trafen sich die Mitgliedsvereine des Festausschuss Ehrenfelder Karneval e.V. zur Jahreshauptversammlung. Neben einer angeregten Diskussion um die zwei letzten schwierigen Jahre und den bedächtigen Blick in die Zukunft des Ehrenfelder Karnevals standen unter anderem die turnusmäßigen Wahlen des Vorstandes an.

Die Wahl der 13 Trägergesellschaften fiel auf:
• Jochem Falkenhorst (Vorsitzender)
• Gina Untermann (Schatzmeisterin)
• Tom Crumbach (Geschäftsführer)
• Angelo Agostino (Zugleiter)
• Charlotte Falkenhorst (Organisationsleiter)
•Astrid Flucke, Philipp Falkenhorst (Beisitzer)

Der neu zusammengestellte Vorstand schaut zuversichtlich in die weiterhin karnevalistisch schwierigen Zeit und freut sich auf eine schöne Session 2022/2023 mit einem tollem Ehrenfelder Dienstagszug.

  1. Bekanntgabe Sessionsmotto 2022/2023

Der Festausschuss Ehrenfelder Karneval e.V. freut sich, heute das offizielle Motto des 67. Ehrenfelder Dienstagszug verkünden zu können.

Das Motto ist den Mitgliedsvereinen und dem Festausschuss immer sehr wichtig. Jedes Jahr wird versucht, mit dem Motto eine Verbindung zwischen dem Ehrenfelder Karneval, dem Motto des Festkomitees Kölner Karneval und aktuellen Themen zu schaffen.

Diesmal ist die Wahl gefallen auf:

„Fredde op d´r janze Welt,
en d´r Ukraine un o’m Ihrefeld“

„Wir wünschen uns, mit diesem Motto ein Statement für friedliches Zusammenleben setzen zu können, so wie es in Ehrenfeld bereits seit Jahren gelebt wird und hoffen auf eine friedliche, entspannte, aber auch ebenso heitere Session 2022/2023“, teilt Festausschuss-Geschäftsführer Tom Curmbach in seiner Pressemeldung mit.

 

Quelle: Festausschuss Ehrenfelder Karneval e.V.




Große Kölner KG: Dr. Heribert Mies gibt nach 25 Jahren Zepter als Senatspräsident an Helmut Bargon weiter

Am 21. Oktober 2022 fanden die Jahreshauptversammlungen der Große Kölner KG und deren Senat im Casino der Gesellschaft im Gürzenich statt.

Nach 25 Jahren als Senatspräsident wurde bei der Senatsversammlung Dr. Heribert Mies verabschiedet. Außer ihm stand auch der Vizepräsident Franz Potthast nicht erneut zur Wahl.

Als neuer Senatspräsident wurde Helmut Bargon, langjähriges Mitglied des Senats, gewählt. Ergänzt wird der Vorstand durch Annkathrin Schaub als Senats Geschäftsführerin sowie Kommunikation und Wolfgang Beilfuß als Schatzmeister.

V.l.n.r.: Wolfgang Beifuß, Steffi Bluhm, Annkathrin Schaub und Helmut Bargon

Die bereits im Vorstand arbeitende Steffi Bluhm ist neue und erste Vizepräsidentin, Heinz-Peter Hammer bleibt Schriftführer.

Außerdem freut sich der Senat über vier neue Senatoren sowie die Ehrung von 19 Senatoren für langjährige Mitgliedschaft im Senat. Darunter Dr. Heribert Mies, der seit 33 Jahren Mitglied des Senats ist.

Quelle und Grafik: Große Kölner Karnevalsgesellschaft e.V. 1882; Foto/s: Lars Hertel




K.G. Alt-Köllen schaut im 200. Jubiläumsjahr des Kölner Karnevals auf eigene 140 Jahre zurück

V.l.n.r.: Senatspräsident max Lüdemann, 1. Vorsitzender Hans-Günter Horst, Geschäftsführer Uwe Lüdemann
Präsident und Literat Stephan Degueldere und 2. Vorsitzender sowie Pressesprecher Axel Kraemer

-hgj/nj- „Et rüch ärg noh Fastelovend!“ Dies ist das eindeutige Zeichen dafür, daß in einigen Wochen am 11. im 11. endlich der Startschuß für die neue Session (und einen hoffentlich wieder normalen Karneval) fällt. Neben dem Jubiläum des in 1823 reformierten Karnevals, der nunmehr seit 200 Jahren Köln in seinem Bann hält, feiert auch die K.G. Alt-Köllen ein besonders Jubiläum in der bevorstehenden „fünften Jahreszeit“ 2022/2023.

So wird Alt-Köllen im kommenden Jahr 140 Jahre alt, wozu der Vorstand heute zu einer Pressekonferenz in die Präsidentensuite der Kölner Hofburg, dem Hotel Dorint am Heumarkt, die Medien geladen hatte. Wie Axel Kraemer vor der Begrüßung seines Präsidenten Stephan Degueldere betonte, ist dieses Pressegespräch das erste seit mittlerweile vier Jahren, da in den beiden zurückliegenden Jahren das karnevalistische Treiben bedingt durch Corona und dessen Folgen entweder gänzlich oder nur sehr bedingt stattfinden konnten.

Alsdann stellte sich nach Stephan Degueldere – als neuem Präsident – auch Markus Lüdemann als neuer Senatspräsident der K.G. vor. Die Vorschau auf die kommenden närrischen Wochen der Jubiläumssession von Alt-Köllen, ließ Stephan Degueldere hiernach Revue passieren, welcher neben seinem Präsidentenamt zugleich auch als Literat seiner Gesellschaft für die hochwertigen Programme verantwortlich zeichnet.

Insgesamt wird sich Alt-Köllen mit neun Veranstaltungen in der Session mit dem vom Festkomitee ausgelobte Rosenmontagsmotto „Ov krüz oder quer“ präsentieren, die unter anderem im Festzelt auf dem Neumarkt, den Brauhäusern „DOM im Stapelhaus“ und „FRÜH am Dom“, in der Severinstraße im „ZAB“ („Zum Alten Brauhaus“), der Kölner Hofburg, sowie im großen Saal der Sartory Betriebe bis hin zur Wolkenburg die Jecken begeistern werden. „Die Liste der Künstler“, so Axel Kraemer, (liest sich wie das who is who des Kölner Karnevals, womit die K.G. sehr gut aufgestellt ist und eine sehr bunte Mischung aller Facetten des Kölnischen Fasteleers zusammengestellt hat.

Gleichwohl hofft die 140jährige Jubiläumsgesellschaft darauf, daß erstmals aufgrund der neun Veranstaltungen 11.111 närrische Gäste einen neuen Besucherrekord für Alt-Köllen aufstellen. Bei Eintrittspreisen von € 19,90 bis maximal € 42,00 sieht man sich ebenfalls sehr gut aufgestellt, wie Stepan Degueldere zudem unterstreicht. Neben den immer häufiger im Kölner Karneval agierenden kommerziellen Anbietern, sieht der Vorstand von Alt-Köllen dieses nicht Konkurrenz, da die Gesellschaft bei all ihren Formaten an Brauchtum, Tradition, dem Ehrenamt und der Jugendarbeit festhält. „Wir machen Veranstaltungen nicht als Selbstzweck sondern wir wollen unseren Gästen den Karneval, das Brauchtum, die Tradition und vor allem die Freude am Ehrenamt zeigen. Für uns ist Karneval eben mehr als nur Veranstaltungen durchzuführen.“

Rückblickend zu den beiden Sessionen 2021 und 2022, welche unter dem Einfluß der weltweitumspannenden Corona-Pandemie litten, teilte Axel Kraemer als Pressesprecher und zugleich 2. Vorsitzender schriftlich mit: Trotz der vergangenen zwei Jahre mit Corona und vielen abgesagten Veranstaltungen geht die KG ausgesprochen positiv in die anstehende Session. In der letzten Session wurden zwar alle geplanten externen Veranstaltungen abgesagt, aber die KG hatte kurzfristig im Rahmen des Möglichen einige interne Veranstaltungen durchgeführt. Zum Ende der Session war es sogar möglich im Rahmen der geltenden Bestimmungen zwei neue Veranstaltungen, nämlich im Stapelhaus und in der Hofburg durchzuführen. Positiv sieht man auch den aktuellen Stand des Vorverkaufs, der bei knapp 60 Prozent liegt. Die traditionelle Volksproklamation am Samstag, 7. Januar 2023 ist bereits seit Wochen ausverkauft.

Diese Stimmung hat sich auch auf die eigenen Tanzgruppen der „Kölsche Harlequins“ und den „kölsche Harlequins Pänz“ übertragen, wie Uwe Lüdemann als Geschäftsführer berichtet. Zudem, so Uwe Lüdemann, habe die Gesellschaft die im Kölner Karneval die Farben Paprikarot und Hellgrau ihr Eigen nennt, selbst in diesen beiden schweren Sessionen Zuwachs und Erfolge bei den „Kölsche Harlequins“ verzeichnen können, woran unter anderem der Zusammenhalt der Tanzgruppen wie auch die Trainerin Ines Autermann ein Stück weit verantwortlich sind. In der Session 2023 haben die jungen Tänzerinnen und Tänzer bis dato bereits 63 Auftritte, und seit 2018 somit eine Steigerung von rund 50 Prozent erreicht. Besonders stolz sind die „Kölsche Harlequins“ auf jeden ihrer Auftritte auf Kölner Bühnen und im Umland, wie auch das gerade die großen Kölner Karnevalsgesellschaften ebenfalls die Nachwuchskünstler der K.G. Alt-Köllen bei deren Sitzungen auf der Bühne haben möchten.

Sodann überraschte Axel Kraemer seine anwesenden Vorstandskollegen Stephan Degueldere, Max und Uwe Lüdemann, sowie Hans-Günter Horst (1. Vorsitzender), denen die Kinder und Jugendlichen der Tanzgruppen mit ihren Eltern auf besondere Art und Weise für die stete Förderung und Unterstützung ihren Dank mit einem von Ihnen gestalteten Bild überbrachten. So ist das Bild aus 49 Kacheln entstanden auf dem der Kölner Dom im Mittelpunkt steht. In den 49 Kacheln des „Dom op kölsch“ haben Kinder und Eltern jeweils Einzeltexte verfaßt, die zum Ausdruck bringen, was sie mit der K.G. Alt-Köllen verbindet. „Ein tolles Geschenk in Kooperation mit der Stiftung ‚Du bist wertvoll‘ und dem bekannten Künstler Saxa.“, so Axel Kraemer.

Zum Ende der Pressekonferenz hoch über den Dächer der Rheinmetropole und dem einzigartigen Blick über Dom, Stadt bis fast schon nach Bonn und dem Drachenfels, stellte der Vorstand die sehr erfreuliche Entwicklung der Mitgliederzahlen vor. So hat sich die Gesellschaft innerhalb der vergangenen vier Jahre – trotz Corona – von ursprünglich 140 zu 210 Mitgliedern gesteigert. Allein letztjährig zählte man 35 Neuaufnahmen in der Geschäftsstelle.

Ganz besonders freut man sich darüber in der kommenden Session zum eigenen 140jährigen Jubiläum nun auch ganz offiziell zur Traditionsgesellschaft des Kölner Karnevals zu werden. Dies sieht man als besondere Ehre an, aber auch als Verpflichtung, sich noch mehr für den Kölner Karneval und die damit verbundenen Traditionen einzusetzen. Diese positive Entwicklung zeigt sich ebenfalls in der Auswertung über vier Jahre im Social Media Bereich von Alt-Köllen, die bei facebook ihre Reichweite von 4.678 (2018) auf 9.720 facebook-Fans im laufenden Jahr steigern konnten. Bei Instagram ist die Entwicklung der Follower ähnlich. So erreichten Gesellschaft und Tanzgruppen zusammen in 2018 bereits 2.083 Follower und erfreuen sich derzeit über 4.179 Personen die Instagram derzeit zu den Aktivitäten der Gesellschaft nutzen.

Resümierend formulierte Stephan Degueldere es für seine Gesellschaft so: „Unser Ziel ist es, daß wir es schaffen, dass unsere Gäste zumindest jeweils für einen Abend ihre Sorgen vergessen und durch Spaß und Freude abgelenkt werden.“

Quelle und Fotos: © 2022 Hans-Georg „Schosch“ und Niklas Jäckel/typischkölsch.de
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Blaue Funken kehren mit BallKRISTALL 2022 in den Gürzenich zurück und stellen das Programm ihres Balls vor

Mit dem BallKRISTALL feiern die Blauen Funken wie in jedem Jahr den Auftakt der Karnevalssession. In diesem Jahr findet der Ball erstmals im Gürzenich statt und damit kehren die Blauen Funken in den ältesten Ballsaal Kölns zurück. Folgendes Programm des BallKRISTALL 2022 soll heute vorab vorgestellt werden:

  • Der Opener – Michael Kuhl und seine Kapelle: Passend zur Premiere im Gürzenich und zum 200-jährigem Geburtstag des Festkomitees des Kölner Karnevals und mehrerer Mitgliedsgesellschaften wird Michael Kuhl den Ball mit einer eigens für den BallKRISTALL der Blauen Funken zusammengestellten Band und mit einem eigens dafür kreierten Überraschungsprogramm eröffnen.

  • Der HauptAct – Vanessa Mai: Mit Vanessa Mai präsentieren die Blauen Funken eine der relevantesten und facettenreichsten Künstlerinnen ihres Landes, die bei allem Erfolg jedoch immer jene Vanessa Mai geblieben ist, die einfach nur singen will. Sie bricht vermeintliche Gesetze in Sachen Musik, Stil und Haltung und das mit Erfolg: Verschiedene Genres lässt sie miteinander verschmelzen und schafft es so, einen perfekten und authentischen eigenen Stil zu kreieren.

  • Die kölsche Mitternachtsshow – Tommy Engel: Er ist die musikalische Stimme Kölns, ja fast schon Synonym für die musikalische Seele Kölns. Altbekannte und neue Musikstücke, dargeboten in der ihm eigenen unverfälschten Art, gesungen mit seiner unverwechselbaren Stimme und begleitet von einer tollen Band, garantieren „Gänsehaut pur auf Kölsche Art“, „mit Witz und Tiefgang“ und „einen Abend wie ein Treffen mit einem alten Bekannten“.

  • Die Tanzmusik – Michael Kuhl und seine Kapelle: Nach der Eröffnung des BallKRISTALLS wird der Sänger, Trompeter und Jazz-Musiker Michael Kuhl mit seiner Band während des gesamten Abends für eine stimmungsvolle Atmosphäre sorgen und die Herzen aller Tanzliebhaber höherschlagen lassen, denn er trifft immer den richtigen Ton!

Die Blauen Funken freuen sich sehr, dieses hochkarätige Programm präsentieren zu können. Der BallKRISTALL findet am 12. November 2022 ab 19.00 Uhr im Gürzenich in Köln statt. Wenige Restkarten können über die üblichen Bestelladressen (unter anderem im Onlineshop www.blaue-funken.de) erworben werden.

Quelle (Text): Kölner Funken Artillerie blau weiß von 1870 e.V.; Fotos: Kölner Funken Artillerie blau weiß von 1870 e.V., Michael Nopens, Vanessa Mai, Manfred Esser, Michael Kuhl




Die Roten Funken feiern Geburtstag: 70 Veranstaltungen in einem Jahr

„Brauchtumspflege als Aktivposten in der Stadtgesellschaft“

Ein Jahr lang feiern die Roten Funken ihren 200. Geburtstag: Auf rund 70 Veranstaltungen zelebriert das älteste und größte Traditionskorps der Stadt Köln nicht nur sein Jubiläum, sondern zeigt auch, wie Brauchtumspflege zeitgemäß umgesetzt werden kann. Das reicht vom kleinen „Unplugged-Konzert“ bis zur großen Revue in der LANXESSarena. Von der (selbst-) kritischen Podiumsdiskussion, wie sich Karneval zwischen Kommerz und Brauchtum positioniert, bis zu einem Konzert unter Mitwirkung des Gürzenich Orchesters in der Kölner Philharmonie. Präsident Heinz-Günther Hunold: „Die Roten Funken sind ein Aktivposten der Kölner Stadtgesellschaft. Mit unserem Jubiläumsprogramm wird das sichtbar.“

Um ein so umfängliches Programm auf die Beine zu stellen, muß man frühzeitig mit den Vorarbeiten starten. Bereits 2016 fanden erste Überlegungen statt. Es schälte sich dann langsam ein Programm heraus, das zum einen dem Selbstverständnis der Roten Funken entspricht und zum anderen möglichst viele Interessenten erreichen soll. „Wir setzen auf Vielfalt, um auch solche Bürgerinnen und Bürger zu erreichen, die Karneval und Brauchtum durchaus distanziert gegenüberstehen“, faßt Walter Hüsch zusammen, bei dem als Koordinator die Programm-Fäden zusammenlaufen.

Da gibt es zum Beispiel eine ganze Reihe von Diskussionsveranstaltungen, die alle im Haus der Roten Funken, in der Ulrepforte, stattfinden und die sich mit kritischen Themen befassen. Wie zum Beispiel: Karneval in der NS-Zeit, Kommerzialisierung des Brauchtums oder dem Zusammenspiel von Kirche und Karneval. Alle ein Stück Selbstreflexion und eigene Standortbestimmung – nicht nur für die Roten Funken, sondern für alle Brauchtumspfleger.

Empathie als Antrieb

Und dann gibt es im Programm ein Stück gelebte DNA der Roten Funken: soziale Verantwortung und Empathie. Zum Beispiel, wenn die Funken in der Karnevalszeit mit Sammelbüchsen durch Säle und Straßen ziehen, um Geld für obdachlose Frauen zu sammeln, wenn sie einen „Jubiläumswein“ ausschenken, der von einem bei der Flutkatastrophe schwer geschädigten Winzerbetrieb an der Ahr stammt oder wenn sie vor und nach Karneval zusammen mit anderen Karnevalisten bei der Aktion „Kölle putzmunter“ mit anpacken und die Kölner Innenstadt vom Müll befreien.

Ein Highlight des Straßenkarnevals ist alljährlich das Funken-Biwak auf dem Neumarkt. Im Jubiläumsjahr werden solche Biwaks im Miniformat in den Kölner Veedeln stattfinden – in Zusammenarbeit mit den dortigen Vereinen. Da kann jeder mitfeiern – draußen und umsonst. Einen ganz anderen Ansatz wählt das „Fest der Masken“, eine Reminiszenz an das 19. Jahrhundert, als die Kölner Bürgerschaft sich zu üppigen Maskenbällen traf. Ein solches Fest, das mit Anlehnungen an den venezianischen Karneval nicht geizte, wird jetzt im Gürzenich stattfinden – mit Feuerschluckern und anderen Artisten sowie stilechtem Ambiente. Es gilt Maskenpflicht, womit endlich einmal nicht die FFP-Corona Masken gemeint sind…

Einige kulturelle Großereignisse runden das Programm ab: Eröffnet wird das Jubiläumsjahr mit einem Konzert in der Kölner Philharmonie. Markus Stenz dirigiert das Gürzenich-Orchester und Alvaro Palmen das Jugendsinfonieorchester. Beide spielen unter dem Titel „So klingt Köln“ nicht nur die karnevalistischen Evergreens aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Eine umfangreiche Ausstellung zur Geschichte der Roten Funken wird in der großen Halle der Kreissparkasse am Neumarkt gezeigt, wobei „lebende Bilder“ mit echten Funken dafür sorgen werden, dass nicht zu viel kulturelle Ehrfurcht aufkommt.

Traditionen wiederbeleben – und weiterentwickeln

Die Jugend hat gleich mehrere Veranstaltungen des Jubiläumsprogramms im Visier: Im Studentenviertel KwartierLatäng starten in beliebten Szene-Hotspots kleine Kneipen-Partys. In den Lokalen sorgen die Funken für Präsenz und Programm. Walter Hüsch: „Wir wollen zeigen, daß Karneval feiern nicht automatisch exzessiver Alkoholkonsum bedeutet. Womit ja das Kwartier Latäng und damit auch der Kölner Karneval in den letzten Jahren überregional Kritik ernteten.“ Deutlich jüngere Zielgruppen hat eine „Roadshow“ der Funken im Visier. Schulen und Schulklassen werden besucht, um Kölsches Brauchtum anschaulich und hautnah zu vermitteln. Erfahrung der Funken: Die Jüngsten wissen oft nicht, was es mit dem Karneval oder den Traditionsgesellschaften auf sich hat. Das ist dann ein Stück Mission in der innerstädtischen Diaspora.

Die Beispiele zeigen das breit angelegte Spektrum des Jubiläumsprogramms. Der große Paukenschlag kommt aber zum Schluß. In der LANXESSarena wird eine Revue stattfinden, die ausdrücklich keine Karnevalsparty sein wird, sondern einen Rückblick auf zwei Jahrhunderte Weltgeschehen gibt – und da zwischen die Roten Funken als kleines Rad im großen Weltgetriebe. Eine Revue, für die Divertissementchen-Regisseur Lajos Wenzel das Drehbuch geschrieben hat. Heinz-Günther Hunold selbstsicher: „Wer das verpaßt, muß sich anschließend 200 Jahre lang ärgern.“

https://200johr.de/hier-geht-es-zum-programm/

Quelle und Grafik: Kölsche Funke rut-wieß vun 1823 e.V.




200 Jahre Kölner Karneval – Schon gewußt? Splitter aus der Karnevalsgeschichte

Dreigestirn: Jünger als gedacht
Eine der Innovationen der Festkomitee-Gründer war es, einen „Narrenherrscher“ zu küren, der in den ersten Jahren noch „Held“ hieß. Erst die nationalistische Begeisterung nach dem gewonnenen Krieg gegen Frankreich 1870/1871 führt zur Umbenennung: August Metz war 1872 der erste „Prinz Karneval“. Viel älter sind Bauer und Jungfrau als Sinnbilder der Stadt. Der Bauer wird 1422 erstmals erwähnt und steht für die Wehrhaftigkeit der Stadt. Die 1570 zum ersten Mal erwähnte Jungfrau symbolisiert als Verkörperung der Stadtgründerin Agrippina die Unberührbarkeit der Stadt. Im Zug tauchen beide erstmals 1825 als solche auf. Gemeinsam in Erscheinung treten alle drei erst 1870, offiziell als „Dreigestirn“ werden sie sogar erst seit 1938 bezeichnet.

Die kürzest-mögliche Session gab es für den organisierten Karneval noch nie!
Der Termin von Aschermittwoch und Rosenmontag richtet sich traditionell nach dem Osterfest (exakt 48 Tage vor Ostersonntag). Damit handelt es sich um einen beweglichen Feiertag, der rechnerisch zwischen Anfang Februar und Anfang März liegen kann. Der früheste Termin, der überhaupt möglich wäre, ist der 2. Februar – auf den fiel Rosenmontag zuletzt 1818, also noch vor der Etablierung des organisierten Karnevals. Allerdings gab es zwei Jahre (1845 und 1913), an denen der Rosenmontagszug bereits am 3. Februar durch die Stadt zog. Der späteste Termin für Rosenmontag ist der 8. März, an dem der Zoch zuletzt 1943 stattfand.

Doppelt hält besser?
Die „Karnevalistische Zellteilung“ hat in Köln eine lange Tradition, und so manche namhafte KG entstand, weil bei der jeweiligen Muttergesellschaft „Knies en d’r Bud“ war. Drei Mal führte dies aber dazu, daß in einem Jahr gleich zwei große Züge durch die Stadt zogen. 1844 und 1845 hatten sich die „Allgemeine KG“ um Franz Raveaux und die „Große KG“ unter Peter Hubert Leven entzweit und beanspruchten die karnevalistische Vorreiterrolle in der Stadt für sich, sodass es zwei Rosenmontagzüge gab. 1883 zogen nach der Abspaltung der „Großen Kölner“ von der „Großen KG“ je ein Zug am Rosenmontag (Große KG) und am Karnevalsdienstag (Große Kölner).

Kein Jubiläum für den „Zoch“
Wenn auch im Jahr 2023 das 200jährige Bestehen von zentralen karnevalistischen Institutionen wie etwa Festkomitee und Rosenmontagszug gefeiert wird, bedeutet das nicht auch den 200. Rosenmontagszug. Immer wieder gab es Gründe, die den „Zoch“ verhinderten. Zuletzt waren es die Corona-Pandemie (2021) und der russische Überfall auf die Ukraine (2022). Im Jubiläumsjahr wird deshalb der 167. „offizielle“ Rosenmontagszug durch die Straßen der Stadt ziehen.

Der kürzeste Zoch aller Zeiten
Es gab längere und kürzere Rosenmontagszüge, doch Corona erzwang die kürzeste Variante aller Zeiten: Da im Lockdown an öffentliche Veranstaltungen nicht zu denken waren, organisierte das Festkomitee gemeinsam mit dem Hänneschen-Theater und dem WDR einen liebevoll inszenierten Zug im Miniaturformat. Er hatte 177 Puppen als Teilnehmer, die sich auf zehn Fußgruppen, drei Tanzgruppen und eine Musikgruppe verteilten. Zwölf Reiter teilten sich fünf Pferde (die teils mehrfach im Einsatz waren). Zwei Wagenbegleiter und zwei Polizisten sorgten für Sicherheit und die „Kehrforce One“ der AWB für Sauberkeit. Zehn Prunkwagen wurden von den zwei (ebenfalls mehrfach genutzten) Traktoren über die 32 Meter lange Zugstrecke gezogen, insgesamt erreichte der „Zoch“ eine Länge von zirka 70 Metern. Und na klar: Es gab auch Kamelle! Drei Büggel (Beutel) durften sich die Handvoll Zuschauer aus Kameraleuten und WDR-Mitarbeitern teilen, die gemäß Corona-Auflagen zugelassen waren.

Präsidialer Stammbaum
Mit Christoph Kuckelkorn ist seit dem Jahr 2017 der 34. Festkomitee-Präsident im Amt. Dass es nur einen einzigen Amtsträger gibt, ist dabei keine Selbstverständlichkeit, denn immer wieder gab es Phasen, in denen sich zwei Präsidenten entweder abwechselten oder sich sogar das Amt streitig machte. Zum ersten Mal rivalisierten 1844 bis 1848 zwei Gesellschaften um die Vorreiterrolle, zwischen 1888 und 1908 teilten sich dann die Präsidenten zweier Gesellschaften jeweils die Amtsgeschäfte. Zwischen 1909 und 1934 wechselten sich zwei Gesellschaften im jährlichen Turnus an der Komitee-Spitze ab. Das Amt des Zugleiters gibt es seit 1949. Holger Kirsch füllt es als zehnter Amtsinhaber seit 2019 aus.

Blackfacing im „Zoch“?
Karneval ist immer auch Kind seiner Zeit – und so gibt es zeittypische Ereignisse, auf die heute gewiß kein Karnevalist mehr stolz ist. So etwa 1885, als das Zugmotto „Held Carneval als Kolonisator“ gewählt wurde. Die Teilnehmer zogen fast ausschließlich schwarz geschminkt durch die Stadt und stellten die eben „kolonisierten“ Völker dar. Hintergrund ist die erste Kolonie des Kaiserreichs, zu der im April 1884 Deutsch-Südwest-Afrika durch einen Schutzbrief Bismarcks wird.

Die Geburt der „Mötz“
Die „Fastelovendsmötz“, die dem Kundigen schon von weitem die Zugehörigkeit seines Gegenübers zu einer bestimmten Karnevalsgesellschaft zeigt, ist fast so alt wie der organisierte Karneval: Am 14. Januar 1827 macht der preußische Generalmajor Baron von Czettritz und Neuhauß den umjubelten Vorschlag, bei den Versammlungen der Jecken bunte Gesellschaftsmütze zu tragen nach dem Motto „Gleiche Brüder, gleiche Kappen“. Die Mötz war auch ein Ausdruck eines schwelenden Konflikts zwischen den „Neuen“ und den „Alten“ im Komitee und sollte durch ein einheitliches Erkennungsmerkmal – ganz gemäß dem preußischen Selbstverständnis – auch uniformierte Einheitlichkeit, Ruhe und Ordnung herstellen.

Medienereignis Karneval
Karneval begeistert ein Millionenpublikum auch in den elektronischen Medien – und das hat eine lange Tradition. Bereits am 28. Januar 1928 übertrug der Kölner Rundfunksender die erste Karnevalssitzung im Radio. Fritz Maaß (Präsident der Großen Kölner) präsentierte sie am Mikrofon. Den ersten TV-Bericht vom Kölner Rosenmontagszug gab es 1953, der damit deutschlandweit auf den noch nicht sehr weit verbreiteten TV-Geräten zu sehen war. 1955 übertrug das Fernsehen bereits die Prinzenproklamation aus dem Williams-Bau – die bis dahin unbekannten „Mainzer Hofsänger“ wurden dabei erstmals einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt und avancierten anschließend zum langjährigen Aushängeschild des Mainzer Karnevals. 1958 wurde dann erstmals der Rosenmontagszug in voller Länge im TV übertragen, nachdem es im Jahr zuvor bereits eine umfassende Berichterstattung mit sechs Kamerapositionen gegeben hatte.

Der „andere Zoch“ am Karnevalssonntag
Der Karneval hat auch in den 86 Stadtteilen und über 300 Schulen der Stadt einen festen Platz. Dafür stehen nicht zuletzt die „Schull- un Veedelszöch“, die am Karnevalssonntag über die gleiche Strecke ziehen wie der Rosenmontagszug am folgenden Tag. Seit 1933 gibt es die Veedelszöch, die von einem Bürgerausschuss zur Förderung des ursprünglichen Karnevals in den Stadtteilen geschaffen wurden. 1951 riefen dann die Lyskircher Junge gemeinsam mit interessierten Lehrern, dem Bürgerausschuß und dem Amt für Kölnisches Brauchtum den ersten gemeinsamen Umzug der Kölner Schulen – den „Schullzoch“ ins Leben. Seit 1952 sind beide Züge vereint, und die Schull- und Veedelszöch feierten damit 2022, im Jahr vor dem FK-Jubiläum, ihren 70. Geburtstag (allerdings gab es wegen der Corona-Pandemie keinen Umzug).

Der lange Weg zur Emanzipation
Karneval war lange Zeit reine Männersache, und alle karnevalistischen Rollen wurden entsprechend von männlichen Darstellern übernommen. Erst die homophoben NS-Herrscher sorgten dafür, daß es ab 1935 keine männlichen Funkemariechen mehr gibt – und daran wurde auch nach dem Krieg festgehalten. 1938 und 1939 war der Widerstand der Karnevalisten dann endgültig gebrochen, und es gab jeweils weibliche Jungfrauen im Dreigestirn. Nach dem Krieg wurde – auch als Bruch mit der NS-Ideologie – wieder an die alte Tradition angeknüpft: Die Jungfrau wurde wieder durch einen Mann verkörpert. Heute kaum zu glauben: Erst seit 1979 dürfen Frauen offiziell im Rosenmontag mitgehen. Zuvor hatte es immer wieder Diskussionen nach dem Zug gegeben, daß „zu viele Frauen” im Zug dabei waren. Noch 1970 argumentierte etwa FK-Präsident Ferdi Leisten, daß das Mitfahren wegen der herumfliegenden Wurfgeschosse nicht ungefährlich sei und es den Damen auch an Trinkfestigkeit mangele. Bis es auch im Festkomitee-Vorstand weibliche Mitglieder gab, dauerte es übrigens bis 1990. Heute sind die Karnevalistinnen in allen Bereichen und Funktionen des Karnevals Alltag (außer natürlich in den Gesellschaften, die nur dem einen oder dem anderen Geschlecht offenstehen), wenn auch immer noch unterrepräsentiert. Dass die Jungfrau im Dreigestirn wieder durch einen Mann dargestellt wird, ist übrigens nicht in Stein gemeißelt: Die Satzung des Festkomitees sieht lediglich vor, daß das Dreigestirn aus einer der ordentlichen FK-Gesellschaften stammen muß. Spätestens, seit es Damengesellschaften gibt, ist es also nur eine Frage der Zeit, bis einzelne oder auch alle drei Ornate von Frauen getragen werden.

Alaaf und Schalom
Dass im Karneval die Stadtgesellschaft in ihrer ganzen Vielfalt zu einem friedlichen Fest zusammenkommt, das ist heute gelebte Praxis im organisierten Karneval und äußert sich daran, daß viele gesellschaftliche Gruppen „ihre“ Karnevalsgesellschaften pflegen. Dass es auch eine jüdische KG gibt, hat in Köln eine rund 100jährige Tradition, denn der erste jüdische Karnevalsverein – der „KKK – Kleiner Kölner Klub“ wurde 1922 gegründet. Um Präsident Max Salomon fanden sich damals insbesondere jüdische Textilkaufleute im Klub zusammen. Dass es wieder einen jüdischen Verein im Kölschen Fastelovend gibt, dauerte dann fast 100 lange Jahre: Seit 2019 gibt es die „Kölsche Kippa Köpp“, die damit die erste Karnevalsgesellschaft seit dem Ende des zweiten Weltkriegs sind, die einen jüdischen Hintergrund hat.

Quelle und Grafik: Festkomitee Kölner Karneval von 1823 e.V.




Festkomitee Kölner Karneval: 200 Jahre zwischen Brauchtum und Reformen

Das Festkomitee Kölner Karneval feiert 2023 Jubiläum: 200 Jahre alt werden der organisierte Karneval und mit ihm der Rosenmontagszug. Beide waren die Voraussetzung dafür, daß sich alle weiteren heute so selbstverständlichen Strukturen und Institutionen entwickeln konnten. Das Dreigestirn, Sitzungen und Bälle, die ganze Vielfalt der Kölner Karnevalsgesellschaften, ja selbst das Komitee selbst: Sie entwickelten sich erst im Laufe der vergangenen zwei Jahrhunderte. Dabei war der Karneval immer auch Spiegel der Zeit, mal politisch-brisant und mal auf „Kuschelkurs“ mit der Obrigkeit. Interne Zwistigkeiten stellten den organisierten Karneval in dieser Zeit ebenso vor Zerreißproben wie behördliche Verbote oder auch weltweite Kriege und Krisen. Und trotzdem war im Jahr 1823 etwas geschaffen worden, das nie verloren ging: Ein Fest mit dem Anspruch, für die gesamte Stadt da zu sein, bei dem jeder mitwirken kann und zu dem jeder eingeladen ist. Eben deshalb gab es nach jedem Tiefpunkt auch einen Neubeginn, fanden sich Protagonisten, die das Fest weiterführten und der Zeit entsprechend gestalteten – und so ist es bis heute. Oder – wie es der Kölner Pädagoge, Psychologe und Karnevalsexperte Wolfgang Oelsner aus sozialpsychologischer Sicht formuliert: „Der Karneval ist kein bloßes Event ohne vorher und nachher, er ist ein in der gesamten Stadt gelebtes Kulturgut, das das ganze Jahr über in den Köpfen und Herzen der Kölner präsent ist. Der Karneval hat den Menschen auch in schwierigen Zeiten immer wieder Kraft und Hoffnung gegeben.”

Gründung sollte einem Verbot zuvorkommen

Der als umtriebiger Unternehmer und Kommunalpolitiker in die Stadtgeschichte eingegangene Heinrich von Wittgenstein (1797-1869) machte in der kleinen Stadt Köln mit ihren nicht einmal 60.000 Einwohnern den Anfang: Als 25jähriger versammelte er 1822 eine Gruppe bildungsbürgerlicher Kölner in der Weinstube „Im Häuschen“, die im Folgejahr das „Festordnende Comité“ gründeten. Ihr gemeinsames Ziel war, den Karneval als altes Kölner Volksfest neu zu beleben, ihn in geordnete Bahnen zu lenken und ganz im Sinne des spätromantischen Zeitgeschmacks zu gestalten. Das über die Jahre zu einer rohen Angelegenheit gewordene Fest drohte sonst, von den seit 1815 in der Stadt herrschenden Preußen verboten zu werden. Den Gründern gelang es nicht nur, das zu verhindern, sie legten den Grundstein für vieles, was noch heute zum Fest gehört. Die Versammlungen, bei denen etwa auch gemeinsam gesungen wird, sind letztlich eine Keimzelle der heutigen Karnevalssitzungen. Von Beginn an gab es auch Bälle. Aber natürlich gehörte zu den Innovationen insbesondere der Rosenmontagszug, der am 10. Februar 1823 unter dem Motto „Thronbesteigung des Helden Carneval“ erstmals durch die Stadt zog.

Eine „karnevalistische Zellteilung“ führte zur heutigen Vielfalt
Heinrich von Wittgenstein gab die Führung des Comités 1836 an Peter Hubert Leven ab – ein Wechsel, der auch den Übergang vom eher akademisch-romantischen zum bürgerlichen Karneval markierte. Wenige Jahre später (1844) folgte dann eine erste Zäsur, als sich die „Allgemeine KG“ von der „Großen KG“ trennte. Letztere war bis dato gleichbedeutend mit dem Festkomitee gewesen. Doch nun wurden die Dinge komplizierter, und zwei Gesellschaften stritten um den Führungsanspruch – bis hin zur Organisation zweier rivalisierender Züge. Die Parteien konnten sich zwar 1848 einigen, aber der Damm war gebrochen, und statt einer KG gab es ab nun immer wieder abgespaltene oder neu gegründete Gesellschaften, die letztlich die heute übliche bunte Vielfalt begründeten. Immerhin herrscht in der Spitzenorganisation in den nächsten gut 40 Jahren wieder jecke Einigkeit. In der Zeit von Revolution, Restauration und Reichsgründung kam die industrielle Gründerzeit auch im ständig wachsenden Köln an. Der Karneval stand mal unter strenger Beobachtung bis hin zum Verbot (1851/1852), mal war er ganz auf Staatslinie und ließ sich etwa vom nationalen Taumel nach der Reichsgründung 1871 mitreißen. In dieser Zeit wurde der „Held“ 1872 auch zum „Prinzen“ Karneval umbenannt – gemeint als Verneigung vor dem Kaiserhaus.

Im boomenden Köln ging es auch für den Karneval steil bergauf
Die Rivalitäten zwischen Großer KG und Großer Kölner blieben virulent, beide Parteien einigten sich 1888 aber auf den Kompromiss, gemeinsam das Festordnende Komitee zu bilden. Die Präsidenten beider Gesellschaften amtierten nun als Doppelspitze. Das Modell funktioniert bis 1908 gut, und der Karneval boomte genauso wie die Stadt, die in dieser Zeit rasant wuchs: Innerhalb der alten Stadtmauer drängten sich vor dem Abriß 1881 bis zu 145.000 Einwohner. Nach dem Abbruch und der Besiedlung des freigewordenen Terrains sowie einer Reihe von Eingemeindungen wurden es nahezu doppelt so viele: 282.000 Einwohner hatte Köln 1890. Die Anziehungskraft der Großstadt hatte auch Auswirkungen auf den Rosenmontagszug, dessen Organisatoren nun auch gezielt darauf setzten, auswärtige Besucher anzulocken. Gleichzeitig kämpfte das Festkomitee gegen Auswüchse an den Karnevalstagen. So wurde 1892 ein Aufruf gestartet, das in Mode gekommene „Einschlagen der Hüte“ zu unterlassen. Im gleichen Jahr gab es erstmals einen Ball im Gürzenich, dessen Erlös zur Verschönerung des Zugs verwendet werden sollte. Der Clou: Die Veranstaltung wurde von einer Reihe von Vereinen getragen. Die „vereinigte Dienstags-Ball-Gesellschaft“ übernahm in den Folgejahren den Bau der Wagen für das Dreigestirn.

„Gründerwelle“ von Karnevalsgesellschaften zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Der Kölner Karneval erlebte vor dem ersten Weltkrieg eine Blütezeit. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es eine wahre Gründungswelle, und viele der heute noch im Komitee organisierten Gesellschaften schlüpften aus dem Ei. Das lag vielleicht auch am rasanten Stadtwachstum, denn die Marke von einer halben Millionen Einwohnern wurde 1910 geknackt. Zwei Jahre zuvor vereinbarten die Große KG und die Große Kölner, daß sich nun ihre Präsidenten an der Spitze des Komitees abwechseln sollten. Auch das funktioniert, sodaß der letzte Zug vor dem ersten Weltkrieg zum bis dahin prächtigsten und größten wurde. Ein Jahr später befand sich Europa mitten im Krieg, und an Karneval war lange Zeit nicht zu denken. Denn nach Kriegsende herrschten Inflation und wirtschaftliche Not, die englischen Besatzer verboten das Fest. Dennoch wagten schließlich drei Männer den Neubeginn: Peter Prior, Carl Umbreid und Fritz Maaß entwarfen 1922 eine neue Satzung des Festkomitees: Von nun an kann sich jede Karnevalsgesellschaft der Stadt dem Komitee anschließen – damit gibt es die bis heute gültige Struktur.

Zwischenkriegszeit: Karneval im Dienste der NS-Propaganda
Sitzungen wurden ab 1925 wieder erlaubt, der erste Rosenmontagzug als „Kappenfahrt“ im Jahr 1927 veranstaltet. In der Weimarer Zeit nahm das Fest einen ambivalenten Verlauf: Nach der Überwindung der entbehrungsreichen Nachkriegszeit gab es Nachholbedarf. Zwar stoppt die Weltwirtschaftskrise 1931 und 1932 alle karnevalistischen Aktivitäten, doch in den restlichen Jahren wuchs das Fest in jeder Hinsicht – es gab immer mehr Bälle und Sitzungen, die Züge werden immer größer und zogen immer mehr Zuschauer an. Gleichzeitig hatten viele Karnevalisten nach der nationalsozialistischen Machtergreifung keine Berührungsängste mit der NS-Ideologie. Antisemitische Karnevalslieder waren populär, und Karnevalisten jüdischen Glaubens wurden ausgegrenzt. Nur wenige Künstler und Karnevalisten stellten sich dem entgegen, viele bemühten sich um politische Harmlosigkeit. Die Vereinnahmung des Festes durch die NS-Ideologie gelang auch nicht vollständig, weil die etablierten Karnevalisten ihre Machtpositionen nicht aufgeben wollen. Doch die Unterordnung wird dennoch immer umfassender und der Karneval profitiert etwa massiv von der Werbung, die die NS-Organisation „Kraft durch Freude“ für ihn macht. Dass die bislang von Männern dargestellten Mariechen und Jungfrauen im Dreigestirn schließlich von Frauen dargestellt werden, ist nur eines von vielen sichtbaren Zeichen der Unterwerfung.

Schwieriger Neubeginn nach dem Weltkrieg
Ein Protagonist, der beispielhaft für die Anbiederung des Karnevals an die Herrschenden steht, ist Thomas Liessem. Der Präsident der Prinzen-Garde Köln hatte keine Berührungsängste zum Nationalsozialismus, gehörte aber nach dem Krieg zu jenen, die behaupten, der Karneval hätte mit der Diktatur nichts zu tun gehabt. Aus heutiger Sicht völlig unverständlich: Ab 1954 stand Thomas Liessem noch einmal an der Spitze des 1947 neu gegründeten Komitees – trotz seiner Nähe zum NS-Regime. Unmittelbar nach Kriegsende war es zunächst Albrecht Bodde gewesen, der im völlig zerstörten Köln die Arbeit für das Brauchtum wieder aufnahm. Nach schwierigem Beginn gab es ab 1949 wieder einen Zoch, erneut zunächst als „Kappenfahrt“. Viele karnevalistische Innovationen wurden in dieser frühen Nachkriegszeit geboren: Das Literarische Komitee, und der „Große Senat“ ebenso wie die vereinten Schull- un Veedelszöch. Selbst die Sessionseröffnung am 11. im 11. und die Mädchensitzungen (als „Hausfrauennachmittag“) sind „Erfindungen“ dieser Zeit.

Boom führte in die Erstarrung
Wiederaufbau und Wirtschaftswunder prägten die folgenden Jahrzehnte, in denen es auch für den Karneval aufwärts ging. Das Fest bot genau die richtigen Formate für den Zeitgeist, der NS-Unrecht und Kriegstraumata ad acta legen wollte. Bereits 1950 säumten zum 1900. Stadtjubiläum erstmals rund eine Millionen Zuschauer den Zugweg. Wer es nicht selbst dorthin schaffte, konnte im immer weiter verbreiteten Fernsehen teilhaben – denn immer öfters wurden Karnevalsveranstaltungen und auch der Zug selbst von Fernsehkameras eingefangen. Die Kölner Künstler wurden so ein prominenter Teil der deutschen Populärkultur. Doch das tat dem Karneval auf die Dauer nicht gut. Im Laufe der Jahre verflachten die Inhalte, das Fest erstarrte in Formen und Themen. Das war für die junge Nachkriegsgeneration unattraktiv. Während es an den Unis brodelte und Studentenproteste einen neuen Diskurs einforderten, diskutierte man im Karneval darüber, daß es zu viele Frauen im Rosenmontagszug gäbe – denn eigentlich waren weibliche Teilnehmer vom Zug ausgeschlossen. Und so war zu Beginn der 1970er-Jahre der Umbruch überfällig. Zwar feierten der organisierte Karneval und die Stadt 1973 zum 150. Jubiläum ein schillerndes Fest – doch im Jahr zuvor standen auch die „Bläck Fööss“ zum ersten Mal auf der Karnevalsbühne. Die ursprüngliche Beat-Kapelle trat barfuß, mit Verstärker und E-Gitarre vor das Publikum, brachte Themen und musikalische Formen in die Sitzungssäle, die dort wie eine Revolution wirkten. Es war ein Wendepunkt.

Mühsamer Weg zum modernen Komitee
Ferdi Leisten, der das Komitee bis zum Jubiläum erfolgreich führte, gab das Präsidentenamt danach ab. Auf ihn folgte eine Reihe von Präsidenten, die mit ihren Vorstandsteams einerseits viele Innovationen und Reformen auf den Weg brachten, andererseits aber das Brauchtum hochhielten. Mit Maßnahmen wie stärkerer Jugendförderung und zunehmender Emanzipation weiblicher Karnevalisten wurden dringend notwendige Korrekturen vorgenommen. Die Gründung einer eigenständigen Wirtschafts-GmbH und die Analyse von Image und Wirtschaftskraft des Festes mit Studien von McKinsey und später der Boston Consulting Group gehörten dazu. Letztere brachte auch ans Tageslicht, daß der offizielle Karneval zwar breite Zustimmung erfuhr – aber auch weithin als verkrustet und „Altherrenveranstaltung“ wahrgenommen wurde. Nicht umsonst gab es seit 1984 die Stunksitzung, die eben diese alten Formen auf die Schippe nahm und dennoch das Volksfest auf eigene Weise interpretierte und feierte. Das Fest zum 175. Jubiläum des reformierten Karnevals markiert so einen weiteren Wendepunkt.

Professionalisierung und Öffnung für alle Teile der Stadtgesellschaft
Der Umzug des Festkomitees in sein derzeitiges Domizil am Maarweg im Jahr 1999 war sichtbares Zeichen für den Beginn einer Professionalisierung und auch Öffnung: Erstmals waren alle Funktionsbereiche inklusive der Wagenbauer unter einem Dach zusammengefasst. Zudem sollte ein deutlich gewachsenes Museum für alle interessierten Besucher offenstehen und eine Eventhalle für vielfältige Anlässe genutzt werden können. In den folgenden Jahren bemühte sich das Festkomitee weiter um eine Öffnung hin zu allen Teilen der Stadtgesellschaft, stellte sich der überfälligen Aufarbeitung der NS-Jahre und übernahm in vielen Punkten zusätzliche Verantwortung. Dazu gehörte, eine Reihe neuer Karnevalgesellschaften in den Kreis der Komitee-Gesellschaften aufzunehmen und in den Dialog mit den alternativen Karnevalisten einzusteigen. Ebenfalls notwendig wurde auch einmal mehr, Auswüchse zu bekämpfen. Das Festkomitee bemühte sich deshalb zum Beispiel gemeinsam mit der Stadt, jungen Feiernden an den Hotspots wie dem Kwartier Latäng einen Ort zum sicheren Feiern zu bieten – eine Aufgabe, die wohl auch in den kommenden Jahren ein Thema bleiben wird. In den Jahren vor dem 200. Jubiläum 2023 brauchten dann alle Beteiligten im organisierten Karneval ihre ganze Kraft, um das Fest durch die Pandemie zu steuern und mit neuen Formen für Lichtblicke in einer Zeit voller Einschränkungen und Herausforderungen zu sorgen. „Die Corona-Zeit, aber auch die Friedensdemonstration am Rosenmontag 2022 mit 250.000 Menschen haben gezeigt, daß Karneval in Köln mehr ist, als nur Party und Tätärä“, sagt Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval. „Er ist der Kitt, der das soziale Gefüge der Stadt zusammenhält und auch noch da ist, wenn andere Gewissheiten des Lebens in Krisenzeiten über Bord geworfen werden mussten. Diese soziale Funktion des Karnevals bietet kein Event der Welt, sondern nur ein von allen Teilen der Bevölkerung getragenes Kulturgut.”

Quelle und Grafik: Festkomitee Kölner Karneval von 1823 e.V.




Die Roten Funken: Keimzelle des organisierten Karnevals

Die Eigenart der Stadtsoldaten lebt bei den Roten Funken weiter

Als beim ersten Rosenmontagszug auf dem Kölner Neumarkt für den Karnevalsprinzen ein (schein-)militärischer Begleittrupp gesucht wurde, erinnerte man sich an die ehemaligen Kölner Stadtsoldaten. Mit ihrem unmilitärischen Selbstverständnis und ihrem ebenso lockeren und zuweilen respektlosen Umgang mit der Obrigkeit schienen sie perfekt zum Kölner Karneval zu passen. Das war im Jahr 1823, der Geburtsstunde der Roten Funken, die in diesen Wochen und Monaten als ältestes und größtes Kölner Traditionskorps ihren 200. Geburtstag feiern.

Der Rosenmontagszug im Jahr 1823 war der Auftakt des organisierten Kölner Karnevals. Die Karnevalszeit in Köln war ein so ausufernd anarchisches Fest, dasß den preußischen Herrschern diese Art rheinischer Ausgelassenheit in ihrer Provinz ein Dorn im Auge war. Preußische Ordnungsliebe und rheinische Freude an subversivem Frohsinn paßten nicht zusammen. Um ein Verbot des Karnevals zu verhindern, gründete sich ein „festordnendes Comités“ und mit ihm das erste organsierte Korps, die Roten Funken. Der Umzug auf dem Neumarkt war dann – gemessen an heutigen Dimensionen – so klein, bescheiden und harmlos, daß sich die Obrigkeit zufrieden zeigte. Wichtig für die Kölner: Der Karneval war gerettet. Da nahm man auch in Kauf, daß er von nun an organisiert war.

Karneval hat sich immer mit den Obrigkeiten angelegt. Er war das Fest des Volkes und der Straße. Dazu gehörte auch die Verballhornung des Militärischen als Sinnbild von politischer Macht. Es ist kein Zufall, daß die Roten Funken als ehemalige Stadtsoldaten dieses Amt übernahmen. Ihr Ruf war denkbar schlecht. Als unterbezahlte Truppe waren sie auf Nebenerwerbsbeschäftigungen angewiesen – zum Beispiel Kinder hüten oder Strümpfe stricken. Entsprechend schlecht war die Moral. Quellen belegen, dass man mit ihnen militärisch nicht wirklich punkten konnte. Es ist überliefert, daß sie, als die napoleonischen Truppen anrückten, den Franzosen von der Stadtmauer herunter zuriefen: „Hüürt op ze scheeße, süht ehr dann nit, dat he Minsche stonn?“ (Nicht schießen, seht ihr denn nicht, dass hier Menschen stehen.)

Sinnbild für kölsche Art

Diese Mischung aus pragmatischem Pazifismus, militärischem Unvermögen und Distanz zum eigenen Auftrag prädestinierte sie für den Dienst im Karneval. Vieles aus dieser frühen Funken-DNA hat sich bis heute erhalten. Damit wurden die Roten Funken zu einem Sinnbild für das, was angeblich den Kölner ausmacht: immer einen lockeren Spruch auf den Lippen zu haben, Schweres leicht zu nehmen und zur eigenen Unvollkommenheit zu stehen, gleichzeitig aber die eigene Großartigkeit zu preisen… Eine Mischung, die sie nicht nur bei Kölnern beliebt macht. Rote Funken sind Kultur- und Sympathieträger. Kein Wunder, daß Politiker und andere Stadtgrößen sich gerne mit und bei den Funken zeigen.

Heute sind die Roten Funken mit rund 550 aktiven Mitgliedern das größte Traditionskorps der Stadt. Dabei interpretieren sie Brauchtumspflege aus einem über zwei Jahrhunderte gewachsenen Selbstverständnis. Als wichtiger Teil der Stadtgesellschaft engagieren sie sich. Zum Beispiel wenn es um Obdachlose geht, für die man mit der „Kötterbüchs“ Geld sammelt. Oder wenn nach der Flutkatastrophe an der Ahr die Betroffenen mit Geld und Muskelkraft Hilfe bekommen. Gemäß der eigenen Devise: „Mer losse keine im Ränstonn“. (Wir lassen keinen im Regen stehen.)

Die karnevalistische Tradition zu pflegen – und gegen Kommerzialisierung und Ballermann-Tendenzen zu schützen – das gehört immer noch zu den Kernaufgaben. Karnevalssitzungen in den großen Sälen der Stadt sind ein Teil davon. Aber auch die Bemühung, den Karneval ursprünglich und volksnah zu gestalten. Einer der Höhepunkte des Kölner Straßenkarnevals ist das „Funken-Biwak“ auf dem Kölner Neumarkt, dort wo alles anfing. Bei freiem Eintritt und unter freiem Himmel feiern die Funken mit allen Kölnern einen ganzen Tag lang den Karneval mit einem bunten Programm und Aufzügen der anderen Traditionsgesellschaften. Nach Meinung von Kennern eine der ursprünglichsten Veranstaltungen im karnevalistischen Sessionsgeschehen.

Knubbel als Organisationsform

Weil es schwierig ist, rund550 Mitglieder zusammenzubringen, unterteilen sich die Roten Funken in vier Gruppen, „Knubbel“ genannt. Hier trifft man sich zu Knubbelabenden, pflegt die Gemeinschaft und verfolgt eigene Aktivitäten. So zum Beispiel ein Engagement für das Obdachlosenheim in der Kölner Annostraße.

Und wenn es nötig ist, werden alle Kräfte gebündelt. Die Sanierung und der Ausbau des Vereinsheims, der Ulrepforte („Ülepooz“), war nicht nur organisatorisch, sondern auch finanziell ein Kraftakt. Dem alten Stadttor drohte das Aus als Funken-Treffpunkt. Fehlende Fluchtwege, marode Infrastruktur und zu wenig Platz machten Um- und Ausbaumaßnahmen erforderlich. Die Hälfte der Baukosten in Höhe von rund € 2,5 Millionen brachten die Roten Funken aus „gekötteten“ Eigenmitteln ein, den Rest besorgten sie sich auf dem langen Weg durch die Instanzen durch Fördermittel. Zum Jubiläum sind ein hochmoderner Anbau und die nach Denkmalschutzvorgaben restaurierte Stadtfestung fertig geworden. Funkentypisch: Das Haus soll der Stadtgesellschaft für Treffen und Feiern offenstehen. Der für den Umbau verantwortliche Burgvogt Ulrich Schlüter, im bürgerlichen Leben Architekt: „Wir werden uns hier nicht abschotten, unsere gute Stube steht allen Kölnern offen.“

Für die Roten Funken ist der runde Geburtstag nicht nur Anlaß für einen zufriedenen Blick zurück, sondern auch eine kritische Selbstbefragung. Wie kann Brauchtumspflege in der Zukunft aussehen? Vor welchen Herausforderungen steht sie? Wie kann man Traditionspflege für junge Menschen attraktiv machen? All diese Themen wollen die Roten Funken aktiv mitgestalten. Präsident Heinz-Günther Hunold: „Brauchtum ist ein lebendiger Teil unserer Stadtkultur, den werden wir auch in Zukunft pflegen und weiterentwickeln.“

https://200johr.de/hier-geht-es-zum-programm/

Quelle und Grafik: Kölsche Funke rut-wieß vun 1823 e.V.




200 Jahre Kölner Karneval – Chronik: Zwei Jahrhunderte organisierter Karneval

1822 Unter der Führung von Heinrich von Wittgenstein versammelt sich eine Gruppe bildungsbürgerlicher Kölner in der kleinen Weinstube „Im Häuschen“, um das alte Volksfest Karneval zu erneuern und wiederzubeleben. Sie bilden die Keimzelle des späteren Comités.
1823 Unter Heinrich von Wittgenstein erfolgt die offizielle Gründung des „Festordnenden Comités“. Mit dem ersten Rosenmontagszug (Motto: „Thronbesteigung des Helden Carneval”) treten auch die Roten Funken und die Hellige Knäächte un Mägde als Karnevalsgruppen erstmals auf. Erster „Held Carneval“ ist Kölnisch-Wasser-Fabrikant Emanuel Ciolina Zanoli.
1825 Erstmals sind Bauer und Jungfrau im Zug vertreten. Beide sind alte Stadtsymbole, die bereits im 15. beziehungsweise 16. Jahrhundert erstmals erwähnt werden.
1830 Der Zug wird zum ersten Mal wegen politischer Kritik verboten und fällt aus, wird aber nach öffentlichen Protesten für das Folgejahr wieder erlaubt.
1836 Peter Hubert Leven, der als Erfinder der „Bütt gilt“, übernimmt die Aufgabe des ausscheidenden von Heinrich von Wittgenstein. Ein Jahr später stirbt Emanuel Ciolina Zanoli, der bis dato stets den Helden Carneval verkörpert hatte, wenn es gefragt war.
1842 Uneinigkeiten im Comité lassen den Zug ausfallen. Es kommt zur Spaltung und zur Gründung einer zweiten, bürgerlichen Karnevalsgesellschaft (die „Eisenritter“ unter Friedrich Borchardt), während die bisherige Gesellschaft unter Peter Leven nun als „Hanswurstliches Parlament“ weitermacht.
1846 Nachdem die Uneinigkeit bis zur Organisation zwei paralleler Züge eskalierte (1844 und 1845), wird erstmals wieder ein einziger Zug unter Führung der „Allgemeinen KG“ veranstaltet.
1851 Die immer schärferen preußischen Vereins- und Versammlungsgesetze führen dazu, daß die Verantwortlichen den Karneval vorsichtshalber ausfallen lassen; im folgenden Jahr fällt der Zug fällt der preußischen Zensur zum Opfer.
1857 Nachdem auch die Züge 1856 und 1857 wegen Finanzierungsproblemen ausfielen, finden sich alte Karnevalisten und junge Reformer in einer neuen KG zusammen, die im Folgejahr wieder einen Zug auf die Beine stellen. Die Themen sind nur gemäßigt politisch.
1861 Nach dem Tod König Friedrich Wilhelm IV. († 2. Februar 1861) herrscht Landestrauer in Preußen, der Rosenmontagszug fällt aus. Der (namentlich nicht bekannte) Held unternimmt mit seinen Anhängern aber am Karnevalssamstag einen Geisterzug durch die Stadt.
1864 Wilhelm Kaulen übernimmt die Comité-Präsidentschaft. Seine Ideen sind zu satirisch und politisch, er wird gezwungen, das Amt niederzulegen. Sein Nachfolger wird im Folgejahr August Wilcke (1823-1913), der 17 Jahre an der Spitze steht.
1870 Obwohl sich die Roten Funken dagegen aussprechen, gehen die neu gegründeten Blauen Funken im Zoch mit. Sie mogeln sich an einer verabredeten Stelle vor den Zug. „Mir han de Spetz“ heißt noch heute ihr Funkenmarsch, und den haben im Rosenmontagszug seitdem traditionell inne.
1873 Das 50. Jubiläum des reformierten Karnevals wird von Schnee und Kälte gedämpft, am Ende     stoppen Schneeverwehungen den Rosenmontagszug.
1882 Die Funktion des Festordnenden Comités wird inzwischen von der „Großen KG“ getragen. Von ihr spaltet sich nun die „Große Kölner KG“ ab. Im Folgejahr gibt es deshalb wieder einmal  zwei Züge. Komitee und Zugleitung verbleiben danach bis 1888 bei der Großen KG.                Anschließend teilen sich die Präsidenten der beiden Gesellschaften, die gemeinsam das neue    „Festordnende Komitee“ bilden, die gemeinsam das neue „Festordnende Komitee“ bilden, bis 1908 die Aufgabe des Komiteerpräsidenten.
1883 Prinz, Bauer und Jungfrau treten erstmals als eine Einheit auf, und der Prinz wird erstmals „Seine Tollität“ genannt.
1889 Dem Karneval droht wegen Anzüglichkeiten und Übergriffen während der tollen Tage immer wieder ein Verbot. Peter Prior, der 1881 die Präsidentschaft der Großen KG übernahm, gibt die Losung aus: „Von Zoten frei die Narretei“ – das wird auch vom Stadtrat unterstützt. Peter Prior macht den Zug zu einem Anziehungspunkt auch für auswärtige Besucher, sorgt andererseits aber für „Zucht und Ordnung“, um die Reputation des Festes nicht zu gefährden.
1902 Erstmals eskortiert die neu gegründete EhrenGarde im Rosenmontagszug Bauer und Jungfrau. Sie nimmt den Platz, den sie seither nicht mehr hergegeben hat, im Handstreich: Eine vorgetäuschte Wagenpanne gibt den Ehrengardisten die Gelegenheit, sich im „Rubbedidupp“ (noch heute der Schlachtruf der Gesellschaft) an der gewünschten Stelle in den Zug einzugliedern.
1903 Eine wahre „Gründungswelle“ von Karnevalsgesellschaften zeigt, wie populär das Fest in der wachsenden Stadt geworden ist: EhrenGarde (1902), Nippeser Bürgerwehr, Große Mülheimer KG und Lövenicher Neustädter (1903), Bürgergarde „blau-gold“ (1904 ) und Prinzen-Garde Köln (1905) sind allesamt heute etablierte Kölner Karnevalsgesellschaften.
1908 Statt einer Doppelspitze wird satzungsgemäß verankert, daß die Komitee-Führung im jährlichen Wechsel bei den Präsidenten der Großen von 1823 und der Großen Kölner liegt. Die Regelung wird bis 1934 Bestand haben.
1914 Am Vorabend des Ersten Weltkriegs zieht der bis dahin größte Zug durch die Stadt: 74 Abteilungen und prachtvolle Wagen werden gefeiert. Danach gibt es 13 lange Jahre lang – von 1915 bis 1927 – keinen Rosenmontagszug mehr. Gründe sind der erste Weltkrieg, die anschließende wirtschaftliche Notlage sowie das spätere Verbot durch die britischen Besatzungsbehörden.
1922 Noch ist der Karneval in der wirtschaftlichen Notzeit verboten, da entwerfen Peter Prior und Carl Umbreidt (der ehemalige und der zukünftige Präsident der Großen KG) sowie Fritz Maaß (künftiger Präsident Große Kölner) die in Grundzügen noch heute gültige Struktur: Jede Kölner Karnevalsgesellschaft hat nun die Möglichkeit, sich dem Komitee anzuschließen, das bis dahin nur von zwei KGs gebildet wurde.
1924 Obwohl Karneval offiziell noch verboten ist, wird das erste Dreigestirn nach dem Ersten Weltkrieg proklamiert.
1925 Der Sitzungskarneval ist wieder erlaubt, Kostüme in der Öffentlichkeit zu tragen bleibt verboten. Da der Rosenmontagszug ebenfalls verboten bleibt, ziehen Prinz, Bauer und Jungfrau erstmals in vollem Ornat in den Karnevalssitzungen auf.
1927 Der erste Rosenmontagszug nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wird erst 14 Tage vor Karneval genehmigt, das ist zu kurzfristig für einen regulären Zoch. Doch immerhin werden 29 Gruppen und Wagen bei einer „Kappenfahrt“ präsentiert. Zudem gibt es etwa 760 Karnevalsveranstaltungen, davon alleine 600 Maskenbälle.
1929 Erstmals werden die Wagen des Rosenmontagszuges zentral in einer Halle der Kölner Messe gebaut. Durch die Einführung der elektrischen Straßenbahn ist die Höhe der Aufbauten nun auf 4,80 m begrenzt – deutlich niedriger als zuvor.
1933 Im Jahr der NS-Machtergreifung (und zuvor) haben Karnevalisten keine Berührungsängste oder bekennen sich offen zur NS-Idologie. Nach zweijähriger Pause (Weltwirtschaftskrise) gibt es wieder einen Rosenmontagszug – auch dank Oberbürgermeister Konrad Adenauer, der für einen städtischen Zuschuss sorgt.
1934 Das „Festordnende Komitee“ wird im Zuge der NS-Machtergreifung aufgelöst. Die großen KGs leisten Wiederstand, die Präsidenten verkünden, daß die Vereine ohne organisatorisches Mitbestimmungsrecht nicht mehr am Karneval teilnehmen werden („Narrenaufstand“). Als Kompromiss wird das Komitee durch einen verkleinerten „Festausschuss“ ersetzt. Später wird dies als Wiederstand gegen den Nationalsozialismus dargestellt – in Wahrheit geht es wohl eher um die Wahrung eigener Pfründe.
1935 Thomas Liessem tritt als Präsident der Prinzen-Garde Köln (im Amt 1929-1963) an die Spitze des Festausschusses. Mit ihm endet die wechselnde Präsidentschaft zwischen Großer KG und Großer Kölner. Er wird den Festausschuss beziehungsweise das Komitee durch die gesamte NS- und Kriegszeit hindurch leiten.
1936 An Weiberfastnacht (20. Februar 1936) wird in der Kölner Messe erstmals eine feierliche Prinzenproklamation zelebriert.
1937 Die KDF-Organisation scheitert beim Versuch, die organisatorische, künstlerische und finanzielle Ausgestaltung des Karnevals endgültig zu übernehmen. Den Karnevalisten kommt dabei der Zufall zur Hilfe, denn der in Ungnade gefallene Oberbürgermeister gewährt kurz bevor er Abtritt einen großen Finanzzuschuss, der zwar nicht in voller Höhe ausgezahlt wird, aber den Karneval absichert.
1938 Ein sichtbares Zeichen der NS-Vereinnahmung des Karnevals ist der Bruch mit dem zu diesem Zeitpunkt bereits über 100 Jahre alten Brauch, karnevalistische Frauenrollen durch Männer darzustellen – als Konzession an die Homophobie der NS-Ideologie gibt es schon zuvor nur weibliche Mariechen und nun auch eine weibliche Jungfrau. Das bleibt auch im letzten Vorkriegs-Karneval 1939 so.
1947 Ein Jahr vor dem 125. Jubiläum des organisierten Karnevals wird am 17. Januar 1947 der Festausschuss des Kölner Karnevals wieder gegründet. Die Vertreter von 25 Mitgliedsgesellschaften wählen Albrecht Bodde zum Präsidenten, in dessen Vorstand zum Beispiel auch Karl Berbuer und Jean Küster mitwirken.
1949 Der erste Nachkriegs-Zug ist eine „Erweiterte Kappenfahrt“, Zugleiter ist der ehemalige und künftige FK-Präsident Thomas Liessem. Zwölf Wagen und ein paar Kamelle gibt es – letztere von Stollwerck mit einer Extrazuteilung Zucker produziert. Am 11. im 11. versammeln sich einige Karnevalisten in Gedenken an Willi Ostermann: Die Geburtsstunde der Sessionseröffnungen. Herbert Limbach, späterer Präsident der KG Greesberger veranstaltet gemeinsam mit der Kölnischen Rundschau den ersten „Hausfrauennachmittag“ – die Geburtsstunde der Mädchensitzungen.
1950 Gründung des „Literarischen Komitees“ zur Förderung des Musik- und Redner-Nachwuchses. Erster Veedelszoch nach dem Krieg.
1951 Bislang zogen nur Pferde die Wagen im Zoch, doch diesmal wird vor einen Prunkwagen erstmals ein Traktor vorgespannt. 1952 sind es bereits die Hälfte der Wagen, ab 1954 werden alle Festwagen von Traktoren gezogen.
1952 Erstmals gehen am Karnevalssonntag die Schull- und Veedelszöch als gemeinsamer Zug.
1954 Der „Festausschuss“ wird in „Festkomitee des Kölner Karnevals von 1823 e.V.“ umbenannt. Gründung des „Großen Senats“ des FK als finanzkräftiges Unterstützergremium.
1963 Zum neuen Festkomitee-Präsidenten wird Ferdi Leisten, der dieses Amt elf Jahre lang – bis 1973 – ausüben wird. Im ersten Jahr als Präsident beginnt Ferdie Leisten mit der Einrichtung eines Archivs.
1965 Erstmals zieht der Rosenmontagszug durch die verwinkelte Altstadt, anstatt wie zuvor über die Ringe. Ebenfalls neu: Das erste Kinderdreigestirn wird proklamiert.
1973 Zahlreiche Details machen das 150. FK-Jubiläum zu einem rauschenden Fest. Die Stadt Köln spendet die noch heute genutzten beleuchteten Straßendekorationen. Ein Sternmarsch führt Karnevalisten aus allen Richtungen zum Rathausplatz, ein Feuerwerk zieht hunderttausende Besucher an. Auch die Roten Funken und Die Große von 1823 begehen ihre Jubiläen.
1982 Ralf Bernd Assenmacher wechselt vom Amt des Zugleiters ins Präsidentenamt des FK. Er hatte bereits als Zugleiter mit der Zulassung von Frauen Reformwillen gezeigt und gründete einen Juniorenkreis im FK.
1987 Rolf Bernd Assenmachers Nachfolger wird Rudi Hermann. Er setzt weiter auf Jugendförderung und gründet außerdem die „Wirtschaftsdienst des Kölner Karnevals GmbH“, die steuerliche Vorteile und eine bessere Vermarktung des Karnevals verspricht.
1989 Mit Gisbert Brovot wird der Prinz von 1969 zum Festkomitee-Präsidenten gewählt. Er wird in vielen Punkten für neuen Wind sorgen – so etwa durch die erstmalige Berufung weiblicher Vorstandsmitglieder (1990) oder eine McKinsey-Studie zu Image Wirtschaftskraft des Karnevals (1993).
1991 Der ab Januar tobende zweite Golfkrieg bewegt die Präsidenten der FK-Gesellschaften zum Verzicht auf öffentliche Veranstaltungen, der Rosenmontagszug wird aber abgesagt. Spontan formieren sich aber mehrere kleine Züge, die im Folgejahr dazu führen, daß am Karnevalssamstag die alte Tradition des Geisterzugs neu belebt wird.
1994 FK-Präsident Gisbert Brovot besucht die Stunksitzung – und trägt dabei seine offizielle Präsidenten-„Mötz“. Konservative Karnevalisten – darunter auch seine beiden Vizepräsidenten – entfachen einen Sturm der Entrüstung, der den ohnehin in der Kritik stehenden Gisbert Brovot nach dem Ende der Session zum Amtsverzicht bewegt. Sein Nachfolger wird Hans-Horst Engels.
1996 Das Festkomitee feiert 175 Jahre reformierten Karneval mit einer Reihe von Veranstaltungen, Ausstellungen und einer Buchveröffentlichung. Der aus diesem Anlaß veranstaltete Sternmarsch der Veedelsvereine wird in den Folgejahren zu einer festen Einrichtung.
1999 Einweihung der neuen Räumlichkeiten des Festkomitees am Maarweg, die erstmals Büros, Sitzungsräume, Zugleitung, Wagenbauer, Eventhalle und Karnevalsmuseum an einem zentralen Ort vereinen.
2000 Nach fast 30 Jahren ändert der Zug seine Richtung und geht vom Severinsviertel bis Sankt Gereon – eine Folge des Umzugs an den Maarweg.
2005 Doppelter Generationswechsel im Festkomitee: Nach über 11jähriger Amtszeit übergibt Hans-Horst Engels die Präsidentschaft im Festkomitee an Markus Ritterbach, neuer Zugleiter wird Christoph Kuckelkorn. Beide arbeiten an der überfälligen Modernisierung und Professionalisierung von Festkomitee und Rosenmontagszug.
2007 Am Tag vor der Prinzenproklamation findet erstmals eine „Kölsche Messe“ im Dom statt.
2010 Nach dem Einsturz des Stadtarchivs muß der Zugweg geändert werden und führt erstmals über die bis heute übliche Route durch das Veedel zwischen St. Georg und St. Maria Lyskirchen.
2012 Prinz Marcus II. ist der erste offen homosexuelle Narrenherrscher. Der Zugweg wird erweitert und führt erstmals durch Hahnentorburg und über den Hohenzollernring.
2014 Am 13. Dezember 2014 wird der rheinische Karneval in das nationale Verzeichnis des „immateriellen Kulturerbes“ aufgenommen.
2015 Historiker legen im Festkomitee-Auftrag die umfassende Studie „Alaaf unterm Hakenkreuz“ auf – eine längst überfällige Aufarbeitung der NS-Historie des Karnevals.
2019 Erstmals seit 1955 kommen die Angehörigen des Dreigestirns aus drei verschiedenen Karnevalsgesellschaften.
2021 Die Corona-Pandemie erzwingt die Streichung des Sitzungs- und Straßenkarnevals, der Fastelovend muß sich neu erfinden. Dazu gehört die Verlegung der Sessionseröffnung in ein WDR-Fernsehstudio. Statt eines Rosenmontagszugs produziert der WDR mit dem Festkomitee und dem Hänneschen-Theater einen liebevoll inszenierten Puppen-Zug für die Fernseh-Ausstrahlung.
2022 Statt eines Rosenmontagszugs in der Kölner Innenstadt soll es wegen der anhaltenden Pandemie ein Rosenmontagsfest im RheinEnergieStadion geben. Der Überfall russischer Truppen auf die Ukraine führt jedoch dazu, daß auch diese Alternative abgesagt wird. Der Zug wird spontan zu einer Friedensdemonstration mit über 250.000 Teilnehmern umfunktioniert.



200 Jahre Kölner Karneval: Start der Jubiläumssession

Kurz vor der Sessionseröffnung geben das Festkomitee Kölner Karneval und die Stadt Köln einen Ausblick auf die anstehende Jubiläumssession. Gemeinsam mit den Präsidenten der Jubiläumsgesellschaften „Kölsche Funke rut-wieß vun 1823”, „Die Grosse von 1823”, die „Hellige Knäächte un Mägde” und die „Lyskircher Hellige Knäächte un Mägde” stellen Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, und Oberbürgermeisterin Henriette Reker die geplanten Projekte für das kommende Jahr vor.

Die Stadt Köln nutzt das Jahr 2023, um die facettenreiche Geschichte des Kölner Karnevals und seinen Stellenwert für die Gesellschaft darzustellen. Es wird Sonderschauen und Veranstaltungen zum Jubiläum geben. Das Jubiläum wird eingebunden sein in den „Internationalen Museumstag“ am 21. Mai 2023, die „Museumsnacht“ Anfang November 2023 und den „Tag des Offenen Denkmals“ am 9. und 10. September 2023. Zudem erscheint die Frühjahrsausgabe des Kölner Museumsmagazins mit dem Themenschwerpunkt „Humor“. Das Kölnische Stadtmuseum lädt im Frühjahr mit einer Sonderausstellung zu einer außergewöhnlichen Zeitreise ein – zurück ins Jahr 1823 und damit zu den Wurzeln des Karnevals. Einzigartige Exponate geben Einblick in die Geburtsstunde des bis heute gefeierten, organisierten Karnevals und die zentralen Charakteristika, wie ein zentraler Rosenmontagszug oder die Einführung des „Prinzen Karneval“, die noch immer die „Fünfte Jahreszeit“ prägen. Die Sonderausstellung des Kölnischen Stadtmuseums entsteht in Kooperation mit dem Festkomitee. Und die Ausstellung „Kölle Alaaf unterm Hakenkreuz – Karneval zwischen Unterhaltung und Propaganda“ im NS-Dokumentationszentrum wird Einblicke in dunklere Kapitel der Karnevalsgeschichte geben. Die Gleichschaltung der Karnevalsgesellschaften, enge personelle Verbindungen von Karnevalisten und Angehörigen der NS-Organisationen, kommunalen Behörden und Parteistellen werden thematisiert. Zusätzlich unterstützt die Stadt eine Reihe von Projekten der Jubiläumsgesellschaften, die das Brauchtum stärken sollen. Oberbürgermeisterin Henriette Reker: „Die aktuelle politische Lage ist davon geprägt, daß Kräfte im In- und Ausland versuchen, unsere Gesellschaft zu spalten, unsere Demokratie in Frage zu stellen. Es kann ein Zeichen gegen diese Kräfte sein, unser Brauchtum, das vom Gemeinschaftsgedanken und der Integration aller Gesellschaftsschichten geprägt ist, zu feiern.“

V.l.n.r.: Heinz-Günther Hunold – Kölsche Funke rut-wieß vun 1823 e.V., Thomas Andersson – Traditionstanzgruppe Hellige Knäächte un Mägde e.V.,
Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn, Univ.-Prof. Dr. Dr. Joachim E. Zöller – Die Grosse von 1823 Karnevalsgesellschaft e.V. Köln und
Karsten Kirchner – Lyskircher Junge Gesellschaft zur Pflege Kölner Mund- und Eigenart gegr. 1930 e.V. / Lyskircher Hellige Knäächte un Mägde

Die vier Jubiläumsgesellschaften, die „Kölsche Funke rut-wieß vun 1823„, „Die Grosse von 1823”, die „Hellige Knäächte un Mägde” und die „Lyskircher Hellige Knäächte un Mägde“ feiern den runden Geburtstag mit den unterschiedlichsten Veranstaltungen. Konzerte, Podiumsdiskussionen, Ausstellungen oder Sommerfeste sind nur ein kleiner Teil. Neben den klassischen Sessionsformaten finden über das ganze Jahr verteilt verschiedenste Events statt, die die jecke Tradition in der einen oder anderen Form feiern. Den Beginn macht das Jubiläumskonzert der Roten Funken in der Kölner Philharmonie am 23. Oktober 2022. Über das gesamte Jubiläumsjahr verteilt folgen nicht nur besondere Sitzungen und Karnevalsfeiern, sondern auch beispielsweise Lesungen und Diskussionsrunden – auch zu kritischen Themen im Karneval. Die Helligen Knächte un Mägde werden auf den Straßen, in den Seniorenheimen und mit einer besonderen Aufführung in der Volksbühne am Rudolfplatz ihre besonderen Tänze präsentieren. Die Grosse von 1823 veröffentlicht einen Sonderband zu ihrer 200jährigen Geschichte. Gemeinsam werden zudem alle Jubilare 2023 erstmals eine große öffentliche Nubbelverbrennung auf dem Roncalliplatz veranstalten, um die Session gebührend zu verabschieden. Alle Jubiläumsveranstaltungen finden Sie ab sofort auf der Jubiläumswebsite www.karneval.koeln.

Neue Kampagne unterstützt die Gesellschaften

200 Jahre Kölner Karneval setzen sich aus unzähligen Facetten zusammen. Hinter all den unterschiedlichen Arten zu feiern stehen viele Tausend Menschen, die mit ihrem Engagement den Fastelovend erst möglich machen. Diese Menschen ergeben zusammen 200 Jahre Kölner Karneval, das zeigt die vom Festkomitee und der Stadt Köln initiierte Jubiläumskampagne #Zesamme200. Sie lenkt die Aufmerksamkeit auf die wichtigsten Akteure: All die Jecken, die den Karneval feiern, fördern und lieben. „Wir wollen aber nicht nur zeigen, wer Fastelovend feiert, sondern auch zum Mitmachen animieren“, betont Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees Kölner Karnevals. „Gerade nach den letzten beiden Sessionen brauchen die Vereine die Unterstützung der Jecken. Jedes verkaufte Ticket hilft dabei, die Vielfalt des Kölner Karnevals auch für die Zukunft zu sichern.“

Die Plakatkampagne bietet Ehrenamtlern, Tanzgruppen und Gesellschaftsmitgliedern, aber auch Freundeskreisen und Familien eine ganz besondere Bühne. Gemeinsam tragen diese Menschen dazu bei, daß der Karneval gefeiert und erhalten wird. Die Gruppenfotos setzen sich jeweils aus einer Anzahl an Personen zusammen, die gemeinsam 200 Jahre alt sind. Dabei sind alle Jecken eingeladen, sich an der Aktion zu beteiligen. Alle Gruppenbilder können ganz einfach auf der Jubiläumswebsite des Kölner Karneval hochgeladen werden. Die besten werden nicht nur online und auf Social Media veröffentlicht, sondern pünktlich zum Straßenkarneval auch im Stadtbild zu sehen sein.

Passend zum Jubiläum wird Köln von der Närrischen Europäischen Gemeinschaft (NEG) mit dem Titel „Närrisch-Europäische Kulturstadt“ ausgezeichnet. Vertreter des Karnevals aus ganz Europa werden im kommenden Herbst zu Gast in der Domstadt sein. „Der 11. im 11.2023 läutet für uns das närrisch-europäische Kulturjahr 2023/2024 ein. Wir freuen uns sehr über diese Ehre, die nicht nur ein gelungener Abschluß für unser Jubiläumsjahr ist, sondern auch eine besondere Wertschätzung gegenüber unserer karnevalistischen Historie“, betont Christoph Kuckelkorn.

  1. Jubiläum: karneval.koeln
    Rote Funken: 200johr.de
    Die Große von 1823: dgv-1823.de
    Hellige Knäächte un Mägde: tanzgruppe.koeln
    Lyskircher Hellige Knäächte un Mägde: lhkm.de

Quelle, Foto und Grafiken: Festkomitee Kölner Karneval von 1823 e.V.




Captain’s Dinner der StattGarde / Neuer Kapitän lädt erstmals ein

Nach einer zweiten, eher leisen Session im letzten Jahr findet das 18. Captain’s Dinner der StattGarde Colonia Ahoj e.V. am 12. November 2022 im Tanzbrunnen statt und eröffnet damit wieder einmal fulminant den Sitzungskarneval in Köln. Vor rund 1.000 Gästen und damit vor einem ausverkauften Publikum wird erstmals der neue Kapitän und Präsident Dieter Hellermann (45) mit seiner gesamten Crew einen stimmungsvollen Galaabend präsentieren.

Einmal mehr eröffnet die Opening Gruppe rund um Georg Hartmann, die sich ausschließlich aus eigenen Vereinsmitgliedern zusammensetzt, das bunte Bühnenprogramm an diesem Abend. Direkt im Anschluß begrüßen wir unseren diesjährigen Stargast Michael Holm. Michael Holm feierte mit seinen Hits „Mendocino“, „Barfuß im Regen“ und seinem Nummer-1-Hit „Tränen lügen nicht“ in den 1970er-Jahren große Erfolge. Aus seiner Feder stammt auch der Text zu Joy Flemmings „Ein Lied kann eine Brücke sein“.

Danach geben sich die Künstler auf der Bühne im fliegenden Wechsel die Klinke in die Hand. „De Frau Kühne“ (Ingrid Kühne), „Planschemalöör“ und die „Rhythmussportgruppe“ runden die erste Abteilung dieses Abends ab. Nach der Pause entert die StattGarde die Bühne und präsentiert mit dem neuen Medley der Bordkapelle, dem Sessionslied des Shanty-Chors und dem neuen Tanz des Tanzkorps ihr Bühnenprogramm der Session 2022/2023, für das sie in den letzten Wochen und Monaten unermüdlich geprobt und trainiert haben.

Im Anschluß heizt unsere Freundin Marita Köllner, Ehrenmitglied der StattGarde seit 2015, mit ihren kölschen Tön dem Publikum ordentlich ein. Gefolgt von den Rheinmatrosen“ runden die Jungs von „cat ballou“ dann den musikalischen Abend auf der Bühne ab. Und wer dann immer noch Puste hat, kann im Foyer auf der After-Show-Party mit DJ Henry (Heinz Cöllen) das Tanzbein bis in die frühen Morgenstunden schwingen.

Quelle und Grafiken:: StattGarde Colonia Ahoj e.V.




Doppelsitzung der Prinzen-Garde am 21. Januar 2023 zeitgleich im Gürzenich und dem Maritim Hotel Köln

Die Prinzen-Garde kehrt nach zwei Jahren Corona im Jubiläumsjahr des Festkomitees mit einem Mega-Highlight zurück auf die großen Bühnen der Stadt. An ein und demselben Abend, nämlich am 21. Januar 2023, findet gleichzeitig im Maritim Hotel am Heumarkt sowie im altehrwürdigen Gürzenich eine Kostümsitzung vor jeweils weit mehr als 1.000 Gästen statt.

„Der Hunger nach Karneval, der Hunger nach der Prinzen-Garde ist nach zwei Jahren Corona- Abstinenz riesengroß! Da haben wir uns etwas ganz Besonderes ausgedacht, um diesen Hunger zu stillen.“ so Präsident Dino Massi. „Und der besondere Clou: wir können unseren Sitzungsleiter Marcus Gottschalk nicht in der Mitte durchschneiden, und dennoch wird er beide Sitzungen leiten“ – Dafür hat sich die Prinzen-Garde an frühere Zeiten der Traditionsgesellschaft erinnert. Denn in der Session 1997 gab es bereits die erste Doppelsitzung, ebenfalls in den beiden größten Sälen der Stadt. Der damalige Präsident, Hans Becker, moderierte im Gürzenich, während Alexander von Chiari im Maritim durchs Programm führte. Zur Pause trafen sich die beiden am Alter Markt zur Staffelübergabe und nach der Pause ging es umgekehrt weiter. „Genau so machen wir es diese Session, an derselben Stelle, zu derselben Zeit“ so Marcus Gottschalk. „Und wie damals wird der zweite Sitzungsleiter Alexander von Chiari sein. „Damals war Hans Becker der Alte und ich der Junge, diesmal bin ich der Alte, deshalb bin ich schon ein bisschen aufgeregt.“

Niemand zweifelt am Erfolg dieser kühnen Idee, denn die beiden Sitzungsleiter sind alte Hasen, Marcus Gottschalk, Prinz Karneval 2012, hat seit 2014 durch jede Veranstaltung geführt, Alexander von Chiari hat auch einige Erfahrungen als Moderator, u.a. hat er in der Session 2000 die große RTL Fernseh-Sitzung geleitet. „Das verlernt man nicht“ so Präsident Dino Massi, dessen Idee die die Neuauflage einer Doppelsitzung ist und der den Mut dazu aufgebracht hat, es ausgerechnet beim Comeback nach zwei Jahren Pause durchzuziehen.

Ganz nebenbei: wer die Wahl hat, hat die Qual: Das Programm bei beiden Sitzungen ist qualitativ auf einem Niveau: Schlag auf Schlag nur die Mega-Stars des Karnevals, wie üblich bei der Prinzen-Garde.

Quelle (Text): Prinzen-Garde Köln 1906 e.V.; (Foto): Eberhard Pinsdorf




Kölner Narren-Zunft: Jahreshauptversammlung: Brauchtum leben – klug handeln

V.l.n.r.: Chef des Großen Rates Dr. Henning Hülbach, Gaffelschriever Jesper Ziegengeist, Senatspräsident Andreas Bulich,
Bannerhär Thomas Brauckmann, Säckelmeister Dieter Herkenrath und Vizebannerhär Ernst-Georg Kliem

Die diesjährige Hauptversammlung der Kölner Narren-Zunft fand am vergangenen Dienstag (12.Oktober 2022) im KWB des Hotel Stadtpalais in Deutz statt. Wie üblich gab es neben der offiziellen Tagesordnung und den Diskussionen im Plenum genügend Raum für den sehr konstruktiven Austausch aller Teilnehmer im Rahmen des traditionellen Stehbuffets.

Die KNZ blickt wie alle Karnevalsgesellschaften auf eine sehr ungewöhnliche Session zurück. Durch die offizielle Empfehlung im Dezember 2021, alle großen Veranstaltungen freiwillig abzusagen, wurde die komplette Verantwortung für deren Rückabwicklung dem Ehrenamt zugewiesen. Die Verunsicherung war groß und verlangte dem Vorstand einen hohen Einsatz ab, um Klarheit zur Nutzbarkeit staatlicher Förderprogramme zu schaffen. Damit hat die KNZ sich sehr erfolgreich für die Erhaltung des kölschen Brauchtums eingesetzt: Mittlerweile wurden alle Fördergelder bewilligt und direkt an die Künstler und Dienstleister weitergeleitet. Für die geleistete Arbeit und die umsichtigen Entscheidungen sprachen die anwesenden Mitglieder dem geschäftsführenden Vorstand mit der einstimmigen Entlastung ihr volles Vertrauen aus.

Weiteres Top-Thema war die auch bei der KNZ spürbare Zurückhaltung der Jecken bei den Kartenvorverkäufen für die kommende Session. Die Narrenzünftler sehen darin durchaus eine Herausforderung, bleiben aber optimistisch: Natürlich sind die eigenen Mitglieder am Start und die Sitzungen haben wie immer ein Top-Programm bei seit Jahren stabilen Kartenpreisen. Aber man wird weiterhin wachsam sein, um wirtschaftliche Risiken gering zu halten.

Auch dieses Jahr standen turnusmäßige Wahlen für Teile des Vorstandes auf der Tagesordnung: Im geschäftsführenden Vorstand wurden der Vizebannerhär Ernst-Georg Kliem sowie der Säckelmeister Dieter Herkenrath mit großer Mehrheit wiedergewählt. Im Gesamtvorstand wurden Literat Stefan Knepper, Ordensmeister Werner Brauckmann sowie Thomas Salz als Geschäftsführer der gGmbH erneut in ihren Ämtern bestätigt. Im Ergebnis gibt es somit keine Veränderungen im bewährten Vorstandsteam um Bannerhär Thomas Brauckmann.

Quelle und Foto/s: Kölner Narren-Zunft v. 1880 e.V.




Bürgergarde „blau-gold“ hat seit sechs Jahren die Karten-Preis-Bremse für Eintrittskarten angezogen

Grafik: Bürgergarde „blau-gold“ von 1904 e.V. Köln




Lyskicher Junge reihen sich mit Sesions-Eröfffnung, Mädchensitzung, Härekommers und Prunk- und Kostümsitzung in Kölns närrisches Geschehen ein

Grafik: Lyskircher Junge – Gesellschaft zur Pflege Kölner Mund- und Eigenart gegr. 1930