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Jüdischer Karnevalsverein in Köln gegründet: Kölsche Kippa Köpp e.V.

K.K.K. – die drei Buchstaben standen früher für den „Kleinen Kölner Klub“, einen Karnevalsverein, in dem sich in den zwanziger und frühen dreißiger Jahren jüdische Jecken organisiert hatten, um gemeinsam Fastelovend zu feiern. Mit Beginn der Verfolgung durch das Naziregime hatten die Aktivitäten des „Kleinen Kölner Klubs“ ein jähes Ende gefunden. Einigen Mitgliedern gelang die Flucht ins Ausland, andere kamen in Ghettos und Lagern um.

V. l. n. r.: Patric Levy (Vizepräsident), Carlos Levy (Ehrenpräsident), Aaron Knappstein (Präsident),

Frank Levy (Schatzmeister), Volker Scholz-Goldenberg (Schriftführer)

Nun hat sich über 70 Jahre nach Kriegsende wieder ein jüdischer Karnevalsverein in Köln zusammengefunden, der bewußt an die Traditionen des K.K.K. anknüpfen möchte. Im Beisein des Präsidenten des Festkomitees Kölner Karneval, Christoph Kuckelkorn, wurde bereits vor einigen Monaten der Verein „Kölsche Kippa Köpp e.V.“ ins Leben gerufen. Die „Köpp“, wie sich die Mitglieder selbst gerne nennen, sehen das Wiederaufleben eines bewußt jüdischen Vereins als zusätzliche Bereicherung für den kölschen Karneval und vielleicht sogar darüber hinaus. „Wir sind uns der Traditionen des früheren K.K.K. sehr bewußt, freuen uns aber auch darauf, neue Traditionen zu begründen“, betont Präsident Aaron Knappstein. „Kölner Juden waren immer Teil des vielfältigen karnevalistischen Lebens, aber lange Zeit nicht sichtbar. Mit den „Kölschen Kippa Köpp“ möchten wir dies ändern und gleichzeitig auch den Fastelovend wieder stärker in die jüdische Gemeinde tragen.“

Viele Mitglieder der noch jungen „Kölsche Kippa Köpp“ sind bereits in anderen Karnevalsgesellschaften aktiv. So gehören etwa alle vier Vorstandsmitglieder den Blauen Funken, der StattGarde Colonia oder der K.G. Alt-Köllen an.

Als erste Veranstaltung plant der Verein am Karnevalssonntag, den 3. März 2019 einen karnevalistischen Frühschoppen „Falafel und Kölsch“ in der Synagoge Roonstraße für geladene Gäste und Medienvertreter.

Quelle, Foto und Grafik: Kölsche Kippa Köpp e.V.