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Kölsche Grielächer präsentierten deftige Kost und scharfe Witze zu ihrem 48. Herrenfrühschoppen

-nj- Volles Haus – wie man dies von der KG Kölsche Grielächer gewohnt ist – hatte die Gesellschaft auch am heutigen Morgen, da der 48. Herrenfrühschoppen die Männer Kölns in die Aula des Humboldt-Gymnasiums einlud. Wie immer präsentieren die Grielächer mit dem von Roland Lautenschläger zusammengestellten und von Präsident Rudi Schetzke moderierten Programm, bei scharf frivolen Humor, wobei auch Musik und die tänzerischen Akzente der „Fauth Dance Company“ nicht fehlten.

Bereits wenige Minuten vor 11.00 Uhr begrüßte Rudi Schetzke die angereisten Herren und Ehrengäste, damit an diesem mit Sonne beschienen Sonntag wirklich jeder der Herren seinen Platz eingenommen haben sollte und sich nicht bei Zarettchen und Kölsch, Klaaf und Plauderei vor der Aula bei hochsommerlichen Temperaturen einen „Sonnenbrand“ holt.

Wie das Programm, war auch die Liste der Ehrengäste wieder hochrangig. So wurden hier Ludwig Sebus, Josef Beumling und Peter Raddatz als Grielächer der Jahre 2006, 2007 und 2015 ebenso willkommen gehießen, wie Prinzenführer Rüdiger Schlott, der sowohl das letztjährige Kölner Dreigestirn der Nippeser Bürgerwehr und das designierte Trifolium der Session 2019 im Gepäck hatte. Zudem freuten sich an den vordersten Tischen die Ehrengrielächer Reinhold Masson, Dr. Holger Schmidt und Ulrich Kolander, die Präsidentenkollegen Ewald Kappes (Lyskircher Junge), Hans Kürten (KKG Blomekörfge), Michael Schwan (Kölsche Huhadel), Dr. Hans-Peter Schnepf (DKG „Schäl Sick“), sowie Georg Steinhausen als „Baas“ der „Medienklaafer“, Rudi Fries als „Baas“ des Literatenstammtisches, die Hennefer Stadtsoldaten, das designierte Dreigestirn der EKG Hürtn-Efferen und der Ordensschmiedemeister der Grielächer Sascha Bley (Orden Bley Prägaform, Bonn) auf die vergnüglichen Stunden.

Nachdem der Startschuß durch die Begrüßung gefallen war, kündigte Rudi Schetzke die jungen Damen der „Fauth Dance Company“ an, die nochmals ihr 2018er Sessionsprogramm „Riverdance“ grazil und elegant präsentierten und die knapp über 400 Herren in närrische Wallung versetzten. Wenn hier bereits eine Zugabe von den gutgelaunten Männern skandiert wurde, mußte das Auditorium hierauf verzichten, da die Viersener Mädels die Bühne zum Finale nochmals mit ihrem neuen Sessionsprogramm ihr Eigen nennen durften.

In der Zwischenzeit gehörte das Podium ausschließlich männlichen Kräften des Kölschen Fastelovends, die vor und nach der Pause ihren verdienten Applaus einheimsten. Hierbei wurden die Männer im Saal zwischen den einzelnen Programmnummern durch Nummerngirl „Shirin“ und ihren immer knapper werdenden Outfits überrascht, die elegant vom Saaleingang zwischen den Herren hindurch den Weg zur Bühne fand.

Scharfzüngig war hiernach der Auftritt von Klaus Rupprecht, der von seinem Affen Willi wieder mitgenommen worden war, damit Klaus und Willi“ mit scharfen Witzen und flotten Sprüchen die „Häre“ auf die in wenigen Wochen startende Session einstimmten. In der Mischung „Mer Kölsche danze us der Reih“ und „Uns Sproch es Heimat“ gelang „Klaus und Willi“ die exzellente Mischung mit Gags des alten und neuen Vortrages, von dem das Publikum nicht genug bekommen konnte und mit stehenden Ovationen mehrere Zugaben forderte.

Forderungen nach Zugaben und minutenlange Ovationen erhielt hiernach ein Altmeister des kölschen Wortwitz, der vor zwei Jahren eigentlich seinen Rückzug von der Bühne angekündigt hatte, aber ab 2019 wieder die Bühnen Kölns in seiner tiefsonoren Stimme und breitem Ur-Kölsch die Säle als Polizist mitreist, wie heute Morgen in der Aula des Humboldt-Gymnasiums. Hier und heute begeisterte Jupp Menth in seiner auf den Leib geschnittenen Paraderolle als „Ne kölsche Schutzmann“ wieder von der ersten Minute bis zum letzten Satz seiner Zugaben die Herren, da er mit spitzer Zunge und seiner Eigenart vom Stadtgeschehen über Kölschen Klüngel, Karneval bis hin zur Weltpolitik verbal ausholte und vom Lokalpolitiker bis hin zu den großen Staatherren unserer Zeit und diesen von der Seele weg einen Rüffel erteilte. Abschließend erklärte Jupp Menth, daß er künftig wieder bei kleineren Veranstaltungen (unter anderem Pfarrsitzungen, Nostalgie- und Benefiz-Veranstaltungen) auftreten möchte, allerdings in großen Sälen und großen Sitzungen nicht mehr zu finden sei.

Aber nicht nur bekannten Größen und Spitzenrednern des Kölner Karnevals bieten die Grielächer ein Podium, sondern auch dem Nachwuchs, wie heuer der jungen Band „Planschemalöör“, deren Name wie auf deren Homepage zu lesen steht eigentlich nach einem Badeunfall klingt. Mit dem Debüt ihrer Hits ,die zum Genre „Surfpop op Kölsch“ gehören, brachten die vier Musiker zwar Stimmung in den Saal, waren allerdings durch die zu laute und übersteuerte Musik nicht verständlich. Viele Herren nutzten die Zeit des Auftritts hierdurch zum kleinen Päuschen, so daß „Planschemalöör“ ab dem zweiten Lied auf viele leere Plätze in der Aula schauen mußten.

Nach dem Dank von Rudi Schetzke an die Musiker, servierte die Küche der Kölsche Grielächer mit Wirsing-Kartoffelstampf und Bratwurst ein leckeres Mittagsmenü, bei dem sich die Gäste bei frisch gezapftem Kölsch – wie schon den gesamten Morgen – ein wenige resten konnten, bevor in zweiten Teil des 48. Herrenfrühschoppens drei weitere erstklassige Programmnummern einen Vorgeschmack auf die Grielächer Herrensitzung am 13. Januar 2019 im Hotel Maritim präsentierten.

So war „Der Sitzungspräsident“ Volker Weiniger nach der Pause der Garant als Einstieg in die zweite Abteilung, der wie immer „volltrunken“ einen Witz nach dem anderen heraushaute und von Auditorium gefeiert wurde. Unterstützt wurde ewigdurstige Präsidöres hierbei durch Nummerngirl „Shirin“, die ihm entsprechend seiner Fließgeschwindigkeit ein Kölsch nach dem anderen ans Rednerpult lieferte bis das der Kranz (12 Gläser Kölsch) geleert war und bis zum Eintreffen der lebensnotwendigen Ersatzbeschaffung zwei Bedienungen zwei Zwischenbier geliefert hatten. Perfekt in den Saal transportierte Rede mit ungezählten Witzen und erstklassigen Pointen, von denen das Publikum mit Standing Ovations nach 16 Kölsch quittierten und weitere „rhetorische“ Zugaben einforderte.

Während des Aufbaus die Roadies der „Domstürmer“, die die Instrumente der Band auf der Bühne aufbauten, servierten die jungen Damen des Servicepersonals das zur Veranstaltung typische Dessert in Form von Wodka, damit die Verdauung nicht ausschließlich durch schunkeln, singen, applaudieren und Zugabenrufe angeregt wurde, womit heute auch die männlichen Künstler für ihre hervorragende Beiträge entlohnt wurden. Den Damen überreichte Rudi Schetzke passenderweise Sekt oder Pralinen, da die Mädchen gerne etwas Süßes oder Prickelndes mit nach Hause nehmen.

Letztmalig präsentierten sich sodann die „Domstürmer“ in der heutigen Formation, da Bassist Hanz Thodan zum Jahreswechsel bei den „Bläck Fööss“ als neues Bandmitglied einsteigt. Bei der KG Kölsche Grenadeere blau-grön 1927, sorry, so hießen die Kölsche Grielächer in ihren Gründertagen, präsentierten sich die „Domstürmer“ von ihrer herzlichen Art mit in musikalischer Bestform mit „Mach Dein Ding“, „Ohne Dom ohne Rhing ohne Sunnesching“, „Imma wieda“ und anderen Hits, mit denen die Band zu Publikumslieblingen bei Sitzungen, Party und Straßenfesten geworden sind.

Den phantastisch verlaufenen Sonntag „nor för Häre“, beschloß die KG Kölsche Grielächer ganz im Sinne ihrer Herren im Saal mit der Premiere der „Fauth Dance Company“, welche hierzu nochmals in Gymnasium am Karthäuserwall angereist waren und vom Publikum bereits stehend begrüßt wurden. Nach ihrer Performance zu Klängen und Schritten zu „Riverdance“, luden die 13 jungen Damen die Herren in den Zirkus ein, bei dem kölsche Tön von „Höhner & Co.“ selbstverständlich nicht fehlen durften.

Quelle (Text und Fotos): © 2018 Niklas Jäckel/typischkölsch.de
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