Fest der Schwarzen Kunst – Wolfgang Acht läutet nach 25 Jahren das Ende seiner Präsidentschaft ein

-nj- In der 201. Session des Kölner Karnevals feierte das Fest der Schwarzen Kunst ein besonderes Jubiläum. Allerdings kein närrisches, sondern „nur“ das 75. Jubiläums seit seiner Gründung. Bereits drei Jahre nach dem für die gesamte Erde verheerenden 2. Weltkrieg – als Köln noch in Schutt und Asche lag -, gründeten beherzte Bürger des Kölner Druckerverbandes das Fest der Schwarzen Kunst um Kölnern, aber auch Imis in der Karnevalszeit wieder etwas Freude zu geben, die die Mißstände der Zeit zfür einige Stunden verdrängten.
Diese Tradition wird bis heute aufrechterhalten, da das Fest der Schwarzen Kunst fest etabliert im Kalender des Fastelovends Jahr für Jahr zahlreiche Gäste aus kleinen und großen bundesdeutschen Druckereien, Papiergroßhändlern, Druckmaschinen- und Farbenhersteller in das Theater am Tanzbrunnen der Domstadt lockt.
Bei der „Jubiläumssitzung“ begrüßte Wolfgang Acht als Präsident der närrischen Sitzung, zahlreiche Damen und Herren dieses bedeutenden Gewerbes, so unter anderem Oliver Curdt als Geschäftsführer des Verbandes Druck + Medien Nord-West, der zur ausverkauften Sitzung am 12. Januar 2024 gleich mit 80 Gästen anreiste.
Mit der Prinzen-Garde Köln, die auch den Elferrat in den Saal spielte, eröffnete Wolfgang Acht den festlichen Abend mit einem bunten Querschnitt rheinischer Fröhlichkeit und den karnevalistischen Höhepunkten, die maßgebend den Karneval in Köln prägen. Nach den Klängen des Regimentsspielmannszuges des weiß-roten Traditionskorps, gehörte dem Tanzpaar der Prinzen-Garde samt Tanzcorps das Podium, mit dem das Fest der Schwarzen Kunst einen wunderbaren Auftakt hatte. Abmarsch, Klatschmarsch für die Garde seiner Tollität und Bühne frei für die „Klüngelköpp“, die insgeheim durch ihre Hits neben „Bläck Fööss“, „Brings“, „Höhner“, „Paveier“ und „Räuber“ der sechste Teil des musikalischen Kleeblatts sind.
Eine Reimrede lieferte sodann in Perfektion Jörg Runge als „Dä Tuppes vum Land“ bei den in Abendgarderobe oder im Kostüm gekleideten Gästen ab, der im Kölschen Fasteleer tatsächlich ein Alleinstellungsmerkmal hat, da sich kein Künstler an dieses spezielle Genre herantraut und hierbei auch noch möglichst tagesaktuell sein sollte. Sodann folgte das Programmblatt seinem geplanten Verlauf. Hierbei schaute das Kölner Dreigestirn vorbei, und wurde auch von Nicht-Kölnern umjubelnd begrüßt. Ein Bild, daß man nicht alle Tage sieht, denn „Prinz Sascha I.“, „Bauer Werner“ und „Jungfrau Frieda“ sind ein außergewöhnliches und bisher einzigartiges Trifolium und kommen allesamt aus einer Familie. Bauer und Jungfrau sind Brüder und hegten schon seit Jahren den Wunsch eine Figur im Kölner Dreigestirn ihrer Heimatstadt verkörpern zu können und fanden mit dem Sohn der amtierenden Jungfrau auch das Bindeglied zur Komplettierung.
Hiernach gehörten vor und hinter Volker Weininger, der bravourös neben ständigem Kölschgenuß noch eine geschliffene Rede als „Der Sitzungspräsident“ mit vielen Lachern und Lachtränen in den Äugelchen des Publikums in den Saal transportierte, die beiden Bands „Filue“ und „Räuber“, denen man seit Jahren viele Schlager, Hits und Ohrwürmer des rheinischen Karnevals verdankt. Mit den „Kammerkätzchen und Kammerdiener“ der Alten Kölner KG „Schnüsse Tring“ hatte das Fest ein tänzerisches Highlight parat, wobei die Tänzerinnen und Tänzer akrobatisch wie tänzerische durch schnelle und perfekte Schrittfolgen ebenso punkteten, wie auch ausgefallenen Hebungen.
Mit Guido Cantz („Der Mann für alle Fälle“), stand vor den beiden letzten Nummern des Abends, ein närrischer Dauerbrenner auf dem Podium, der das Auditorium mit Witzen, Zoten und flotten Sprüchen zu später Stunde nochmals geistig forderte. Neu und erstmals auf der Bühne stand kurz vor 23.00 Uhr die neu formierte Band „höösch“, die mit ihren kölsche Tön´ – wie alle Künstler des Abends – mehr Lust „op Fastelovend“ machten. Mit der Anmoderation des „Dellbröcker Boore Schnäuzer Balletts“ der 100järrigen KG UHU fiel auch der letzte Vorhang für Wolfgang Acht als Präsident des Fest der Schwarzen Kunst, dessen Präsident er seit dem Jahre 2000 in 25 Sessionen war.
Nach 40 aktiven Jahren im Kölner Karneval, in denen er 38 Jahre die Präsidentenämter der legendären Pfarrsitzungen in St. Anna als Mitgründer (1986-2008), der Domsitzung ebenfalls als Mitgründer (1997-2011), und zuletzt beim Fest der Schwarzen Kunst leitete, zieht er sich den wohlverdienten „Un“-Ruhestand zurück, da Wolfgang Acht als Mitglied des Reiter-Korps „Jan von Werth“, hie und da immer mal wieder die prächtige Uniform mit kniehohen Stiefeln zu Korpsaufzügen anzieht und diese nur ungern ungenutzt im Kleiderschrank läßt.
Quelle (Text) : © 2024 Hans-Georg „Schosch“ und Niklas Jäckel/typischkölsch.de; (Foto/s): Fest der Schwarzen Kunst
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Literat Thomas Hoffmann hatte wieder ein beeindruckendes Programm auf die Beine gestellt. Als erster Redner zog Martin Schopps das Publikum in seinen Bann. Die „Räuber“ und im Anschluß die Jugendtanzgruppe der „Kammerkätzchen und Kammerdiener“ sorgten für ein erstes Stimmungshoch. Die Jugendtanzgruppe hatte auch zusätzlichen Grund zur Freude, denn unser Senat spendete € 600,00 für die Jugendarbeit.



Mit Marcus Gottschalk und dem Elferrat zog auch das komplette Korps der Prinzen-Garde in den Saal, worauf nach der Begrüßung des Sitzungsleiters die Musikstücke des Regimentsspielmannszuges ebenso wie die Tänze des Tanzpaares Sandra Wüst und Tommy Engel mit den Herren des Tanzkorps eine wundervolle Eröffnung im Bankett- und Ballsaal des Maritim Hotel am Heumarkt waren. Gleichwohl hatte das Korps auch das Kölner Dreigestirn hierzu auf die Bühne begleitet, so daß Abend mit elf Programmpunkten gleich zum Start mit zwei besonderen Höhepunkten glänzte.
Zum Auftakt des Sitzungsprogramms in dem vor allem leisere Töne der Maßstab der Lautstärke waren, hatte sich „Dä Nubbel“ (Michael Hehn) angekündigt, welcher beim Publikum auf sehr gute Zuhörer traf. Sodann gehörte die Bühne den „Räubern“, die heute einmal mehr ruhigere Lieder ihres Repertoires spielten und nach ihren Zugaben für die „Original Tanzgruppe Kölsch Hännes´chen“ Platz machten. Herrliche Kölsche Tön´ hatte Tenor Norbert Conrads im Gepäck, welcher das Mikrophon nach seinem Beitrag an „Dä Tuppes vum Land“ weiterreichte, wozu Jörg Runge eine brillante Reimrede fürs in Abendgarderobe und Kostüm buntgemischte Publikum als letzter Beitrag vor der Pause parat hatte.
Wie man begonnen hatte, setzte sich nach dem Ausmarsch des Korps auch die Prunk- und Kostümsitzung stimmungsvoll fort, in der nach Martin Schopps mit seiner „Rednerschule“, die Band „Miljö“ musikalisch einheizte sowie die Jungs und Mädels der „Kammerkätzchen und Kammerdiener“ der „Schnüsse Tring“ im Sekundentakt Hebungen, flotte Schritte und reichlich Akrobatik auf der Bühne der Messehalle präsentierten.


Vor dem Einmarsch des Elferrates – angeführt durch die 29 „Plaggeköpp“ verschiedenster Kölner Karnevalsgesellschaften, den „Schnäuzer-Pänz“ und den großen Schnäuzern des „Dellbröcker Boore Schnäuzer Ballett“- eröffnete Norbert Conrads als Tenor mit kölschen Liedern wie „Am Dom zo Kölle“ den Abend, der überwiegend durch ein Publikum in schwarz und weißer Abendgarderobe und nicht im Kostüm bereichert wurde. Alsdann erfolgte die Begrüßung durch den UHU-Präsident Rainer Ott, wonach das Podium für die Tänze der Kinder- und Jugendlichen der „Schnäuzer Panz“ vor dem Aufzug der Prinzen-Garde Köln mit Musik deren Regimentsspielmannszuges und Tanzdarbietungen des Tanzkorps zusammen mit dem Tanzpaar Sandra Wüst und Tommy Engel freigegeben wurde.


Sodann verabschiedeten sich die kleinen und großen Mitglieder der Korpsgesellschaft, so daß die von Literat Dirk Lüssem gebuchten Künstler mit ihrem närrischen Spiel beginnen konnten. Allen voran, stand Ausnahmekünstler „J.P. Weber“ (Jörg Paul Weber) auf dem Podium, der mit forschen Sprüchen, Andeutungen auf die katastrophale Politik der Domstadt parat hatte, allerdings auch sehr virtuos auf der „Flitsch“ das Publikum früh am Abend auf die bevorstehenden Stunden einstimmte. Den leisen Tönen folgten hiernach impulsivere Töne, da vor dem Unsinn im Quadrat mit Marc „Blötschkopp“ Metzger „Kasalla“ mit ihrem Repertoire rockte.
Schlag auf Schlag folgten nach der Zugabe des maritimen Aufspiels Bernd Stelter in seiner Type als „Der Werbefachmann“, die Hits der „Boore“, die den Saal sehr früh zum Kochen brachten und Martin Schopps mit seiner „Rednerschule“ vor „Kasalla“, wonach der erste Teil des Nachmittags in der Pause endete.





Also startete die PG ihr mädchenlastiges Programm etwas später, bei dem die „PG-Pänz“ das Kölner Kinderdreigestirn mit deren Equipe aufs Podium begleiten und auch den Elferrat ihres weiß-roten Korps mit auf die Bühne holten. Hierbei begeisterte das Kinderdreigestirn vor den Tänzen der Kindertanzgruppe „PG-Pänz“ durch Gänsehautmomente, da „Kinderprinz Julius I.“, Kinderbauer Severin“ und „Kinderjungfrau Benedikta“ sich nicht nur wortgewandt vorstellten, sondern auch musikalisch-tänzerisch inklusive Gebärdensprache vorstellten. Dies ist dem geschuldet, daß der kleine „Kinderbauer Severin“ Träger eines Cochlea-Implantaten ist, und hiermit einen Meilenstein zur Integration von Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen im Karneval setzt.


















Also zurück zur Prunksitzung, die überwiegend von einem in Abendgarderobe gekleideten Publikum, Kölner Prominenz, sowie zahlreichen ehemaligen „Jan un Griet“-Paaren besucht wurde, für das Präsident und Literat Stefan J. Kühnapfel ein gut gemischtes und hochwertiges Programm zusammengestellt hatte. Beim Aufzug des großen Korps mit seinen Schwadronen Tanz- und Reservekorps, Feldkorps, Reiterschwadron und der erst in 2022 gegründeten Dragoner-Artillerie-Korps als 4. Schwadron, zogen auch die 3 x 11 „Pänz“ der Kinder- und Jugendtanzgruppe zu den Tönen der Korpskapelle in den Saal, die sodann mit ihren Jeckenspill aus Tänzen und viel Musik das Auditorium nicht länger auf den Plätzen sitzen ließen.
Als erste Künstler begrüßte Präsident Hans Kölschbach im von Literat Martin Zylka zusammengestellten Programm die Kinder- und Jugendtanzgruppe „Kölsche Dillendöppcher“, welche wenngleich sie unter dem Patronat des grün-roten Korps stehen, dennoch ein markanter Teil des Korps vom Alter Markt sind. Von den kleinen „Fetztern“ bis hin zu den Mädels und Jungs die seit Jahren zu den „Dillendöppcher“ gehören, begeisterten alle Kinder mit ihren Tänzen so sehr, daß das jecke Auditorium die Altstädter-„Pänz“ erst nach Zugaben von der Bühne ließ. Hiernach gehörte das Podium des renommierten Hotels den Mitgliedern des Korps, daß musikalisch durch ihren Regimentsspielmannszug durch den Saal auf die Bühne geleitet wurde und sich dann mit heiter bekannten Karnevalsliedern und den Tänzen des Tanzpaares Jeanette Koziol und Jens Käbbe und den Grenadieren des Tanzkorps zeigten. Diese beförderte Hans Kölschbach Kraft seines Amtes, so daß beide nunmehr im Rang eines Oberleutnant im Dienste ihrer Altstädter stehen.