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Große Kölner hatte zur Mädchensitzung ein Rundum-Sorglos-Paket für jecke Mädels geschnürt

-nj- Die Große Kölner Karnevalsgesellschaft ist, wie man gestern bei Aktiven und Mitgliedern des Vorstandes in Erfahrung bringen konnte, mehr als zufrieden im Hinblick ihrer Mädchensitzung im Gürzenich. So ist die Nachmittagsveranstaltung, die Dr. Joachim Wüst als einer der beiden Präsidenten der präsidialen Doppelspitze leitete, vom ersten bis zum letzten Augenblick perfekt gelaufen, da man ein sehr gut aufmerksames Publikum hatte, welches je nach Programmnummer zuhörte oder fetzig mitwirkte.

Wie bei den vielen Mädchen- oder Damensitzungen der Domstadt, eröffnete die Große Kölner den Nachmittag mit dem Besuch des Kölner Kinderdreigestirn, welche neben ihrer Equipe aus Jungs und Mädels der Bürgergarde „blau-gold“, auch die Kinder- und Jugendtanzgruppe der „Husarenpänz“ der KG Treuer Husar in ihrer Gefolgschaft hatten. Beim jecke Spill der kleinen Nachwuchskarnevalisten, präsentierten sich „Kinderprinz Julius I.“, Kinderbauer Severin“ und „Kinderjungfrau Benedikta“ mit einem Reimvortrag und ihrem gemeinsamen Tanz, der in diesem Jahr neben Gesangseinlagen auch Gebärden beinhaltet, da der Kinderbauer bereits als Kleinkind bedauerlicherweise mit Cochlea-Hörinplantaten versorgt werden mußte.

Auch stellt der Kölner Karneval wieder einmal mehr unter Beweis, daß man für jeden Platz in den närrischen Reihen hat, wie man dies seit Jahren auch durch Gebärdendolmetscher bei Sitzungen und „Kaschöttcher“ (kleine abgeschlossene Bereiche) für Rollstuhlfahrer und Blinde bei den „Zöch“ der Alt- und Innenstadt aufstellt, damit diese Menschen ungestört den Zug erleben können. Für Menschen mit Sehbehinderung ist die besonders schwierig, denen die Darsteller und Gruppen über Kopfhörer durch den Stadionsprecher des 1. FC Köln und Andrea Schönenborn als Frontfrau der „Funky Marys“ vermittelt werden.

Doch nun wieder zurück zur Sitzung! Nach dem kleinen Dreigestirn, zeigten auch die Treuen Husaren im Miniformat, wie sinnvoll Nachwuchsarbeit im Karneval ist, die mit reichlich Applaus und dem ein oder anderen Freudentränchen bei Müttern, Omas, oder der großen Schwester umjubelt in Kölns guter Stube gefeiert wurden. Endlich am Ziel, nach den Endtäuschungen der letzten Tage – da bei Herrensitzung keine Mädchen anzutreffen waren – zeigten sich „Willi und Ernst“ (Dirk Zimmer und Markus Kirschbaum), über den mit Mädchen prall gefüllten Saal. Hier gingen beide wieder – wie seit Jahrzehnten – erfolglos auf Brautschau, obwohl auch im Gürzenich wieder die Frau gestellt wurde: „Möchten Sie mich heiraten? Sagen Sie einfach ja!“.

Mit ihren Hits der vergangen Jahre, wie auch den Liedern zur Session, brachten die „Domstürmer“ und „Druckluft“ die buntkostümierten Mädels in Rage, die beide nach mehreren Zugaben das Podium für Jürgen Beckers freimachten, der eine Doppelbelastung durch zwei Jobs hat. So ist er „Hausmann“ bei seiner Frau im Hauptberuf und Lehrer im Nebenberuf, und berichtete hier über das vergangene Jahr. Zum Abschluß der ersten Abteilung, begrüßte Joachim Wüst mit seinem Elferrat und Stefan Benscheid als zweiter Präsident der Großen Kölner, das Kölner Dreigestirn, die nach ihrem Gruß an die jecken Wiever, Mädcher und Madämcher sich gesanglich und mit ihrer Trommeleinlage präsentierten.

Im zweiten Teil der Sitzung hatte Harald Hahn als Vorstandsmitglied für Organisation und Marketing, wie immer den ersten Kontakt zu eintreffenden Künstlern, der diese pünktlich zu deren Auftrittszeit seinem „Sitzungs-„Präsidenten ankündigte. Mit dabei, in der Zeit bis zur Nachfeier im Gürzenich Foyer, die Tanzgruppe „Rheinmatrosen“ der G.M.K.G., mit absoluten Höchstleistungen des karnevalistischen Tanzsports und „De Frau Kühne“ (Ingrid Kühne), die über Ehemann und Sohn, wie auch die schreckliche Nachbarschaft einiges zu erzählen hatte.

Vor und hinter Guido Cantz („Der Mann für alle Fälle“), holten die „Klüngelköpp“ mit „Loreley“, „Niemols ohne Alaaf“, „Stääne“ und „1000 Näächte“ und ihrer Trommelperformance das weibliche Publikum von den Stühlen, so daß auch nach Guido Cantz mit „Brings“ bei „Polka, Polka, Polka“, „Su lang mer noch am Lääve sin“, „Sünderlein“ und „Romeo un Julia“ Kölns ältestes Tanzhaus mächtig bebte.

Quelle (Text) : © 2024 Hans-Georg „Schosch“ und Niklas Jäckel/typischkölsch.de
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