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Prinzen-Garde Köln: „Wat och passeet – Mer stonn zesamme“

V.l.n.r.: Marcus Gottschalk, Dino Massi, Marcel Kappestein und Hermann Sauer (Thomas Haubner fehlt aus beruflichen Gründen)

-nj- Dass Jahres-Pressegespräch der der Prinzen-Garde Köln, ist sozusagen Jahr für Jahr die letzte „karnevalistisch geprägte“ Veranstaltung für alle Journalisten, welche über die Aktivitäten der Kölner Karnevalsgesellschaften berichten. Dies war auch gestern Abend nicht anders, als der Vorstand der Prinzen-Garde wieder über das laufende Jahr und die Vorausschau der nächsten Session ihren Bericht abgab.

Bekanntermaßen setzt sich der Vorstand des 1906 gegründeten weiß-roten Traditionskorps des Kölner Karnevals aus fünf Personen zusammen, welche die Geschicke ihrer Gesellschaft ganzjährig forcieren. Neben Präsident Dino Massi, gehören Kommandant Marcel Kappestein, Schatzmeister Thomas Haubner, Schriftführer Marcus Gottschalk und Hermann Sauer als 5. und kooptiertes Mitglied dem Vorstandsgremium an.

Nach kurzer, wie freundlicher Begrüßung durch Pressesprecher Dr. Martin Küster, hatte Dino Massi das Wort, der als einziges Mitglied des Vorstandes im Laufe des Jahres bei der Jahreshauptversammlung (JHV) zur Wahl Anstand und für die kommenden fünf Jahre für seine dritte Amtszeit mit über 97 Prozent von seinen Vereinskameraden im Amt bestätigt wurde. Nach seinem Willkommensgruß, übergab Dino Massi das Wort an Marcus Gottschalk, der als Schriftführer – und zugleich Sitzungsleiter seines Korps – noch einige Worte für die Presse zum Ehrenrat der Prinzen-Garde (PG) fand, welcher ebenfalls im Rahmen der JHV neu gewählt wurde. So ist der Ehrenrat faktisch das Gremium, welches nur bei Streitigkeiten als Schlichter innerhalb ihrer Gesellschaft aktiv wird (und in der gesamten Zeit der Mitgliedschaft von Marcus Gottschalk seit 28 Jahren), noch nie einberufen werden mußte. Der Ehrenrat, der sich nur aus altgedienten Mitgliedern des Fuß- und Reiterkorps zusammensetzt, wird alle drei Jahre gewählt. Alle Mitglieder, so Marcus Gottschalk, hoffen auch das sie nie tagen müssen.

Hieran folgte der Rückblick zur Veranstaltungssession 2023, die Korpsaktivitäten übers Jahr und zu „GardeVital“. Auch hierzu berichtete der Schriftführer. So war die Session eine besondere, da man (nach Corona) endlich wieder normal feiern konnte wie es (eigentlich immer) sein sollte. „Auch wir hatten -wie alle anderen Gesellschaften – unsere Problemchen, da wir nicht alle Veranstaltungen erstmals komplett ausverkauft hatten und die Werbetrommel rühren mußten.“ so der smarte Marcus Gottschalk

Beim diesjährigen Generalkorpsappell würdigte die PG ihren langjährigen ehemaligen Reiterkorpsführer Berthold Gehring mit der höchsten Auszeichnung der Prinzen-Garde, dem Garde-Stern. Aus gesundheitlichen Gründen konnte der zu Ehrende die Auszeichnung nicht selbst annehmen, wozu seinem Sohn Sven der vierte Garde-Stern stellvertretend überreicht wurde. Das Sitzungshighlight war die Doppelsitzung am 21. Januar 2023, die zuvor nur einmalig zum 175. Jubiläumsjahr des Kölner Karnevals 1998 durchgeführt wurde, und zu seinem 200. Geburtstag erneut das Jubiläum bereicherte. Wie in 1998, hatte man auch diesjährig im Gürzenich und im Saal des Hotel Maritim ein volles Haus mit grandioser Stimmung, in denen die Sitzungen von Alexander von Chiari und Marcus Gottschalk geleitet wurden, die in der Halbzeit jeweils im anderen Saal die Sitzungsleitung übernahmen.

Ein weiterer Höhepunkt im sessionalen Veranstaltungskalender der Prinzen-Garde war neben den zahlreichen Sitzungen, der Ball „GardeDANZ“ an Karnevalsamstag, welcher das Flaggschiff der Garde des (Kölner) Prinzen im gesamten Haus des Gürzenichs und einem Programm auf zwei Bühnen mit zahlreichen musikalischen Bands der Domstadt ist.

Nach der Premiere des neuen Präsidentenwagens in der 200. Jubiläumssession des Kölner Karnevals an Rosenmontag 2023, welcher seinen Vorgänger nach 45 Jahren ablöst, hatte Marcus Gottschalk auch hierzu gegenüber der Presse noch etwas mitzuteilen. So wird dieses närrische Gefährt erst zum Rosenmontag 2025 endgültig in voller Pracht fahren, dann sind auch die Pferde fertig, die den Traktor kaschieren. Man kann sich vorstellen, daß auch solch eine Investition für die Prinzen-Garde eine sehr große, sehr hohe ist, und der Wagen für 40 Jahre konzipiert ist. Dementsprechend muß man diesen sehr robust und einem großen Aufwand bauen. Folglich sind auch die Kosten hoch, die die Gesellschaft verteilen mußte.

Hiernach folgte der Rückblick zu Veranstaltungen des Korps innerhalb und außerhalb der „fünften Jahreszeit, über die Marcel Kappestein als Kommandant Bericht ablegte. Zu diesen Korpsaktivitäten gehörten weit über 80 Korpsaufzügen in Köln und dem weiteren Umland. Bereits während der laufenden Session liefen schon die Vorbereitungen der bevorstehenden Manöverfahrt, die das Korps mit 230 Kameraden über vier Tage nach Stuttgart führen sollte. Hierbei wurde die PG durch Thomas Strobl, als stellvertretenden Ministerpräsidenten (zugleich Innenminister Baden-Württembergs), Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper, sowie den alten Weggefährten Alexander Werle (Vorstandsvorsitzender der VfB Stuttgart), der den Prinzen-Gardisten Einblicke in den Profifußball gab. Neben tollen gemeinschaftlichen Abenden mit kulinarischen Erlebnissen, überraschte man die Stuttgarter Bevölkerung am Samstagvormittag mit klingendem Spiel unter Polizeieskorte und dem Marsch durch die Straßen der baden-württembergischen Landeshauptstadt, um am neuen Schloß und der Staatsoper sich mit einem neuen Korpsbild zu verewigen.

Die vier Korpsteile, Fußkorps, Reiterkorps, Reservekorps und Corps à la suite, hatten turnusgemäß alle wieder im Spätsommer beziehungsweise im frühen Herbst eigenständige Touren um ihre Kameradschaft zu pflegen, welche in den Jahren 2020 und 2021 coronabedingt nicht nur zu kurz kamen, sondern gänzlich ausfielen. Beim Sommerfest des Traditionskorps, feierten über 240 Kameraden gemeinsam im Geißbockheim des 1. FC Köln. Unmittelbar vor dem 11. im 11. startete man, so Marcel Kappestein, mit dem Mobilmachungsappell intern in der Wolkenburg in die neue Session. Bei den Personalien der Gesellschaft gab es erfreulicherweise nur eine einzige Veränderung. So hatte Regimentskoch Denis Welter schon vor der Session 2023 angekündigt sein Amt zum Aschermittwoch aus beruflichen Gründen niederzulegen. Neuer Koch des Regiments wird Patrick Faxel, der im Rahmen des Generalkorpsappells am 4. Januar 2024 offiziell in sein Amt eingeführt wird.

Zum Thema „GardeVital“ leitete sodann Pressesprecher Martin Küster über, welche die Prinzen-Garde auf Anregung ihres Präsidenten Dino Massi während der Coronazeit ins Leben rief. Bei dieser Aktion befaßt und kümmert sich das Korps perspektivisch um Gesundheitsthemen für die Mitglieder und deren Familien. 2022 wurde das Thema Darmkrebsvorsorge in den Mittelpunkt der Kommunikation gestellt, wonach im Jahre 2023 die Kardio-Gesundheit mit Vorsorge und Untersuchungen in den Fokus rückte. Im Mittelpunkt des kommenden Jahres steht in den kleinen Videobotschaften die Hautkrebsvorsorge, also Themen die jedem bekannt sind, allerdings von Männern gerne einmal mehr auf Seite geschoben werden, so Martin Küster. Hierzu lädt die Prinzen-Garde alle über sie berichtenden Medien zu einem späteren Zeitpunkt zu einer Sonder-PK ein. Aufgrund der internen Verdeutlichung von „GardeVital“ wurde die Gesellschaft durch die Felix Burda Stiftung für den Felix Burda Award aus der Session 2022 unter Leitung von Prof. Dr. Arno Dormann nominiert, dessen Preisverleihung im April nächsten Jahres ansteht.

Doch nicht nur bei „GardeVital“ zeigt die Prinzen-Garde ein hohes soziales Engagement, sondern auch bei ihrer Initiative für den deutschen Kinderhospizverein, welcher seit einigen Jahren in einem besonderen Fokus beim weiß-roten Korps als offizieller Botschafter steht. Dies wird in der laufenden Session besonders nach außen sichtbar, da die renommierte Korpsgesellschaft des Kölner Karnevals, den Inklusionswagen des vom Kölner Dreigestirn 2020 gestifteten Wagens in den Kölner Rusemondachzoch einreiht. Der Inklusionswagen wird von Jahr zu Jahr durch eines der neun Traditionskorps in Obhut genommen, wobei die Gesellschaften auch die Klientel bestimmen dürfen, welcher man (einmal im Leben) die Möglichkeit gibt, ein Teil des größten deutschen Rosenmontagszuges sein zu können. Die Prinzen-Garde holt einige Kinder und Jugendliche aus Kinderhospizen mit auf die Reise durch Köln und füllt den Wagen zudem mit reichlich Wurfmaterial, welches die „Pänz“ ins jubelnde Volk werfen. Innerhalb der Session stehen bei den „Mählsäck“, wie die Garde des Prinzen in Köln auch genannt wird, einige Benefiztermine an, so unter anderem das Kinderkrankenhaus Amsterdamer Straße, wo die kleinen Patienten von Gardisten und Offizieren des Korps mit Geschenken überrascht werden.

Zu Ausblick 2024 teilte Sitzungsleiter Marcus Gottschalk, daß man nach den Jahren 2021 und 2022 der besonderen (Corona-)Herausforderungen, eine schöne und komplett normale Session mit acht Sitzungen und Bällen erleben wird. Zu den acht Sitzungen merkte er an, daß man zwei Sitzungen weniger als bis jetzt in den Festkalender etabliert hat, da sich der Vorstand künftig auf grundsätzlich diese Anzahl von Sitzungen verständigt hat. Während in langen oder normalen Sessionen 10 Sitzungen das Publikum begeisterten, hatte man in kurzen Sessionen, wie in 2024, nur die Möglichkeit achtmal Säle zu buchen und das Publikum durch die hochwertigen Sitzungsprogramme zu begeistern. Dies führte dazu, daß man immer wieder die jecken Gäste enttäuschte, die in diesen Jahren keine Karten erwerben konnten.

Wenn auch in weniger als zwei Wochen Weihnachten vor der Tür steht, befindet sich die PG bereits in der Vorfreude auf die närrischen Wochen. So starteten rund 300 Gäste am 11. im 11. in „The Grid Bard“ bei der ausverkauften Veranstaltung „jeckmarie am 11.11.“ in die „fünften Jahreszeit“. Ausverkauft sind, so Marcus Gottschalk bisher auch die 1. und 2. Prunksitzung (13. und 27. Januar 2024), der „PrinzenSchwoof“ am 19. Januar 2024, sowie die 2. und 3. Kostümsitzung am 20. Januar und 1. Februar 2024. Bei einigen Veranstaltungen läuft der Vorverkauf sehr gut oder das Kartenkontingent ist bereits überschaubar. Präsident Dino Massi, der seit zehn Jahren Alleinverantwortlicher für den Kartenvorkauf ist, setzt den Marker erst dann auf ausverkauft, wenn tatsächlich keine Karte mehr vorhanden ist. So sind für das „Fest in Weiß-Rot“ (18. Januar 2024) lediglich nur noch zwei Karten verfügbar und für die am 14. Januar 2024 stattfindende Herrensitzung nur noch 20 Restkarten buchbar. Spätestens, wird nach Einschätzung des Vorstandes, der „GardeDanz“ Mitte Januar ausverkauft sein, da bis dato bereits rund 60 Prozent der Karten neue Besitzer gefunden haben.

Nach dem Jahreswechsel startet die Prinzen-Garde Köln zusammen mit allen Kameraden, befreundeten Karnevalsgesellschaften, zahlreichen Ehrengästen und auch den eingeladenen Medien am 4. Januar 2024 am Abend ihres Generalskorpsappells, endgültig nach den Einschränkungen der Corona-Jahre in die Hochphase der Session. Hierbei gehören zum üblichen weiß-roten Prozedere des Appells die Verleihung des wieder sehr wunderschön – von Orden Bley – geschaffenen Sessionsordens für Herren und des Damenordens für alle weiblichen Gäste. Hinzu kommen Grußworte des Präsidenten, des Sitzungsleiter und des Kommandanten Marcel Kappestein, der den Abend leitet. Weiterhin können sich alle Gäste über Vereidigungen, Beförderungen und die Verleihung des 5. Gardesterns als höchste Auszeichnung freuen. Erstmals in ihren Veranstaltungskalender hat die Garde ihren Festgottesdienst aufgenommen, welcher am 13. Januar 2024 in St. Aposteln zelebriert wird.

Damit die Korpsgesellschaft alle rund 70 Aufzüge bei Karnevalsgesellschaften in und um Köln ansteuern kann, stattet Mercedes-Benz die Prinzen-Garde – wie in den 45 Sessionen zuvor – auch 2024 wieder mit zehn Sprintern, einer V-Klasse und einer Limousine für Dino Massi aus. Bei den auswärtigen Aufzügen ist der 20 Januar 2024 ein ganz besonderer Termin im Kalender. So folgt man aus Anlaß der 375. Wiederkehr des Westfälischen Friedens der Einladung des Münsteraner Oberbürgermeisters Markus Lewe im Friedenssaal, wonach vor der Heimreise zur eigenen Sitzung die Mädchensitzung der Karnevalsgesellschaft Monasteria Principale durch den Korpsaufzug mit Garden, Regimentsspielmannszug und dem Tanzpaar eröffnet wird.

Insbesondere freut sich der Vorstand (wie alle Kameraden) auf die bevorstehenden zahlreichen Termine und zum Abschluß der hoffentlich heiter verlaufenen und unfallfreien Zeit, auf den Kölner Rosenmontagszug. Nach der Exkursion des Festkomitees zum 200. Jubiläum mit dem Start op d´r Schäl Sick, ist man wieder zu Hause, will heißen, die Prinzen-Garde trifft und versammelt sich zur Zugaufstellung unmittelbar im Bereich ihres Turms am Prinzen-Garde-Weg 2. Dies ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil bei der Logistik, da sich auch die Wagenbauhalle in unmittelbarer Nähe des weiß-roten Domizils befindet.

Abschließend dankte der Vorstand allen Medienvertretern für die geleistet Arbeit und freut sich des Weiteren auch auf die zukünftige mediale Zusammenarbeit, wonach traditionsgemäß das italienisch-kölsche Büffet den Abend bei netten Gesprächen abrundete.

Quelle und Fotos © 2023 Hans-Georg „Schosch“ und Niklas Jäckel/typischkölsch.de; GrafiK: Prinzen-Garde Köln 1906 e.V.
Abdruck nur gegen Honorar und Beleg
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