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„Wat e Theater – Wat e Jeckespill“: Große Allgemeine startet mit Schellenjeck, höchster Ehrung und Theaterakteuren in die Session

-nj- Nach dem Start in die neue Session vor einer Woche feiern Kölner Karnevalsgesellschaften den Beginn der der „fünften Jahreszeit“ zusammen mit ihren Mitgliedern, befreundeten Gesellschaften und engen Freunden in internen Sessionseröffnungen. So auch die Große Allgemeine KG, welche im vergangenen Jahr bei ihrer Gala zur Sessionseröffnung durch Christoph-Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees zur Traditionsgesellschaft des Kölner Karnevals ernannt wurde.

Diese Ehre erfahren nur Kölner Karnevalsgesellschaften die 111 Jahre oder älter, und Mitglied im Festkomitee Kölner Karneval (FK) sind. Mittlerweile ist die Große Allgemeine (GA) bereits 123 Jahre alt und lebt durch die Verknüpfung von Tradition und Moderne außergewöhnlich gut. Hierzu zählen unter anderem, bei der Gesellschaft deren Farben dunkelgrün und ein dunkles weinrot sind, die aktuelle Gründung des großen Tanzcorps und der „Bellejeck“, dessen historische Figur 2008/2009 als Schellennarr von der GA wiederbelebt wurde, obwohl dessen Ursprung auf die mittelalterlichen Hofnarren vor über 500 Jahren zurückgeht.

Diese Vorstellung des „Bellejeck“ 2024 gehörte auch diesjährig wieder zur Sessionseröffnungs-Gala, welche im Laufe des Abends erfolgte. Doch der Reihe nach! Nach der erquickenden Begrüßung durch Präsident Markus Meyer – gestern Abend – im Bankettsaal der Kölner Hofburg (Hotel DORINT am Heumarkt), versammelte sich der Vorstand auf dem Parkett des Festsaals. Gleich zu Beginn wurde Marko Markovic als Direktor des Vier-Sterne-Hauses und zugleich Herbergsvater des Kölner Dreigestirns zum jüngsten Ehrensenator der Großen Allgemeine Karnevalsgesellschaft in diesen elitären Kreis aufgenommen.

Sodann hatte die Küche des Hauses als nächsten Programmpunkt das Essen eingeplant, so daß der Auftritt der „Flöhe“ und „Flöhchen“ – den Kinder- und Jugendtanzgruppen der GA -, erst hiernach über das Bühnenparkett wirbelten konnte, die das Auditorium, wie auch die Eltern der „Pänz“ bei allen Darbietungen begeisterte. Vor den Zugaben beider Tanzgruppen, sagte der Vorstand Kindern und Trainerinnen Dank und ehrte zudem eine Vielzahl der kleinen Akteure fürs unermüdliche Tanzen mit Verdienstnadel und Urkunden für fünf-, zehn- und 15jährige Zugehörig in der Gesellschaft.

Zur Laudatio der Verleihung des höchsten Gesellschaftsorden „För dat Kölsche Hätz“, hatte der Vorstand Udo Müller gewinnen können, der bis Ende Oktober dieses Jahres stellvertretender Intendant, Autor und Puppenspieler des „Thiater“ am Eisenmarkt war, und viele Jahre die Stimme von „Tünnes“ war. Udo Müller würdigte Marita Köllner („Et fussich Julche“), welche seit ihrem 10. Lebensjahr auf den karnevalistischen Bühnen Kölns und des Rheinlandes steht. Im Severinsveedel aufgewachsen startete Marita Köllner ihre bis heute ununterbrochene karnevalistische Karriere als Büttenrednerin. 1988 wechselte sie durch das vor ihr und Henning Krautmacher komponierte Lied „Denn mir sin kölsche Mädcher…“ in das Gesangsgenre. Gestern zeichnete die Große Allgemeine „Et fussich Julche“ für diese Leistungen mit der Ehrung des Gesellschaftsordens „För dat Kölsche Hätz“ aus, und dankte gleichzeitig Udo Müller für die würdigenden Worte die er in seiner Laudatio gefunden hatte.

Anscheinend überrascht die GA gerne liebe Mitmenschen und vertraute Zeitgenossen. So auch heute, mit dem Auftritt des Tanzcorps Sr. Tollität „Luftflotte“, bei denen die vier Trainer der Tanzgruppen der GA zu diesem Ensemble gehören. Völlig überrascht, quasi (erfreulich) überrumpelt, fühlten sich Lara und Lena Schmitz, Melina Struve und Gerrit Dillhaus, als Markus Meyer die „Luftflotte“ ankündigte, die mit hoch frequenten Tänzen, Saltos, gruppenweise Hebungen ihres pulsierenden karnevalistischen Tanzsports über mehrere Tänze sich im festlich geschmückten Bankettsaal des DORINT am Heumarkt präsentierten.

 

Mit dem Corpsaufzug der Nippeser Bürgerwehr folgte der Ablauf der Programmgestaltung des Literaten., wobei das orange-weiße Traditionskorps sich sowohl musikalisch durch die Musiker des Stabsmusikzuges, wie auch tänzerisch durch Wache, Niklas Wilske und die neue Marie Svenja Klupsch bestens vorbereitet für die Session zeigten. Alsdann folgte mit dem Auftritt des Scala Ensembles in Korporation mit Udo Müller, ein weiterer Höhepunkt zur Sessionseröffnung-Gala, bei dem man sich gesanglich zeigte. Hierbei wirkten neben Ensemblemitglied Maxi Dorner – mit ihrem Karl Berbuer-Medley- auch die beiden Theaterintendanten und Ehrensenatoren der GA Ralf Bogatz und Arne Hoffmann mit.

Ab jetzt drehte sich auch bei beiden letzten Programmnummern mit den Jungs der Comedy-Musikgruppe „Usem Lamäng“ und Benni Prinz als neuer Stars am Schlagerhimmel, der restliche Abend ausschließlich um die Große Allgemeine und deren Eigengewächse. Hier startete die GA mit der Vorstellung des „Bellejeck“ der Session 2024, wofür man mit Alfred Wolf ein Mitglied gefunden hat, welcher schon mehrfach die Rolle des mittelalterlichen Hofnarren verkörperte und sich auch in der laufenden Session freut, diese über 500jährige Kölner Tradition im Sinne seiner GA fortführen zu können.

Vor den Ehrungen an Tanzcorps-Mitglieder, die fünf, zehn oder 15 Jahre in den Farben ihrer Gesellschaft über Kölner Bühnen wirbeln und hervorragende Tänze darbietet, präsentierten die erwachsenen Tänzerinnen und Tänzer, die neuen tänzerischen Darbietung, die neben kölsche Musik beeindruckende Bilder mit Hebungen und akrobatischen Leistungen zeigen. Nicht nur die erwähnten Auszeichnungen an langjährige Mitglieder des grün-roten Tanzcorps gehörten zum eingangs erwähnten Parts (mit Urkunde und Verdienstnadel), sondern auch die Würdigung von zwei unermüdlichen Akteurinnen, die sich ganz besondere Verdienste im karnevalistischen Tanzsport ihrer Gesellschaft erworben haben. Angie Meis und Markus Meyer, zeichneten hierfür Annika Plum und Lena Fangmeyer mit Urkunden und Verdienstmedaillen der Große Allgemeine KG in Silber aus, welche nur „sehr sparsam“ für besondere und langjährige Meriten innerhalb der Gesellschaft verliehen wird.

Jetzt konnte die Party nach der Gala starten, bei der die eigenen Mitglieder der Comedy-Musikgruppe „Usem Lamäng“ (Dirk, Dustin und Kevin Gemünd zusammen mit Peter Schweikert-Wehner und Lukas Wehner) und nach deren Zugaben, Benni Prinz und mit dem GA-Tanzcorps bis weit nach Mitternacht Mitglieder und Gäste im Ballsaal des DORINT am Heumarkt ins Staunen versetzten.

Quelle und Fotos © 2023 Hans-Georg „Schosch“ und Niklas Jäckel/typischkölsch.de
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