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Valentinpralinen und tänzerisches Revial für jeckes Publikum der Lyskircher Junge

-hgj/nj- Mit ihrer Prunk- und Kostümsitzung hatten die Lyskircher Junge gestern Abend ein Alleinstellungsmerkmal am Valentinstag. Alle anderen dem Festkomitee angeschlossenen Karnevalsgesellschaft nutzten den 14. Februar 2023 nach dem üppig bestückten Sitzungswochenende um einwenig Ruhe in die in dieser Session besonderes „stressigen Wochen“ des Jubiläums 2000 Jahre Kölner Karneval zu bekommen.

Und hierbei trumpfte die Gesellschaft zur Pflege Kölner Mund- und Eigenart mit süßen Überraschungen, welche passend zum Tag der Verliebten mit Pralinen gefüllte Herzen für jeden Gast parat hielten. Allerdings war auch der Auftakt in den Abend mit seinem hervorragend buntgemischten Programm etwas Besonders. Hierzu hatte Präsident Karsten Kircher mit seinem Vorstand „Biggi“ Fahnenschreiber-Depenheuer gewinnen können, die aufgrund ihrer langjährigen und bedeutenden Arbeit mit bekannten Kölner Karnevalstanzgruppen seit Jahrzehnten gemeinhin als Mutter der Tanzmariechen bezeichnet wird.

Nach der Anmoderation durch Thomas Hoffmann als Sitzungspräsident, eröffneten die ehemaligen Tänzerinnen und Tänzer der Tanzgruppe „Goldenen Lyskircher Hellige Knäächte und Mädge“ mit alten Tänzen die Sitzung, die sie vor 20 Jahren zur Musik „Draumnaach em Jözenich“ aufgeführt hatten. Wie damals hatte auch in diesem Jahr, dem 200. Geburtstag der Tanzgruppe, „Biggi“ Fahnenschreiber-Depenheuer wieder die Choreografie übernommen, und tanzte mit Händen und Füßen alle Schritte der auf den Bühne befindlichen Akteure zwischen der ersten Tischreihe und den Einlaßportalen des historischen Saales mit. Ihr war – wie den Ehemaligen der Gesellschaft – der Spaß ins Gesicht geschrieben, die allesamt für dieses besondere und erste Highlight der Prunk- und Kostümsitzung 2023 vom Publikum stehende Ovation als Dank erhielten.

„Nach diesem ‚Retro-Auftritt‘, so Vize-Präsident und Pressesprecher Rolf Pieper, „kamen die aktiven ‚Hellige Knäächte un Mägde‘, sowie die Kinder- und Jugendlichen der ‚Hellige Pänz‘, mit auf die Bühne.“ Hiermit waren schließlich drei Generationen „Hellige“ in einem großartigen Bild auf der Bühne zu sehen. Nach dem Dank an alle Tänzer und an „Biggi“ Fahnenschreiber-Depenheuer durch Präsident Karsten Kircher, mit Blumen und Dankesworten, gehörte das Podium nunmehr den Künstlern des Abends, wo Martin Schopps mit seiner „Rednerschule“ und „JP Weber“ (Jörg-Paul Weber) mit Gesang, Rede, taffen Sprüchen und dem Spiel auf seiner Mandoline den Anfang machten.

Hiernach trieb vor dem musikalischen Auftritt der „Boore“ Marc „Blötschkopp“ Metzger seine Späße, wobei er wie immer Gäste, Musiker, Fotografen und selbstverständlich auch das Servicepersonal der Gürzenich Gastronomie in seine Rede miteinbezog. Sodann war die Zeit für die Tänze der zur Gesellschaft gehörigen Tanzgruppe „Hellige Knäächte un Mägde“ gekommen, welche zu modernen bekannten Tönen des Kölner Karnevals Tänze aus den Gründungstagen des Kölner Fastelovends aufführten und hierfür reichlich mit Applaus und Rufen nach Zugaben belohnt wurden.

Eigentlich hätte man zu dieser Zeit eine Pause vermutet, worauf die Lyskircher Junge allerdings verzichteten und den Abend Nonstop für ihr Publikum mit dem Aufzug der Roten Funken, deren Regimentsspielmannszug und ihrem Tanzpaar Judith Gerwing und Florian Gorny weiterlaufen ließen. Musikalisch gehörten sodann die „Räuber“ mit ihrem unerschöpflich eigenen Liedgut auf die Bühne des alt-ehrwürdigen Gürzenich, die vor „Werbefachmann“ Bernd Stelter das festlich wie kostümierte gekleidete Auditorium zum Mitsingen, Schunkeln, und zum Tanzen animierten.

Alsdann übernahmen nach den Zugaben der „Räuber“ und dem herrlich erfrischenden Vortrag von Bernd Stelter, die Mädels der „Funky Marys“ die Regie auf der Bühne, die da weitermachten, wo die „Räuber“ mit ihrer Mischung des „Mitsing-Schunkel-Tanz-Konzerts“ aufgehört hatten. Schon jetzt konnten die Lyskircher Junge resultieren, daß die Rückkehr in den Gürzenich, dem Wohnzimmer der Gesellschaft, der richtige Schritt war obwohl mit dem Besuch des Kölner Dreigestirns und Ken Reise in seiner Rolle als Drag-Queen „Julie Voyages“ das Bühnenspektakel noch nicht beendet war.

Für den Präsidenten der Lyskircher Junge, Karsten Kircher, wird dieser Abend in besonderer Erinnerung bleiben. Traumhafte Gäste und Künstler, ein tobendes Publikum und dann das: Vizepräsident Rolf Pieper rief seinen Präsidenten auf die Bühne und begrüßte zusätzlich den Vertreter des Festkomitees Kölner Karneval, Erich Ströbel. Dieser überreichte Karsten Kircher den Verdienstorden des Festkomitees in Silber für dessen besondere karnevalistische Verdienste. „Karsten Kircher, war nicht nur überrascht,“ wie Rolf Pieper mitteilte „sondern auch überwältigt – und mußte einige Male schlucken, um die Freudentränen zurück zu halten.“

Quelle und Fotos: © 2023 Hans-Georg „Schosch“ und Niklas Jäckel/typischkölsch.de
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