1

Kölsche Grielächer holen Kölns närrische Highlights und Kölsch zur Herrensitzung in den großen Saal des Maritim Hotels

-hgj/nj- Wie immer gehörte auch diesjährig die Herrensitzung im großen Saal des Maritim Hotels am Heumarkt zu Auftakt der vier Sitzungen, die die Kölsche Grielächer in jeder Session zur Freunde ihres Publikums und der eigenen Heiterkeit auf die Beine stellen. Gestern, am 22. Januar 2023, hatte das Warten nach der letztmalig durchgeführten Herrensitzung 2020 endlich ein Ende. Wie bei allen anderen Karnevalsgesellschaften der Domstadt ruhte auch bei den Karnevalisten der 1927 unter dem Namen Karnevalsgesellschaft Kölsche Grenadere blau-grön gegründeten Gesellschaft mit Herz  der Sitzungsbetrieb aus uns allen bekannten Gründen.

Motiviert und hoch erfreut das es jetzt wieder losgeht und der Fastelovend durch sein 200jährige Jubiläum zusätzlich Anschub erhält, zeigten sich auch die 103 Mitglieder der Gesellschaft welche nur Herren aufnimmt. Halt: Nur Männer? Ja, mit einer klitzekleinen Ausnahme, die allerdings nur den Marketenderinnen der illustren Gesellschaft zu Gute kommt, und auch nur in der Zeit ihrer „Regentschaft“ Gültigkeit hat. Nachdem die jungen Mädels signalisieren, man kann aufgrund beruflicher oder familiärer Veränderung dieses Amt nicht mehr ausüben, rieseln die Körner der Sanduhr dem Ende dieser einzigartigen, wie tollen Zeit entgegen, da die nächste junge Kölnerin von Präsident Rudi Schetzke und seinen Vorstandsherren ausgewählt, neu eingekleidet auf den Thron gehoben wird.

Wie in allen Jahren, war das Herrensitzungsprogramm auch am gestrigen Sonntag wieder prallgefüllt mit kölschen Höhepunkten, welche sich sozusagen die Klinke in die Hand gaben. Mit dem Korps der EhrenGarde der Stadt Köln, schritt auch der Grielächer-Elferrat zu den zu den Klängen des grün-gelbe Regimentsspielmannszuges in Richtung Podium, so daß der karnevalistische „Nachmittagsfrühschoppen“ beginnen konnte. Hier bewiesen die EhrenGardisten wieder das sie als Traditionskorps des Kölner Karnevals musikalisch einiges draufhaben und selbst die glasklaren Klänge ihrer Musiker konnten durch die Tänze ihres Tanzpaares mit den Kadetten als Tanzkorps übertrumpft werden. Hier entsteht keinerlei Neid, insbesondere auch das Regimentstochter Anna-Sophie Sahm in diesem Jahr „krüzz un quer“ ihre letzten Pirouetten dreht und sich Aschermittwoch von der Bühnen verabschieden wird.

Hiernach gehörte Martin Schopps das Ohr, der wie in jeder Session mit seiner „Rednerschule“ das Gehör des Publikums gewann und in diesem Jahr eine fast nicht mehr steigerungsfähige Rede parat hatte. Wenn auch schon viele Männer, Jungs und Herren zum Auftritt der jungen, hübschen und grazilen Mädels der „Fauth Dance Company“ aufgrund Bierverbotes im Saal im Foyer die Zeit bei lautstarken Gesprächen und Männerklaaf verbrachten, strömten die Herren spätestens jetzt wieder gen Saal, da man die tänzerischen Leistung in knappen wie bunten maßgeschneiderten Kostümchen nicht missen mochte. Alsdann folgten nach dem Programmzettel von Literat Thorsten Stommel zwei weitere bekannte Fastelovendskünstler der Domstadt, so Bernd Stelter, den man sowohl als „Berniebärchen“ wie auch als „Werbefachmann“ kennt, sowie Micky Brühl, der zahlreiche mitverfasste Lieder aus seiner Zeit bei den „Paveiern“ und auch der Zeit hiernach zu Besten gab.

Leider waren hierbei auch wieder eine Vielzahl der Herren nicht im Saal anwesend, da der Bankettservice des Maritim Hotels Präsident Rudi Schetzke, über den Eventberater der Kölsche Grielächer Peter Muhrmann, erst eine Stunde vor Einlaß in den Saal informiert hatte, daß im Saal aufgrund Personalmangels kein Kölsch ausgeschenkt wird.

Neben dem deftigen Essen der 212 Herren und der Marketenderin, war dies ein ernstes Thema in Richtung Bankettservice und Direktion, welche Rudi Schwetzke in seiner „Brandrede“ aufnahm und gegenüber allen Anwesenden einschließlich des Servicepersonals und des Bankettchefs mit lautstarkem Mißmut zu Sprache brachte. In allen anderen großen und kleinen Kölner Sälen, die hier nicht in Annahme einer Schleichwerbung nicht genannt werden, ist es seit Jahren üblich Kölsch am Tisch zu servieren, was auch vor dem Ausbruch der Pandemie in dem Vier-Sterne-Haus am Heumarkt möglich war.

Zudem intervenierte Peter Muhrmann auch noch durch eindringliche Gespräche während des Pausenimbisses bei Hoteldirektor und General Manager Hendrik Große-Perdekamp, welcher sofort anwies, daß nach der Pause die Herren tablettweise Kölsch mit in den Saal nehmen können. Somit war das sehr gut verkaufte Sitzungsprogramm vor leeren Stühlen und Tischen zumindest für den Teil der zweiten Abteilung gerettet. Bevor man allerdings vom Saal Heumarkt in den Ballsaal wechselte, bat Rudi Schetzke noch „Schosch“ Jäckel als Chefredakteur von typischkölsch.de zu Bühne. Diesen zeichnete er zusammen mit Wilfried Schmitz als 1. Kassierer aufgrund seiner langjährigen Verdienste um die Kölsche Grielächer und den Kölner Karneval mit der Ernennung (Urkunde, Mütze und Reversnadel) zum Ehrengrielächer 2023 aus.

Sodann starteten die weit über 1.000 Männer genüßlich glücklich bei Kölsch und närrischen Höhepunkten in die zweite Abteilung der Herrensitzung, bei der Ken Reise als Sitzungsleiter mit dem Auftritt des Tanzcorps Sr. Tollität „Luftflotte“ und dem „Mann für alle Fälle“ Guido Cantz zwei ganz besondere Programmnummern ankündigte. Hierauf folgten im weiteren Verlauf die „Domstürmer“ mit ihren ihre Liedern und Hits, Jörg Paul Weber auf seiner „Flitsch“ (Mandoline) mit scharfzügelnder Ehrlichkeit, der kein Ballt vor den Mund nimmt und besser unter seinem Künstlernamen „JP Weber“ sowie durch das sehr erfolgreiche „Herrengedeck“ bekannt ist. Zum Abgesang der diesjährigen Herrensitzung in grön-blau standen die Jungs von „Kasalla“ auf der Bühne, die von ihrem ersten Hit „Pirate“ bis zu ihren diesjährigen Lied „Sing mich noh Hus“ vor der Nachfeier im Foyer des Hotels bei Kölsch und Schabau die Veranstaltung später enden ließen als ursprünglich gedacht war.

Quelle und Fotos: © 2023 Hans-Georg „Schosch“ und Niklas Jäckel/typischkölsch.de
Abdruck nur gegen Honorar und Beleg
Mehr von
typischkölsch.de unter http://typischkoelsch.cologne/ und https://facebook.com/typischkoelschkoeln/?ref=hl !!!