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Kölner Narren-Zunft: Klementien der Damen-KG Colombinen sorgen wie Programm für Überraschungen

-hgj/nj- Mit ihrer Mädchensitzung hat auch Kölner Narren-Zunft (KNZ) die Wiederkehr ihres in den beiden vergangenen Jahren verlorengegangenen Sitzungskarnevals eingeläutet. Bedauerlicherweise war der Kristallsaal der Koelnmesse nicht in dem Maße ausverkauft wie man dies vor Corona kannte. Lediglich 75 Prozent der gesamten Auslastung des querangelegten Kongreß- und Messeaales konnten erreicht werden, was den Zuschauern im Saal sicherlich nicht auffiel, da der Kristallsaal über Schiebeelemente verfügt, wodurch eine kleinere Aufteilung erreicht werden kann, oder sogar aus einem größten Säle Kölns mehrere Veranstaltungslocation mit gleichzeitiger Nutzung gemacht werden können. Aber nicht nur die überstandene Corona-Pandemie, sondern auch die seit Monaten rasant steigenden Kosten sollte man mit in Betracht ziehen, daß die Besucherzahlen rückläufig waren.

Der Mädchensitzung allerdings brachte dies keinen Abbruch, da man bei der 142 Jahre alten Gesellschaft ein einzigartiges Programm mit zwölf Programmnummern erlebte. Den Anfang hierbei machte der Elferrat der KNZ selbst, welcher zusammen mit dem Korps der EhrenGarde der Stadt Köln einzog. Mit klassischen Kölner Karnevalsklängen spielten die Musiker des Regimentsspielmannszuges „dat janze Schmölzje“ hinter sich her, wobei es auf dem Podium des Kristalsaals vor dem Elferratstisch als Eröffnung des Bühnenprogramm durch das grün-gelben Traditionskorps eng wurde. Vor diesem musikalisch tänzerischen Repertoire von „Spinat un Ei“, wie man die EhrenGarde aufgrund ihrer Farbgebung auch nennt, begrüßte „Bannerhär“ (Präsident) Thomas Brauckmann mit einem herzlichen Willkommen das Publikum seiner Gesellschaft.

Tänzerisch präsentierte sich nach weiteren Musikstücken der „fünften Jahreszeit“ das Ehren-Garde-Tanzpaar Anna-Sophie Sahm und Davide Giangualano zusammen mit den Kadetten des Tanzkorps, welche allesamt traurig darüber sind, daß ihre Regimentstochter Anna-Sophie mit Aschermittwoch nach zwölf erfolgreichen Jahren Uniform und Stiefel an den Nagel hängt. Nach den perfekt und fehlerfrei getanzten Schritten, galt der Dank allen EhrenGardisten, insbesondere der quirligen Regimentstochter, worauf das gesamte Korps zu den Klängen ihrer Spielleute Platz für „Kasalla“ machten, die mit ihren Hits und neuen Titeln nach dem Fahrplan des Literaten Stefan Knepper vor der Kinder- und Jugendtanzgruppe der Kölner Narren-Zunft ihren Auftritt hatten.

Den Jungs und Mädels der Kinder- und Jugendtanzgruppe kann man nur bescheinigen, daß sie außerhalb der trostlosen Zeit ohne Karneval allesamt sehr fleißig waren und sowohl in ihren Einzeltrainings, wie auch ab Sommer letzten Jahres in der Gemeinschaft, die Harmonie die auf den Bühnen Köln wichtig ist nicht verlernt haben. Hierbei sah man so manche stolze Mama, Oma oder große Schwester, die trotz Jubels das eine oder andere Tränchen der Freude abwischte.

 

Im Programm ging es durch die tatkräftige Unterstützung von Jens Andersen als reaktivierten Literaten Schlag auf Schlag, der den Takt seines Nachfolgers Stefan Knepper einhielt, welcher aufgrund seiner Corona-Infektion zu Hause war und sich sicherlich sehr sehr langweilte. Martin Schopps „Rednerschule“, und das breitgefächerte Repertoire der „Domstürmer“ mit Ohrwürmern, Hits und neuen Lieder zur Session begeisterte vor dem Besuch des Kölner Dreigestirns, die nach dem durch die Mädel umjubelten Einzug das beliebte persönliche Geschenk der KNZ erhielten.

Allgemein ist bekannt das Kölner Dreigestirne grundsätzlich auf persönliche Geschenke verzichten und für ihre karitativen Projekt Spenden annehmen. Bei der KNZ folgt sicherlich noch ein Scheck für EIN HERZ FÜR RENTNER e.V. und wünschdirwas e.V., womit das Trifolium Seniorinnen und Senioren, die sich trotz jahrelanger Arbeit das Nötigste zum Leben nicht leisten können sowie schwer und chronisch erkrankte Kinder und Jugendliche unterstützt. Gestern allerdings übergab „Bännerhär“ Thomas Brauckmann „Prinz Boris I.“, „Bauer Marco“ und „Jungfrau Agrippina“ die traditionellen und mit Namen gravierten KNZ-Flachmänner, die auch nach ihrem Triumphzug nach Aschermittwoch eine bleibende Erinnerung für Kölns höchste Regenten der Jubelsession zum 200. Geburtstag des domstädtischen Karnevals bleiben.

Sodann gehörte die Bühne wieder bekannten und gefeierten Künstlern, so den „Klüngelköpp“ und ihren Hits, Guido Cantz als „Der Mann für alle Fälle“ und nach der frenetisch von den Damen im Saal gefeierten Bühnenpräsenz der StattGarde Colonia Ahoj mit Bordkapelle, Shanty-Chor und den geilsten Schenkeln Kölns, womit das Tanzcorps der Gesellschaft gemeint ist. Nach dieser unglaublichen Bühnenshow, gelang es den „Paveiern“ mit ihren Liedern das jecke weibliche Volk wieder aus ihrer Rage zu holen und den Tag zu beenden. Kurz nach 20.00 Uhr bis in die hereinbrechende Nacht wurde im Foyer mit „DJ Henry“ (Heinz Cöllen) und dem sichtlich erschöpften Elferrat weitergefeiert.

Quelle und Fotos: © 2023 Hans-Georg „Schosch“ und Niklas Jäckel/typischkölsch.de sowie Kölner Narren-Zunft von 1880 e.V. 
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