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Fleischer-Sänger Köln feierten 71. Karnevalssitzung

-hgj/nj- Wie alle Kölner Veranstalter im Karneval legten auch die Fleischer-Sänger Köln von 1902 e.V. mit ihrer Karnevalssitzung im Theater am Tanzbrunnen einen ungewohnten Neustart hin. Leider war die 71. Sitzung der Fleischer-Sänger nicht so besucht wie man sich die nach der schweren Zeit der vergangenen beiden Jahre gewünscht hätte, denn viele Fleischereien und Metzgerbetriebe haben ihre Türen für immer geschlossen. Nicht nur die verdammte Pandemie ist hieran schuld, sondern auch die zahlreichen Supermärkte und Discounter, die mittlerweile ein reichhaltiges, allerdings nicht so qualitativ anspruchsvollen Angebot an Fleisch- und Wurstwaren wie der Metzger von der Ecke zu bieten hat. Zudem ist die Schuld darin zu suchen, das es auch kein Nachwuchs und keine Auszubildenden mehr zu finden sind.

Allerdings hielten auch einige im Kölner Raum sehr bekannte Fleisch- und Wurstlieferanten ihren Fleischer-Sängern die Treue, so Hardy Remagen dessen Familienunternehmen Hardy Remagen GmbH & Co.KG in der 10. Generation seit 1718 Genuß mit Leidenschaft produziert. Außerdem begrüßte Sitzungsleiter und Schatzmeister Hajo Winterscheid neben weiteren Damen und Herren der fleischproduzierenden Branche, auch Astrid Schmitz, die die 1911 gegründete Landmetzgerei (GS Schmitz GmbH & Co. KG) in der dritten Generation zusammen mit Familienmitgliedern führt.

Wie der Wandel im Fleischerhandwerk haben auch die Fleischer-Sänger eine neue Vereinsführung erhalten, da Walter Heinen als bisheriger und langjähriger 1. Vorsitzender und Präsident aufgrund seiner gesundheitlichen Probleme seine Metzgerei schloß und auch sein präsidiales Amt niederlegen mußte. Als Nachfolger von Walter Heinen wählte die Mitgliederversammlung vor einigen Monaten Edmund Lanser als neuen 1. Vorsitzenden, welcher auch als erster seinem Vorgänger im Amt zur Ernennung als Ehrenvorsitzenden der 121 Jahren bestehenden Sängervereinigung gratulierte.

Traditionell startete das Programm mit dem heiteren Potpourri kölnischer Lieder der Fleischer-Sänger, die hierzu von Eva-Marie Hoffmann auf dem Piano begleitet wurden. Sodann gehörte die Bühne Jörg Runge, der sehr feinsinnige Reime in seiner Rolle als „Dä Tuppes vum Land“ in eine Rede verpackt hatte. Das Mikrophon übernahm hiernach „Et fussisch Julche“ Marita Köllner, die mit ihren Liedern den Saal zum Schunkeln brachte und hiernach das Podium für den Besuch des Kölner Dreigestirns frei machte. Wie in jeder Session überreichten die Fleischer-Sänger auch „Prinz Boris I.“, „Bauer Marco“ und „Jungfrau Agrippina“ einen Scheck in Höhe von € 1.111,11, welche die drei närrischen Regenten Kölns ihren beiden sozialen Projekte für Kinder und Senioren zukommen lassen. Nach dem gegenseitigen Austausch mit Orden und den Spangen des Dreigestirns unterhielten vor der Pause noch Micky Brühl mit seinen Liedern und Jürgen Beckers in der Type „Ne Hausmann das fröhlich feiernde Auditorium im Theater am Tanzbrunnen.

Pünktlich zum zweiten Teil des Abends marschierten das Korps des Treuen Husar in den Saal, welches vor den drei letzten Programmpunkten der Karnevalssitzung mit „JP Weber“ (Jörg Paul Weber), den Tänzerinnen und Tänzer der „Winzer un Winzerinnen vun d´r Bottmüll“ und im Finale mit „Miljö“, sich mit Tänzen ihres Tanzpaares und des Tanzkorps wie auch musikalischen Klängen ihres Musikkorps den kostümierten Gästen vorstellten.

Quelle und Fotos: © 2023 Hans-Georg „Schosch“ und Niklas Jäckel/typischkölsch.de
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