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Sitzungspremiere wird zum Jubiläumserfolg – Historischer Tag mit janz vill Hätz

Seit 2019 gibt es eine neue Größe im organisierten Karneval: die Große KG Frohsinn Köln 1919 e.V. wurde vor drei Jahren mit 100 Jahren Gesellschaftserfahrung und 35 Mitgliedern übernommen und stellt sich heute im Jahre ihres 104. Bestehens mit knapp 600 Mitgliedern als eine wirkliche Größe dar.

Dies zeigte sich auch bei der ersten Sitzung, die die Gesellschaft nach 17 Jahren durchführte. „Als wir die Möglichkeit bekamen den Gürzenich für den Sonntag nach der Proklamation dauerhaft zu bekommen, haben wir nicht lange gezögert, sondern direkt zugesagt“, so Präsidentin Tanja Wolters. Ein Riesenprojekt, was sich die „junge“ Gesellschaft aufgeladen hat. „Es hat zwar Schweiß und Tränen gekostet, aber es war jede Anstrengung wert, wenn ich das Ergebnis sehe“, so die strahlende Präsidentin weiter.

Und wirklich: die Sitzung war von der ersten bis zur letzten Sekunde ein Riesenerfolg, was auch aber nicht ausschließlich an dem unglaublich starken Programm lag. Neben diesem versteht es die Gesellschaft immer mit der Liebe zum Detail, einem Augenzwinkern zu sich selbst und authentischer Frohsinnigkeit zu überzeugen. Und dieser frohsinnige Funken ist – auch dank der professionellen Moderation der Sitzungspräsidentin und einem aktiv feiernden Elferrat – von der ersten Minute an auf das Publikum übergesprungen.

So begann die Sitzung direkt mit einer Riesenüberraschung: anstelle von einem Traditionskorps marschierten direkt zwei Korps auf: die KKG Nippeser Bürgerwehr 1903. e.V. machten gemeinsam mit den Kölsche Funke rut-wieß vun 1823 e.V. den Anfang – allerdings ohne Elferrat. Dafür allerdings in getauschten Uniformen: die beiden Präsidenten auf der Bühne Michael Gerhold in rut-wieß und Heinz-Günther Hunold in orange überlegten gemeinsam am Mikrofon, daß „die Frohsinn“ ja dafür bekannt ist anders zu sein…aber so anders? Eine Sitzung ohne Elferrat? Der marschierte mit glitzernden Pompons dann doch noch im Anschluß ein. Ein gelungener Beginn, mit dem niemand gerechnet hatte.

Und genauso gelungen ging es dann weiter: erster musikalischer Act war „Kasalla“, die nicht nur mit ihrer neuen Nummer überzeugten, sondern mit ihren rockigen Tönen den Saal von Minute eins an in Partystimmung versetzten. Danach traf „De Frau Kühne“ (Ingrid Kühne) nicht nur bei den Damen ins Herz und ließ kein Auge trocken. „JP Weber“ (Jörg Paul Weber), den die frohsinnige Gemeinde bereits durch gemeinsame Online Veranstaltungen während der Pandemie kannte, berührte mit seinen lustigen und pointierten Krätzchen in einem mucksmäuschenstillen Saal. Krönender Abschluß vor der Pause war „cat ballou“, die bei der textsicheren Frohsinns-Gemeinde riesig gefeiert wurden.

 

Nach der Pause begann es erneut auf frohsinnig andere Art: dieses Mal war zwar der Elferrat vor Ort, jedoch suchte der 1. Vorsitzende Andreas Wolf die Sitzungspräsidentin, die nicht auf der Bühne erschien. Er moderierte „De Höppemötzjer“ an und die Sitzungspräsidentin – lange selber Tänzerin bei den „Höppemötzjer“ und Mariechen bei den Kölsche Funke rut-wieß vun 1823 e.V. – schwebte in einer Hebefigur in den Saal. Ein erneut etwas anderer und gelungener Beginn für die zweite Abteilung.

Und erstklassig ging es im Programm weiter, welches zu Recht die Auszeichnung „Echt kölsche Sitzung“ trug, da es neben Rednern und Kölschen Bands eben auch aus einer Tanzgruppe und dem Auftritt des Kölner Dreigestirns bestand. „Der Sitzungspräsident“ Volker Weininger, der ebenfalls exklusive Online Auftritte während der Pandemie mit der Gesellschaft gestaltete, trat in Höchstform auf und die Menge tobte zu seinen Witzen mit Frohsinns-Bierglas in der Hand. Dann kam der langersehnte Augenblick: das frisch proklamierte Kölner Dreigestirn 2023 zog mit Prinzenequipe auf. Ihr Motto „Drei Fründe für 86 Veedel“ spürte man durch eine große Nähe zum Publikum, welches die drei entsprechend feierte. Im Anschluß heizte „Brings“ ordentlich ein und schuf mit ihren Balladen trotz allem auch besinnliche Momente. Als Highlight zum Schluß traten die „Paveier“ auf, die wie immer mit ihrer Mischung aus Evergreens und ihrem neuen Lied „Humba, Humba“ überzeugten.

Zu guter Letzt folgte das Finale, bei dem es sehr emotional wurde, da im vollen Gürzenich zum ersten Mal das im letzten Jahr erschienene Frohsinns-Lied „Mir sin die Große KG Frohsinn“ (siehe Liedtext) zum Besten gegeben wurde. Musikalische Unterstützung erhielten Vorstand und Elferrat auf der Bühne durch Michael Kuhl, der das Lied gemeinsam mit allen sang. Emotionen pur und ein wundervoller Abschied der – wie könnte es auch anders sein – nur durch ein Konfetti-Feuerwerk in Herzform getoppt werden konnte.

„Das heute, war für uns ein riesiger Meilenstein in der Geschichte unserer Gesellschaft“, so die glückliche Sitzungspräsidentin nach der Veranstaltung. „Genau an dieser Stelle haben Mitglieder unserer Gesellschaft nach dem zweiten Weltkrieg geholfen den Gürzenich wiederaufzubauen. Wir haben hier heute einen Stein im Mosaik des Sitzungskarnevals erschlossen. Insofern schließt sich hier heute für uns ein Kreis.“

Wer die frohsinnige Gesellschaft in diesem Jahr nochmal in Aktion erleben möchte hat noch alle Möglichkeiten: am 20. Januar 2023 findet die Frohsinnsparty unter dem Motto „Konfetti-Club“ im Wartesaal am Dom statt. Hier stehen „Eldorado“, die „Domstürmer“, „cat ballou“ und die „Klüngelköpp“ auf dem Programm der Gesellschaft. Tickets sind online erhältlich unter ticket io.

Quelle (Text): Große KG Frohsinn Köln 1919 e.V.; (Foto/s): Hans-Georg „Schosch“ und Niklas Jäckel/typischkölsch.de  sowie Vera Drewke Photography