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LVR zeichnet Engagement für mehr jüdische Sichtbarkeit im Karneval aus

V.l.n.r.: Stellvertretender Oberbürgermeister der Stadt Köln Ralf Heinen, Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, Aaron Knappstein, Präsident der Kölsche Kippa Köpp und LVR-Direktorin Ulrike Lubek waren bei der Verleihung des Rheinlandtalers zugegen

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) hat die jüdische Karnevalsgesellschaft Kölsche Kippa Köpp e. V. vun 2017 mit dem Rheinlandtaler in der Kategorie „Kultur“ ausgezeichnet. Durch die Aktivitäten der jüdischen Karnevalsgesellschaft wird deutlich, daß jüdische Kölner immer Teil des vielfältigen karnevalistischen Lebens in der Stadt Köln waren. Im Rahmen eines „Karnevalistischen Frühschoppens Falafel & Kölsch 3.0“ in der Synagoge an der Kölner Roonstraße nahm der Präsident der Gesellschaft, Aaron Knappstein, die Ehrung am 8. Januar 2023 entgegen.

„Der ‚Kölsche Kippa Köpp‘ setzt sich auch außerhalb der „fünften Jahreszeit“ unermüdlich gegen Alltagsantisemitismus ein, positioniert sich und zeigt Flagge. Der Verein integriert sich hervorragend in das bunte, vielfältige Köln und ist eine wahre Bereicherung. Darüber hinaus zeigen die „Kölsche Kippa Köpp“ das, was den Kölner Karneval so einzigartig macht: Jede Jeck is anders, jede Jeck ist willkommen!“, bekräftigte Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, in ihrer Laudatio.

Der 2017 ins Leben gerufene Verein „Kölsche Kippa Köpp“ gründete sich in Anlehnung an den „Kleinen Kölner Klub“ – den ersten jüdischen Karnevalsverein von 1922. Mit kölschem Humor, Dialekt und Prunksitzungen in namhaften Festsälen, wie der Wolkenburg, unterschied sich der „Kleine Kölner Klub“ nicht von anderen Karnevalsgesellschaften – nur waren die Mitglieder ausnahmslos Juden. Mit der Verfolgung durch das Naziregime fanden die Aktivitäten der jüdischen Karnevalsgesellschaft 1933 jedoch ein jähes Ende. Die „Kölschen Kippa Köpp“ möchten die Erinnerung an den Verein von 1922 wachhalten. Der eigens von Rolly Brings für die Karnevalsgesellschaft geschriebene Song „Schalom und Alaaf!“ betont die integrative Kraft des Vereins. Dank ihres Engagements für mehr jüdische Sichtbarkeit im Kölner Karneval sind die „Kölsche Kippa Köpp“ seit 2022 hospitierende Mitgliedsgesellschaft im Festauskomitee Kölner Karnevals von 1823.

Der LVR macht unter dem Slogan „LVR. Rheinland. Ausgezeichnet.“ herausragende Verdienste im Hinblick auf gesellschaftliches und kulturelles Engagement sowie besondere kulturwissenschaftliche oder künstlerische Leistungen sichtbar, indem er verschiedene Auszeichnungen und Preise verleiht. Den Rheinlandtaler können Personen, Organisationen oder Unternehmen erhalten, die sich in besonderer Weise im Rheinland engagieren und dabei die Werte und Leitgedanken des LVR leben. Zu der Kategorie „Kultur“ gehören unter anderem die Themengebiete landschaftliche Kulturpflege, Brauchtum, Volks- und Landeskunde und kulturelle Entwicklung sowie das multinationale Zusammenleben im Rheinland. Über die Vergabe der Auszeichnung entscheidet der Kulturausschuss der Landschaftsversammlung Rheinland.

Weiterführende Informationen über die Preise des LVR und die damit verbundenen Verdienste stehen unter www.rheinland-ausgezeichnet.lvr.de zur Verfügung.

Quelle (Text): Landschaftsverband Rheinland (LVR- Fachbereich Kommunikation); (Foto): Uwe Weiser