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Kölsche Grielächer schunkeln vom närrischen Sessionsstart in den „Christelovend“ der Vorweihnachtszeit

-hgj/nj- Die Zwischenzeit zwischen dem 11. im 11. und dem Start in den Sitzungskarneval nach dem Jahreswechsel, nutzten die Kölner Karnevalsgesellschaften weiter für ihre regelmäßige Treffen und außerhalb der Session liegenden Veranstaltungen. Während bei der einen oder anderen Gesellschaft am letzten Novemberwochenende noch der Fastelovend bei deren Sessionseröffnung oder 11.-im-11.-Feier im Vordergrund steht, befinden sich andere karnevalistische Gesellschaften der Domstadt bereits im Advents- und Weihnachtsmodus.

So auch gestern Abend bei den Kölsche Grielächer, welche mit knapp über 70 Mitgliedern und deren weiblichem Anhang im Mercure Hotel Severinshof Köln City die Weihnachtsfeier als letzte Veranstaltung dieses Jahres in den Mittelpunkt des Jahreskalenders stellten. Punkt 19.11 Uhr begrüßte Grielächer-Präsident Rudi Schetzke die Damen und Herren im Saal nahe der Severinsstraße, denen man im herrlich mit Nikolausballons dekorierten, geschmücktem Tannenbaum und den Licht-Illumationen in blau-grön, den Farben der 1927 gegründeten Kölner KG, das freudige Wiedersehen unter Freunden und die entspannte Stimmung des Abends anmerkte.

Nach Rudi Schetzkes bekannt herzlich witzigem Willkommensgruß, hatte Literat Torsten Stommel zusammen mit dem Vorstand ein kleines Programm mit nur drei Punkten zusammengestellt, da die Advents- und Weihnachtszeit für viele Menschen mit reichlich beruflichem und privatem Streß verbunden ist.

Hierzu kündigte der Präsident der Gesellschaft mit Herz, vor der Eröffnung des reichhaltig umfassenden kalt-warmen Büfetts mit Vor- und Nachspeisen, Suppe und Hauptgang „Die Breuers“ (Anne und Hans Breuer) an, die mit Musik, Gedichten und spaßig-besinnlichem Programm den Weg von Nippes in die Südstadt gefunden hatten. Als Dank erhielten die beiden Künstler, neben ihrem verdienten Applaus vor und nach ihrer Zugabe, nicht nur die dankenden Worte von Rudi Schetzke, sondern auch die Sessionsorden der ehemals unter dem Namen KG Kölsche Greenadere blau-grön 1927 gegründeten Karnevalsgesellschaft.

Im Anschluß folgte sodann die Eröffnung des Büfetts, bei dem ausreichend Platz für nette Gespräch mit den Tischnachbarn der derzeit umfassenden 103 Mitglieder der Familiengesellschaft war, wovon aktuell 27 Persönlichkeiten zu den Senatoren der Kölsche Grielächer zählen.

Und dann? Da, startete man mit einem Novum in der Vereinsgeschichte. So gehörte erstmals bei einer internen Feier einer der bekanntesten Travestie-Künstler der Domstadt aufs Podium. „Julie Voyage“ alias Ken Reise, hatte sich passend zum derzeit omnipräsenten „Christelovend“ (wie der Kölner die Zeit vor Weihnachten sieht), in ein vorweihnachtliches knappes Glitzerkleidchen gezwänkt und verbreitete vom ersten bis zum letzten Augenblick in seiner rheinischen Mentalität die frivole Stimmung, die ausgerechnet den Damen im Saal begeisterte.

Neben seinen treffend frechen Anspielungen auf die eine oder andere Thematik der Stadt, zotige Witze und anderen „Klaaf“ mit tiefdunkler Stimme, gehörten auch rheinische Lieder und Karnevalsklassiker ins herrrrrlich würzige Programm des von der IHK geprüften und anerkannten Veranstaltungsfachwirts, dem die Grielächer hierfür reichlich Beifall spendeten und auch erst nach seinem da capo zum nächsten Auftritt entließen.

Somit war auch die diesjährige Weihnachtsfeier der Kölsche Grielächer wieder ein voller Erfolg, wenngleich der Abend dem „Christelovend“ glich, wie man dies in Kölle kennt und wie dies die Menschen der närrisch-sympathischsten Stadt Deutschlands ganzjährig auch emphatisch leben.

Quelle (Text und Fotos): © 2022 Hans-Georg „Schosch“ und Niklas Jäckel/typischkölsch.de
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