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Prinzen-Garde beginnt „GardeDANZ“ mit Ukraine Solidarität und ehrt das Kölner Dreigestirn

 

-hgj/nj- Traditionell lädt die Prinzen-Garde Köln an Karnevalssamstag zu ihrem närrischen Ballerlebnis in den Gürzenich ein, in dem in allen Räumen rund zwanzig Bands und ein Saalorchester den Jecken der Domstadt mit ihren Hits und Liedern das Karnevalswochenende versüßt.

Innerhalb kürzester Zeit ist der „GardeDANZ“, wie der Ball seit einigen Jahren heißt, restlos ausverkauft, so daß es trotz des hohen Kartenangebotes keinerlei Tickets mehr für das Highlight in weiß und rot gibt. Anders war dies in der vergangenen Session, die gänzlich der weltweitumspannenden Corona-Pandemie zum Opfer fiel und sämtliches närrisches Treiben verbat.

Dies sollte in diesem Jahr anders werden, und endlich nach närrischer Abstinenz in 2021 auch wieder in Richtung des etablierten Veranstaltungsformats am heißesten Wochenende der „fünften Jahreszeit“ gehen. Dennoch konnten Freunde und Mitglieder des Begleitkorps des Kölner Prinzen nicht so ausschweifend mit Tanz und in allen Sälen des altehrwürdigen Tanzhauses feiern. Hierzu hatte der Prinzen-Garde-Vorstand schnell ein neues Konzept entwickelt, womit die Rechnung aufging.

Also wurde aus dem „GardeDANZ“ das Format „Hinsetzten! – GardeDanz“, bei dem jedem Gast ein fester Platz zugewiesen war, an dem er in geselliger Runde an Roundtables á 10 Personen mit Freunden sitzend das phantastische Bühnenprogramm erleben und genießen konnte. Statt mehreren tausend Gästen hießen Präsident Dino Massi und Sitzungsleiter Marcus Gottschalk samt dem anwesenden Gesamtvorstand nur 750 festlich wie ausgefallen maskierte und kostümierte Persönlichkeiten willkommen, die das „GardeDANZ“-Spektakel anders – und einmalig in alternativer Form mit seinen kulinarischen und karnevalistischen Höhepunkten genießen konnte.

Die Prinzen-Garde hat wegen der russischen Invasion gegen die Ukraine ein bemerkenswertes Prolog-Statement zum Auftakt des alternativen „GardeDANZ“ gesetzt: Schriftführer und Karnevalsprinz 2012, Marcus Gottschalk, sprach von Mitgefühl und Solidarität. „Karneval ist der Inbegriff von Frieden“ ist die Kernbotschaft des Vorstandes der Prinzen-Garde. Und deshalb sei es auch richtig, aus dem Karneval eine Feier für den Frieden zu machen.

Das Prolog-Statement des Vorstandes der Prinzen-Garde Köln im Wortlaut:

„Liebe Freunde der Prinzen-Garde Köln, liebe Gäste! Unsere Gedanken und unsere Solidarität sind bei den Menschen in der Ukraine. Wir als Prinzen-Garde Köln, wir als Karnevalisten und wir als der gesamte Kölner Karneval feiern die Liebe, das Leben und das friedliche Miteinander Solidarität und Toleranz stehen an oberster Stelle. Der Karneval ist der Inbegriff von Frieden. Jeder ist in dieser Stadt und im Kölner Karneval herzlich willkommen. In zig tausend Liedern die im Kölner Karneval gesungen werden, werden schöne Stunden voll Freundschaft und Freiheit thematisiert. So heißt es bei den ‚Höhnern‘: ‚An den Sorge schunkeln wir schon nicht vorbei.‘ Und ‚Brings‘ singt: ‚Wir sind Brüder, wir sind Schwestern und die Liebe gewinnt.‘ Liebe um der Freiheit Willen!

Danke, daß ihr heute dabei seid. Danke, daß wir trotz aller Umstände heute hier friedlich zusammen kommen. Laßt uns heute alle gemeinsam aus diesem alternativen ‚GardeDANZ‘ eine große Feier für den Frieden machen.“

Auch das anschließende Opening der Veranstaltung der Prinzen-Garde fiel hiernach bei der gestrigen närrischen Festlichkeit ebenfalls anders aus als gewohnt. So begrüßte der Prinzen-Garde-Vorstand Hans Kölschbach, Michael Robens und Jo Weber, als Präsident, Schatzmeister und Chef des Großen Rates der Altstädter Köln auf der Bühne des Gürzenichs, denen man zum 100jährigen Jubiläum ihres Traditionskorps gratulierte und ein zum Anlaß gefertigtes Unikat übereichte. So ist auf der im antiken Rahmen liegenden Leinwand Gerdemie Basseng als Mariechen des grün-roten Korps zu sehen, welche zusammen mit ihrem späteren Ehemann und Präsidenten Karl-Heinz im Kölner Karneval durch ihre Tänze für reichlich Furore gesorgt haben.

 

Karl-Heinz und Gerdemie Basseng waren Kölns erstes Tanzpaar, welches in ihren tradierten Tänzen Hebefiguren übernahmen, die sie ihrem Balletmeister Peter Schnitzler und dessen Ehefrau Hilde verdanken. Bei alle ihren Auftritten wurden sie umjubelt gefeiert, was den damaligen Festkomitee-Präsidenten Ferdi Leisten 1968 veranlaßte, die Altstädter Köln nach Kölsche Funke rut-wieß, Kölner Funken Artillerie blau weiß, EhrenGarde der Stadt Köln und Prinzen-Garde Köln zum fünften Traditionskorps der Domstadt zu ernennen.

Damit der Abend nach dieser einzigartigen Ehrung entsprechend Fahrt aufnehmen sollte, gehörte nunmehr das Tanzpaar (Sandra Wüst und Thomas „Tommy“ Engel) des weiß-roten Korps aufs Podium, die ihr tänzerisches Können zur Freude der Gäste ins Rampenlicht stellten. Hiernach folgte Markus Gottschalk dem durch Dennis Hille erstellten Programm, welcher nach Gang im stimmungsvollen Ambiente und festliche gedeckten Saal als erste Formation die „Klüngelköpp“ mit ihren stets hitträchtigen und zum Herzen gehenden Liedern begrüßte.

Statt den „Paveiern“, die aufgrund eines positiven Corona-Testes eines Bandmitgliedes nicht auftreten durften, hatte Harald Kloiber als Präsident Sr. Tollität „Luftflotte“, sein Tanzcorps als Geschenk an Dino Massi und seine 1906 gegründete Gesellschaft parat. Insbesondere das Publikum und die Tänzerinnen und Tänzer zeigten sich erstaunt und dankbar, daß man nach langer Zeit wieder karnevalistischen Hochleistungssport auf einer Bühne sehen oder präsentieren durfte. Zwischen den Programmdarbietungen waren jeweils 10minütige Pausen eingeplant, wodurch an den Tischen die Unterhaltung, aber auch das Essen mit kleinen edlen und köstlichen Leckereien nicht zu kurz kam.

Weiter nach „Klüngelköpp“ und dem Höhenflug des Tanzcorps Sr. Tollität „Luftflotte“, mit der jungen Band „Rhythmussportgruppe“, „Brings“ und dem Besuch des Kölner Dreigestirns, welches stolz war nochmals auf der Zielgeraden der Session 2022 im zwischen 1441 und 1447 erbauten spätgotischen Festsaalbau und der Prinzen-Garde Köln sein zu dürfen.

Aufgrund seiner einmaligen Verdienste um den Karneval hatte Dino Massi mit seinen Vorstandkameraden das amtierende Trifolium seiner Heimatstadt zum Ehren-Oberst der Prinzen-Garde Köln ernannt, dem höchsten Ehren-Dienstgrad der Prinzen-Garde Köln. „Prinz Sven I.“, „Bauer Gereon“ und „Jungfrau Gerdemie“ sind die einzigen Protagonisten eines Kölner Dreigestirn in der Geschichte des Kölner Karnevals, dem diese Ehrung je zuteil wurde.

Hiernach erhitzen alsdann „Eldorado“, „Kasalla“, „cat balolou“ und die „Bläck Fööss“ mit ihren Liedern und Evergreens die Stimmung im Saal, so daß sich das Publikum entweder in den Armen lag und mitsang oder zu den kölschen Musikstücken der Musiker stehend schunkelte. Bis spät in den Karnevalssonntag hinein, genossen die 750 Gäste an ihren Tischen die alternative Form des diesjährigen „GardeDANZ“, der 2023 hoffentlich wieder in seine alte Form zurückkehrt, denn „alles hät sing Zick“.

Quelle und Fotos: © 2022 Hans-Georg „Schosch“ und Niklas Jäckel/typischkölsch.de
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