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Alt-Severin feierte durch Corona-Maßnahmen 70. Geburtstag zehn Monate später als ursprünglich geplant

-hgj- In der durch die Kriegsjahre des 2. Weltkrieges stark zerstörten Stadt Köln faßten am 6. Januar 1951, dem Dreikönigstag, Hans Hirtz, Peter Friedenburg und Walter Würges im Cafe Hunecke am Chlodwigplatz den Entschluß, ihren Stammtisch in eine Karnevalsgesellschaft umzuwandeln. Dies war die Geburtsstunde der Karnevalsgesellschaft „Alt Severin“ e.V. 1951. Mit von der Partie waren Adolf Schmitz, Leni Bröhl und Büb Prang.

Hans Hirtz wurde zum ersten Präsidenten der Gesellschaft gewählt. Ständiger Zuwachs von Mitgliedern ließ aus dem kleinen Kreis in kurzer Zeit bald einen stattlichen Verein werden. Die ersten Veranstaltungen fanden als karnevalistische Stammtische im Cafe Hunbecke, im nächsten Jahr aber schon im Astoria gegenüber statt.

Peter Friedenburg war der Literat und es traten unter anderem die Nachwuchskarnevalisten Fritz Weber, „Schlauch und Schläuchelchen“, „2 Mösche““, Ludwig Sebus, Fibbes Kneip, Geschwister Zimmermann, Willi Klett und Willi Schwidden auf.

So beginnt die Chronik der KG Alt-Severin, welche eigentlich in der vergangenen Session ihren 70. Geburtstag feiern wollte, allerdings die Feier pandemiebedingt auf den gestern Abend (13. November 2021) verlegen mußte. Nach seiner Begrüßung in der Wolkenburg im Mauritiussteinweg führte Präsident Udo Jansen auch Passagen der Chronik seiner Gesellschaft aus, in der auch die Tanzgruppe der „Winzer und Winzerinnen vun d´r Bottmüll“ seit dem Jahr 1957/1958 ihre Heimat gefunden hat und damals von Jean Jülich geführt wurde. Ursprünglich gründete Otto Surges die Tanzgruppe, welche 1956 noch „Ringroller“ hieß und im Seemannskostüm auftrat.

Mittlerweile ist dies alles 70 Jahre her, und, Alt-Severin blickt auf eine bewegte wie bunte und erfolgreiche Zeit zurück, wenn auch einige Tiefen die Gesellschaft mit den Farben Rot und Blau trafen. So folgte nach Begrüßung und Zeitreise der Auftritt der Tänzerinnen und Tänzer der „Winzer und Winzerinnen vun d´r Bottmüll“ um den 150 anwesenden Mitglieder und Gästen bei diesem geselligen Abend zum Beginn der „fünften Jahreszeit“ einen Vorgeschmack auf das was kommt zu geben.

Wie alle Kölner Karnevalsgesellschaften, nein, alle Karnevalsgesellschaften in Deutschland, wurden auch die Winzer und Winzerinnen hart von Lockdown und gesetzlichen Schutzmaßnahmen getroffen, daß statt eines gemeinsamen Trainings über Monate hinweg nur virtuell und einzeln geprobt werden konnte. Aber auch diese Zeit haben die Tänzerinnen und Tänzer problemlos gemeistert, wovon sich das Auditorium in wundervoll geschmückten Festsaal der Wolkenburg überzeugen konnte. Alsdann stellte Udo Jansen nach den verlangten Zugaben die Tänzer des Ensembles vor, bei denen langjährige Akteure geehrt wurden.

Als erster Gratulant des Abends hatte sich sodann „Der Sitzungspräsident“ Volker Weiniger angekündigt, dessen Gesellschaft KG „Raderdolle Sprittköpp“ weit älter ist als die KG Alt-Severin, und, da im Jahre 1493 gegründet sicherlich auch die älteste Karnevalsgesellschaft weltweit ist. Wie immer kam „Der Sitzungspräsident“ nicht ganz nüchtern vorbei, dessen Blutalkoholgehalt immer um 1,11 Promille eingependelt ist. Für seine perfekte süffisante Rede erhielt Volker Weiniger (eigentlich wie in jedem Saal) reichlich Applaus und stehende Ovationen und konnte nicht ohne Zugabe von der Bühne abtreten.

Nach der Begrüßung neuer Mitglieder bei Alt-Severin und der Ehrung langjähriger Mitglieder, folgten den dem Imbiß der Wolkenburg-Küche die Verleihung der Jubiläumsspangen an alle Gäste und Mitglieder. Weiter im Programm mit dem Auftritt der „Ahl-Kamelle-Band“ und der Verleihung der Verdienstorden des Festkomitees Kölner Karneval in Silber und Gold.

Sodann sorgte Fabian Kronbach mit seiner Band für musikalische Hits in der Wolkenburg, so daß das jecke Auditorium mitsingen und schunkeln konnte. Vor dem musikalischen Schlußpunkt mit den quirligen „Funky Marys“ und ihrem alten wie neuem Repertoire, ernannte der Vorstand Persönlichkeiten zu neuen Ehrensenatoren die Alt-Severin stets zu Seite standen, sowie einen neuen Winzerpfarrer.

In diesen Part hinein fiel auch die Präsentation des neuen „Plaggen“ der Jubiläumsgesellschaft KG Alt-Severin, wie auch nach den „Funky Marys“ die Vorstellung und Verleihung des neuen Sessionsordens an alle Gäste und Ehrengäste, wie die Präsidenten der Fleischer Sänger Köln Walter Heinen, der Kölsche Aape-Sitzung Dagmar Weber und des KKV „UNGER UNS“ Udo Beyers.

Quelle: © 2021 Hans-Georg „Schosch“ Jäckel/typischkölsch.de
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