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Kölsche Kippa Köpp: Erinnerung an jüdischen Karnevalisten

Stolpersteinverlegung für David Hirsch am 27. September 2021

Am 27. und 28. September 2021 wird der Künstler Gunter Demnig wieder zahlreiche neue Stolpersteine zur Erinnerung an Verfolgte des Naziregimes in Köln verlegen. Darunter sind diesmal auch der jüdische Karnevalist David Hirsch, seine Frau Carola und Tochter Karola Ruth Hirsch. Diese drei Steine werden durch die Kölsche Kippa Köpp vun 2017 e.V. gestiftet. Der 2017 wiedergegründete jüdische Karnevalsverein hat es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, die Erinnerung die vielen jüdischen Kölnerinnen und Kölner im Karneval vor 1933 wachzuhalten.

Der Elektrotechniker und Kaufmann David Hirsch wurde 1886 in Mülheim an der Ruhr geboren und war seit 1919 mit der 1892 in Krefeld geborenen Carola Berger verheiratet. Zusammen hatten sie zwei Töchter. Emma Margot und Karola Ruth. Beide 1921 beziehungsweise 1926 in Köln geboren. Die Familie lebte zunächst in der Richard-Wagner-Straße 40 und etwa ab 1926 in Kalk, wo David Hirsch in der Kalk-Mülheimer-Straße 94 eine Kurzwarenhandlung betrieb. In den dreißiger Jahren erfolgte der Umzug in die Wohnung Am Trutzenberg 46 im Pantaleonsviertel in der heutigen Altstadt-Süd. David Hirsch war aktives Mitglied des „Kleinen Kölner Klubs K.K.K.“, des 1922 von Max Salomon gegründeten jüdischen Karnevalsvereins. Dessen Ehefrau Christiana wiederum war eine Schwester von Carola Hirsch. Auch Carolas Bruder Ignatz Iwan Berger engagierte sich im K.K.K.

Am 20. Juli 1942 wurden David, Carola und Karola Ruth Hirsch vom Bahnhof Messe Köln-Deutz nach Minsk deportiert und dort am 24. Juli 1942 in Maly Trostinez ermordet. Unter den rund 1.200 Menschen auf diesem Transport befanden sich auch Davids Tochter Emma Margot und deren Ehemann Hugo Falkenstein.

Stolpersteinverlegung am Montag 27. September 2021
10.50 Uhr vor dem Haus Am Trutzenberg 46, 50676 Köln-Altstadt-Süd

Quelle und Grafik: Kölsche Kippa Köpp e.V. vun 2017