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Kölner Narren-Zunft: Ein besonderer Sessionsorden in besonderen Zeiten

Die Kölner Narren-Zunft hält auch in dieser Session an ihren Traditionen fest und hat für die Corona-Session 2021 einen eigenen Orden entworfen, der jetzt per Post an alle Narrenzünftler versendet wurde.

Ordensmeister Werner Brauckmann hat bei der Gestaltung des Ordens dessen ursprüngliche Bedeutung zur Darstellung zeitgeschichtlicher Ereignisse in den Mittelpunkt gerückt. So zeigt er das Corona-Virus mit herausgestreckter Zunge (als abnehmbarer Pin) und die notwendigen Einschränkungen in Form des Jecken, der vor dem festverschlossenen Tor zur Freude steht. Die KNZ-Fahne auf der Torburg hängt auf Halbmast und die Eule sitzt weinend über dem Torbogen.

Bei dem Motiv hat die KNZ auf eine 100 Jahre alte eigene Zeichnung zurück gegriffen und vom seit langer Zeit mit der Gesellschaft verbundenen Künstler Don Lorenzo neu illustrieren lassen. Das hat einen triftigen Grund, denn vor 100 Jahren konnte aufgrund der Nachwirkungen des Ersten Weltkrieges und einem von der englischen Besatzungsmacht verhängten Karnevalsverbot in Köln ebenfalls kein Karneval stattfinden.

Natürlich ziert den Orden auch das aktuelle Sessionsmotto „Nur zesamme sin mer Fastelovend“, bei dessen Bekanntgabe während des letzten Rosenmontagszuges noch keiner erahnen konnte, was für eine Tragweite dieses Motto haben würde. Für die Kölner Narren-Zunft steht diese Session für bewusste Rücksichtnahme und Verzicht, indem die Menschen „gemeinsam alleine“ zusammenhalten.

„Mit dem Orden haben wir ein dauerhaft bleibendes Erinnerungsstück geschaffen, das einen besonderen Platz in einem besonderen Jahr der Geschichte der KNZ einnehmen wird“, erklärt KNZ-Gaffelschriever und Pressesprecher Jesper Ziegengeist und fügt hinzu: „Natürlich hoffen wir alle sehr, dass diese Erinnerung einmalig bleibt.“

Quelle und Foto: Kölner Narren-Zunft von 1880 e.V.