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Alpenüberquerung zu Fuß – sieben Stromlose haben es gewagt

Sieben Männer. Sieben Tage. 3.000 Höhenmeter.

Mitte August nahmen sieben Mitglieder der KKG „Stromlose Ader“ e.V. von 1937 den Begriff Social Distancing sehr wörtlich und machten sich auf, zu Fuß die Alpen zu überqueren.

Wo schon Goethe vor 200 Jahren und Hannibal mit seinem Heer die grandiose und abwechslungsreiche Landschaft durchquert hatten, sollten auch nun sieben unerschrockene Stromlose sich auf den Weg machen.

Am Tegernsee, wo das Abenteuer Alpenüberquerung startete, ging es auf der ersten Etappe bis nach Wildbad Kreuth. Dort angekommen, die ersten Eindrücke verarbeitet, nach der ersten Nacht startete Tags darauf auf die zweite Etappe von Siebenhütten nach Achenwald. Welches auch gleich die konditionell anspruchsvollste Etappe werden sollte.

Entlang des Tiroler Sees ging es am dritten Tag von Achenwald nach Maurach, durch eine vielseitige Landschaft mit kleinen Wasserfällen, Mischwäldern und Schwemmkegeln, die bis in den „Tiroler Fjord“ hineinreichen.

Die nächste Etappe führte die „Unerschrockenen“ von Maurach nach Hochfügen, wo aus geologischer Sicht der Übergang von den nördlichen Kalkalpen in die Zentralalpen stattfindet. Majestätische Ausblicke auf die Bergwelt des Zillertals eingeschlossen: der Karwendel, Rofangebirge und bis hin zum Wilden Kaiser.

Am fünften Tag stand eine Etappe an, die die Sieben hoch über das Zillertal führte: von Hochfügen bis nach Mayrhofen, mit 900 Höhenmetern der anspruchsvollste Abschnitt. Durch historische Almdörfer, die es so nur im Zillertal gibt, über die Zillertaler Höhenstraße bis nach Mayrhofen.

Die vorletzte Etappe ging von Mayrhofen nach St. Jakob und war auch gleichzeitig der eigentliche Höhepunkt der Wanderung: hier wurden die Alpen, mit der Überquerung des Alpenhauptkamms, überschritten.

Am siebten und letzten Tag hieß es ein letztes Mal, die Wanderschuhe schnüren. Von St. Jakob startete die Abschlußetappe zurück nach Mayrhofen. Was am Vortag noch bergab geschafft wurde, mußte nun bergauf bewältigt werden. Aber hier lag jetzt auch der besondere Reiz in der letzten Etappe: die Alpen wurden ein zweites Mal überquert. Dieser besondere Punkt in der ganzen Woche gab auch noch einmal Kraft in Kopf und Beinen, zumal man jetzt das Ende der gesamten Wanderung absehen konnte.

Erschöpft, aber glücklich, sich diesem Abenteuer gestellt zu haben, waren sich nach rund 100 km alle einig: „Einmal über die Alpen – ein Erlebnis für immer!“

Quelle und Foto: KKG „Stromlose Ader“ e.V. von 1937