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Grielächer lieferten präsentierten zum 49. Male einen Vorgeschmack für ihre große Herrensitzung im Kölner Maritim Hotel

-hgj- Zum nunmehr 49. Male lockte heute Morgen die KG Kölsche Grielächer die „Herren der Schöpfung“ zum Herrenfrühschoppen, welcher nach einigen Stationen über das ehemalige Polizeipräsidium am Waidmarkt bis hin zum Friedrich-Wilhelm-Gymnasium im Humboldt-Gymnasium am Karthäuserwall angekommen ist.

Wie in den Vorjahren – begrüßte stellvertretend für seine Gesellschaft – Präsident Rudi Schetzke die rund 400 Herren, denen dank des Grielächer-Literaten Roland Lautenschläger wie alljährlich ein buntes wie kurzweiliges Programm vier Wochen vor dem Start in die neue Session geboten wurde. Gerne würde die Gesellschaft, noch mehr Herren bei ihrem Frühschoppen in der „frauenfreien Zone“ begrüßen, welches aber durch räumliche Begrenzung der Aula des Gymasiums nicht möglich ist. Also, wer im nächsten Herbst mit von der Partie sein möchte, sollte sich schnellstens an die Grielächer wenden, die bereits vor, während und nach dem 49. Herrenfrühschoppen eine Masse von Kartenvorbestellungen zu verzeichnen hatte.

Neben den Herren, die meistens mit einem kompletten Stammtisch, dem Kollegenkreis oder den Männern aus der Nachbarschaft angereist waren, begrüßte Rudi Schetzke auch wieder eine Vielzahl von guten Freunden und treuen Weggefährten, wie unter anderem den Präsidenten der Große Kölner KG und zugleich Vizepräsident des Festkomitees Dr. Joachim Wüst, das amtierende Kölner Dreigestirn 2019 Marc Michelske, Markus Meyer und Michael Everwand, deren Vorgänger aus der Session 2007 und Ehrengrielächer Josef Beumling, Walter Hüsch und Jörg Kaltwasser wie seit Jahren anwesend waren.

Hier hinzu, gesellte sich zudem fast komplette Mitgliederkreis des Literatenstammtisches mit „Baas“ Rudi Fries und „Ehrenbaas“ Hubert Koch, sowie Sascha Bley (Orden Bley, Bonn), zahlreiche Kölner Präsidenten, Senatspräsidenten und Vorsitzende, Hartmut Kortheuer (Direktor Hotel Maritim) und „Dä Mann met dem Höötche“ Peter Raddatz, welcher Grielächer des Jahres 2015 ist.

Nach seiner Begrüßung und dem üblichen „Wellkumme ehr Häre“, leitete Rudi Schetzke zum Programm über, das traditionelle durch ein Nummerngirl eröffnet wurde. In diesem Jahr hatte sich Roland Lautenschläger für „Cherry“ entschieden, deren Outfits bei ihren Auftritten immer knapper wurden und die Herzen der Gäste schneller schlugen ließen.

Sodann gehörte das Podium den jungen charmanten Damen der „Fauth Dance Company“, die nochmals ihr Programm der vergangenen Session unter dem Motto „Zirkus“ elegant tanzten. Wenn auch alle Mädels erstklassige Leistungen zeigten, währe es dem Ensemble heute lieber gewesen etwas später aufzutreten, da man nach ihrer Premiere der neuen Tänze beim Präsentationsabend des Klub Kölner Karnevalisten in Weißenthurm und nur zwei Stunden Schlaf recht müde war.

Ausgeschlafen, und sehr fit für die närrischen Wochen der „fünften Jahreszeit“ präsentierte sich hiernach Martin Schopps („Die Rednerschule“), der passend zum vom Festkomitee ausgerufenen Rosenmontagsmotto „Et Hätz schleiht em Veedel“, seiner Heimatstadt durch seine Rede mit Nennung fast aller Veedel eine Hommage erwies. Ebenso erstklassig war auch zuvor der Part mit nicht gezählten Alkoholsorten, die der eloquent witzig in seine Rede einband. Last not but least durfte auch sein altbekanntes Zukunftskrätzchen nicht fehlen, wobei die Herren gerne die Verse stimmgewaltig zu Ende brachten.

Mit „Motombo Umbokko“ (Comedian Dave Davis) stand ein weiterer über Köln hinweg bekannter Bühnenkünstler auf dem Podium, der, so war es das Empfinden von vielen anwesenden Herren und auch unserer Redaktion, noch ein gewaltiges Stück zu arbeiten hat, damit er nicht im knallharten Geschäft des Kölschen Fastelovends in 2020 untergeht. Also, lieber „Motombo“, weg mit den uralten und teilweise schon versteinerten Witzen und Pointen, die Session beginnt in 30 Tagen!

Während die rund 15 Bedienungen – die die Gesellschaft seit Jahren für den Herrenfrühschoppen requiriert – mit den Hufen scharrten, um den hungrigen Männern im Saal zum unentwegt fließendem Kölsch, Wasser oder Cola das Mittagsessen (Spitzkohl mit Bratwurst und Kasseler) zu kredenzen, dankte man noch schnell einem verdienten Mitglied der Gesellschaft.

Hierbei verabschiedet Rudi Schetzke zusammen mit seinem Senatspräsidenten Helmuth Schmitz, den langjährigen Vorstandskollegen Peter Muhrmann, welcher letztmalig sozusagen die Hauptregie des Frühschoppens inne hatte. Als kleines Dankeschön erhielt der bei allen Veranstaltungen omnipräsente 1. Kassierer, Veranstaltungsorganisator und Kartenmanager einen Karton Fürst Metternich Sekt und ein eigens für ihn geschaffenes T-Shirt mit dem Aufdruck „Held der Arbeit“.

Nach dem gemeinsamen Pausenimbiß, welcher in diesem Jahr wieder ausgezeichnet war, konnte jeder mit einem klaren Korn den Magen beruhigen, da die zweite Abteilung der Kultveranstaltung anstand, von der Kenner und Liebhaber immer behaupten, daß dies der geheime Start in die Session sei.

Einzigartig startet das Programm nach dem Auftritt von „Cherry“ mit Volker Weininger als „Der Sitzungspräsident“, der wieder „gut betankt“, einen taffen Spruch und viele Witze zur Freude der Männer heraushaute und im Wechselbad zwischen den Pointen ein Kölsch nach dem anderen zischte und Kehle samt Zunge zudem mit Schnaps aus seinem Flachmann und dem von der Gesellschaft drapierten Korn anfeuchtete. Bei dieser Fließgeschwindigkeit mußte heute der „Baas“ des Literatenstammtisches Rudi Fries einspringen, der dem Sitzungspräsidenten ein Kölsch nach dem anderen serviere, der „Ruccola“ schon mit „Rum Cola“ verwechselte.

Nach den Standing ovations, die Volker Weininger wie Martin Schopps für ihre Redebeiträge erhielten, gehörte nach „Cherry“ die Bühne Nici Kempermann und ihren Jungs, welche über die Grenzen der Domstadt unter ihrem Bandnamen „Kempest Finest“ bekannt sind, und, seit einigen Jahren bei zahlreichen Veranstaltungen gern gesehen Gäste sind. Heute allerdings war deren Auftritt nicht so geglückt wie sonst, da sich die „Band im Ton vergriff“, will heißen, einfach zu laut war, so daß die Musik die Stimme der Sängerin übertraf und diese nur schwer wenn überhaupt zu verstehen war. Schade, daß sich „Kempest Finest“ hiermit selbst den Auftritt quasi erschwert hat und die Männer an ihren Tischen sich lieber unterhielten statt dem Sessionsdebüt der Band zu zuhören.

Hiernach erlebten die 400 Männer in der Aula des Humboldt-Gymnasium ein Da capo mit den Damen der „Fauth Dance Company“, die nunmehr das Geheimnis ihrer Sessionstänze lüfteten und gekonnt in den Kostümen von amerikanischen Bedienungen im Stil der 1950er Jahre als „Candy Girls“ ordentlich den Saal rockten und die Herren zum Finale heute Morgen zum 111. Male von den Stühlen rissen.

Quelle (Text und Foto): © 2019 Hans-Georg „Schosch“ Jäckel/typischkölsch.de
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