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Die Schwäche für „Jan“ begann schon in der Schule: Helga und Wolfgang Arnold sind „Jan un Griet 2019“

-jh- „Bei einem Lehrer musste ich die Legende von Reiter Jan von Werth auswendig lernen“, sagte Wolfgang Arnold nach seiner offiziellen Einführung. Mit einer Sitzung haben die Jecken des Reiter-Korps „Jan von Werth“ gestern ihr Traditionspaar gefeiert. Die Proklamation fand zum zweiten Mal im Festsaal der Flora statt. Die traditionellen Insignien Schwert und Apfel übergaben Joachim Wüst als Vizepräsident des Festkomitees und Kölns Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes. Unter dem Sessionsmotto „Uns Sproch es Heimat“ stellte sich das Paar den Mitgliedern und Gästen vor.

Den Reiter Jan von Werth verkörpert in dieser Session Wolfgang Arnold. Der 65-jährige ist seit 2010 Mitglied im Reiterkorps. Karnevalistisch ist er schon lange unterwegs: Zuvor engagierte er sich über 30 Jahre lang in der Karnevalsgesellschaft „Fidele Geister Niederaußen“. Er führte die Gesellschaft 10 Jahre lang als Präsident und war im Jahr 2000 deren Prinz. Wolfgang Arnold erfülle sich nun den dritten großen Traum jedes Karnevalisten, so Joachim Wüst. „Man wird Präsident, man wird Prinz, und der Höhepunkt: Man wird Jan“, sagte der Festkomitee-Vizepräsident bei der Proklamation.

Seine Frau Helga nahm als „Griet“ den Apfel entgegen. Die 63-jähirge aus Herne kam durch ihren Mann zum Karneval. Das Paar trat in den Reiterkorps ein, als Tochter Kathrin von 2009 bis 2013 als Marketenderin für den Verein tanzte.

Für diese Geschichte steht das Paar in der aktuellen Session. Die Jecken dürfen sich auch wieder auf das „Spill um Jan un Griet“ an der Severinstorburg freuen. An Weiberfastnacht wird die Legende mit Helga und Wolfgang Arnold als Hauptdarstellern aufgeführt. „Als Traditionspaar gehören ‚Jan un Griet‘ zu den wichtigsten Repräsentanten im Karneval“, sagt „Jan von Werth“-Sprecher Jochen Pöttgen. „Sie stehen direkt hinter dem Dreigestirn.“ Für die Rolle müssen sich die Karnevalisten beim Vorstand des Reiterkorps bewerben. „Die Leute stehen aber nicht bei uns Schlange, weil es natürlich kein preiswertes Vergnügen ist“, so Jochen Pöttgen. Für das Paar kann die Session so viel kosten wie ein Kleinwagen.

Durch den bunten Abend führten Präsident Jörg Mangen und Frank Breuer, Vorsitzender und Korpskommandant. Der Vorstand ehrte mehrere langjährige Mitglieder und besonderes Engagement im Verein. Rolf Hafke erhielt den Verdienstorden in Silber für seine Arbeit im Kartenverkauf. Unter anderen ernannte der Verein Ralf Schlegelmilch zum Obristen. Der Präsident der Willi Ostermann Gesellschaft ist auch Mitglied des Reiterkorps.

Für die Unterhaltung sorgten die Tänze des Reiterkorps mit Marketenderin Britta Schwadorf und Tanzoffizier Florian Dick, die seit 2017 als Tanzpaar für „Jan von Werth“ auftreten. Zu Beginn eröffnete die Kinder- und Jugendtanzgruppe die Veranstaltung. Später sorgte die Band „Querbeat“ mit bekannten Liedern wie „Nie mehr Fastelovend“ für Stimmung im Saal. „Sie sind jung, hip und poppig“, sagt Jochen Pöttgen. „Das ist gerade als Kontrast zu unserer traditionellen Proklamation schön.“

Für Helga und Wolfgang Arnold beginnt jetzt eine besondere Session mit vielen Auftritten in den Sälen. „Wir können kaum erwarten, dass es endlich los geht!“, teilten die beiden vor der Proklamation mit.

Quelle (Text): © 2018 Jana Hemmersmeier, Studentin der Kölner Journalistenschule für Politik & Wirtschaft für typischkölsch.de; (Fotos): Hans-Georg „Schosch“ und Heike Jäckel/typischkölsch.de
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