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Carl Hagemann leitet Premiere der Lindenthaler Mädchensitzung an einem Sonntag

-hgj/nj- Nach 33 Jahren, an denen die Mädchensitzung der Kölner Karnevalsgesellschaft Alt-Lindenthal immer in der Wochenmitte stattfand, folgte der Vorstand der Gesellschaft dem Wunsch der Damen und verlegte dieses Veranstaltung erstmals auf einen Sonntag. Denn die Mädchen mochten wie ihre Lebensgefährten und Ehemänner lieber am Wochenende feiern, als hierfür unter der Woche einen Urlaubstag zu opfern und den Sonntag allein verbringen.

Somit feierten die Alt-Lindenthaler Karnevalisten heuer eine annähernd ausverkauften Premierentag mit den Mädchen und ihren Ehrengästen Biggi Fahnenschreiber-Depenheuer, Christa und Tanja Wolters in der Flora. Hierbei stellte frau (man) fest, daß sich auch das Gesicht in der Mitte des Elferratstisches verändert hat, da dort nicht mehr Wilfried Wolters als Präsident das Zepter schwang und durch die Sitzung leitete, sondern Carl Hagemann, welcher bei der letztjährigen Jahreshauptversammlung zum Nachfolger des prägnanten Kopfes gewählt wurde.

Um die Mädcher, Madämcher und jecken Wiever etwas vorglühen zu lassen, begann der Einlaß bereits eine Stunde vor dem Sitzungsauftakt, so daß man hier auf viele Gesichter traf, die entweder Stammgäste der Lindenthaler Mädchensitzung sind, oder in den letzten Jahren regelmäßig hierhin kommen. Mit den „Lucky Kids“ und ihren Liedern öffnete sich der Vorhang zur 34. Lindenthaler Mädchensitzung, bei der die Begrüßung vor dem Auftritt der „Pänz“ durch Carl Hagemann äußerst herzlich ausfiel.

Mit der Jugendtanzgruppe „Kölsche Greesberger“ der G.K.G. Greesberger, stand einmal mehr närrischer Nachwuchs auf den Brettern des Karnevals, die mit ihren Tänzen eine hervorragende Leistung zur Freude der Damen ablieferten, dem man reichlich Beifall zollte. Dank Guido Cantz, der „Der Mann für alle Fälle“ ist, zog ein Hauch von Frivolität in den Prachtbau Am Botanischen Garten ein. „cat ballou“ gehört zwar noch zu den jüngeren Bands die im Kölsche Fastelovend Fuß gefaßt haben, die aber auch seit ihrem raketenhaften Start vor einigen Jahren einen Hit nach dem anderen komponieren und hiermit Erfolge feiern.

Mit dem Tanzcorps Sr. Tollität „Luftflotte“ schwebten die weiblichen Sitzungsäste von Alt-Lindenthal über den Wolken der Domstadt, da die Tänzerinnen und Tänzer von einfachen Schritten bis hin zur Akrobatik und riskanten Würfen bis einige Meter unterhalb der Saalhöhe perfekte Darbietungen präsentierten. Nach den Rede- und Musikbeiträgen von Martin Schopps „Rednerschule“ und dem Mitsing-Konzert von „Brings“, gönnte sich das kostümierte Publikum zusammen mit dem Elferrat und den Aktiven der Lindenthaler Karnevalsgesellschaft im Pausenfoyer etwas Ruhe, bevor man in den zweiten Teil der bis jetzt hervorragend laufenden Sitzung wieder gestärkt und schwungvoll einstieg.

Dies garantierte alsdann das Korps der Altstädter Köln, die auf ihrer Rundreise durchs närrische Köln hier einkehrten um die Mädchen mit den Musikstücken ihres Regimentsspielmannszuges und den Tänzen ihres Tanzpaares und des Tanzkorps zu beglücken. Als weiteres rhetorisches Highlight kündigte Carl Hagemann – der eloquent die Sitzung leitete – Bernd Stelter an, der als „Werbefachmann“ überwiegend Politiker und ihre Weltpolitik auf die Schippe nahm und sich musikalisch durch Gesang und Gitarrenspiel verabschiedete.

Als Höhepunkt, der 34. Lindenthaler Mädchensitzung muß man den Besuch der StattGarde Colonia bezeichnen, die neben ihrer Bordkapelle und dem Shanty-Chor die schönsten Schenkel Kölns mitbrachten, womit das Tanzkorps mit seinen 2 x 11 männlichen Akteuren gemeint ist, die die Flora zum Wanken brachten. Mit dem Jubeln mit dem die jecken Damen die StattGarde verabschiedet hatten, empfingen sie das Kölner Dreigestirn, welches mit Adjutantur und Equipe hiernach zu Besuch kam und nach herzlichen Worten noch ihren Sessionsmedley zum Besten gab.

Vor deren Verabschiedung durch den Alt-Lindenthaler Präsidenten, sagte der Vorstand den drei Protagonisten des diesjährigen Trifoliums danke und überreichte „Prinz Michael II.“, „Bauer Christoph“ und „Jungfrau Emma“ mit einem Scheck in Höhe von € 333,00 ein Sessionsgeschenk, welches die drei Junge us Nippes an Cura Colonia e.V. weiterreichen, damit alten Kölner Mitmenschen nochmals ein langgehegter Traum erfüllt werden kann. Wie auch nach anderen Kölner Karnevalsveranstaltungen endete auch die Lindenthaler Sitzung für Mädchen bei Klaaf, Kölsch und Sektchen im Foyer, wovor allerdings „Kasalla“ mit „Pirate“, „Alle Jläser huh“, Künning vun Kölle und anderen Songs ihres Repertoire das phantastische Bühnenprogramm als Feuerwerk beendeten.

Quelle (Text und Fotos): © 2018 Hans-Georg „Schosch“ und Niklas Jäckel/typischkölsch.de
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