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Prinzen-Garde Köln startet nach zwei Jubiläumssessionen mit neuen Ideen und neuer Veranstaltung in die Session

V.l.n.r.: Schatzmeister Jürgen Haubner und Kommandant Marcel Kappelstein vervollständigen den geschäftsführenden Vorstand der Prinzen-Garde Köln neben Präsident Din Massi, Gustav Brüninghaus (5. Vorstandmitglied für Sonderaufgaben) und Schriftführer Marcus Gottschalk

-hgj/nj- Einen italienischen Touch hatte der Sessionsauftakt 2017/2018 der Prinzen-Garde Köln, die heute Abend die närrischen Medien Kölns in ihren Turm am Sachsenring eingeladen hatten. So hieß Prinzen-Garde-Präsident Dino Massi – nach der offiziellen Begrüßung von Prinzen-Garde Sprecher Dr. Gerd Wirtz – die Damen und Herren mit „Buena Sera, schön das Ihr da seit“, willkommen und glossierte hiernach nochmals die vergangenen Session, in der seine Gesellschaft auf 111 schöne und bewegte Jahre zurückblickte.

Nach zwei Jahren in denen das weiß-rote Korps gleich zweimal mit der Gestellung des Kölner Dreigestirns 2016 und dem Jubiläum im Fokus des Kölschen Fasteleers stand, folgt nun ein weiteres Jubiläum zu dem an einer anderen Stelle mehr verraten wird. In seiner Rede hob Dino Massi insbesondere die 111. Jubiläumssession mit einer immensen Vorbereitungsarbeit hervor, die ein Highlight nach dem anderen enthielt. So die Restaurierungsarbeiten des Michaels-Portals des Kölner Doms, für das Prinzen-Gardisten insgesamt € 111.000,00 zusammentrugen oder die plakativ wirkende KVB-Bahn, welche als Werbefläche für die Prinzen-Garde ein Jahr durch ihre Heimatstadt fuhr. Zudem fand erstmals eine gemeinsame Weihnachtsfeier aller Korpsteile statt. Als nächste Punkte riß der italienisch stämmige Präsident die Sonderbriefmarken an, die seine Gesellschaft in einer Auflage von 22.000 Exemplaren fürs Jubiläum hatte auflegen lassen und die Wagenübergabe in der Kölner Niederlassung der Daimler-Benz AG, welche zeitgleich mit der Prinzen-Garde ebenfalls 111 Jahre in Köln beheimatet ist. Abschließend erwähnte er nach dem Pontifikalamt, der prunkvollen Jubiläumsfeier mit über 600 Ehrengästen im Gürzenich, die Manöverfahrt nach Mainz und nach den zehn Sitzungen und drei Bällen, noch die Filmpremiere mit 300 Gästen, die vor einer Woche im Cinedom als Abschluß des Jubiläums, die 111. Session Revue passieren ließ.

In seiner weiteren Moderation überließ Gerd Wirtz nun Markus Gottschalk das Wort, welcher als Sitzungsleiter und Schriftführer der Prinzen-Garde Köln mit der Vita, Karl Heinz Hömig in den Mittelpunkt rückte. Karl Heinz Hömig, gehört annähernd 40 Jahre zu den Persönlichkeiten, die nach den beiden vorerwähnten Session ihren Ruhesitz in der zweiten Reihe der Garde des Prinzens gefunden haben und in der aktiven Zeit stets seine Korpsgesellschaft prägnant geprägt hat. Begonnen hatte Karl Heinz Hömig als Korpsadjutant bei Peter Doumen und wurde alsbald sein Nachfolger bis zu seinem ersten Abschied 2009. Von 2010 bis 2017 holte man den 2009 ernannten Ehren-Kommandanten in der Amtszeit von Präsident Kurt Stumpf zurück. In der Zeit zwischen Kurt Stumpfs Abschied als Präsident aus familiär-gesundheitlichen Gründen, führte Karl Heinz Hömig als kommissarischer Präsident die Gesellschaft bis zur Wahl von Dino Massi, welcher ihn 2013 zum Generalfeldmarschall beförderte. Dieser Dienstrang war bis dahin eigentlich nur den elf Präsidenten vorenthalten. Zu diesen Ehrungen kamen im Rahmen der 111. Jahrfeier der Prinzen-Garde Köln noch der neugeschaffene Garde-Stern, mit dessen No.1 man das unermüdliche Wirken des mittlerweile 80jährigen und seinen 22 Jahren als Kommandant und Vollblutkarnevalisten, ebenso wie mit dem Verdienstorden in Gold mit Brillanten – als höchste Auszeichnung des Bund Deutscher Karneval – würdigte.

Sodann stellte Gerd Wirtz mit Marcel Kappenstein den Nachfolger Karl Heinz Hömigs vor, der diesen aufgrund einer Erkrankung bereits in der Jubiläumssession bis eine Woche vor Weiberfastnacht vertreten durfte. Marcel Kappenstein (32) gehört als gebürtiger Sauerländer seit 2009 dem weiß-roten Traditionskorps und begleitet zuletzt das Amt des Fußkorpsführers. Gerade seine älteren Kameraden unterstützten den IT-Spezialisten bei seiner Wahl bei der diesjährigen Mitgliederversammlung als Nachfolgers eines altgedienten Karl Heinz Hömig, womit ein großer Generationswechsel vollzogen wurde. Die Amtseinführung von Marcel Kappenstein beim Generalkorpsappell am 4. Januar 2018, abliegt in der letzten Amtshandlung dem Ehren-Kommandanten des Prinz-Garde, der hier gebührend verabschiedet wird.

Eine neue Prinzen-Garde-Personalie ist Thomas Haubner (53), der seit dem 6. November 2017 das vakante Amt des bisherigen Schatzmeisters Franz-Josef „Joe“ Briem im geschäftsführenden Vorstand vervollständigt. Thomas Haubner, ist Dipl.-Ing. der Elektrotechnik und Inhaber eines Unternehmens für Business-IT und gehört seit 2012 seiner Gesellschaft an.

Ebenfalls gibt es bei der Prinzen-Equipe des Begleitkorps des Kölner Prinzen markante Änderungen. Nach sieben erlebnisreichen Jahren verabschiedete sich Markus Heller (34), der seinen Kameraden Manfred Block beerbt und ab der Session 2018 Equipe-Chef der sieben Begleiter der Kölner Dreigestirne wird. Wie die Prinzen-Garde auf ihrer Homepage veröffentlicht, hat Markus Heller eine wahre Blitzkarriere in der Prinzen-Garde hingelegt. Nach drei Jahren Mitgliedschaft im Fußkorps wurde Marcus vom Vorstand der Garde nominiert und vom Festkomitee Kölner Karneval zum Adjutant des Prinzen Karneval ernannt. In den Sessionen 2008 bis 2010 war er als aktiver Tänzer mit dem Korps der Prinzen-Garde auf Kölns Bühnen unterwegs. Auch in der Prinzenwache war er aktiv dabei, an manchen Tagen als Standartenträger des Kölner Dreigestirns. Dabei konnte er schon erste Erfahrungen in der Prinzen-Equipe sammeln. Seit vielen Jahren ist Marcus Heller auch Mitglied der „tärää“ – die Jugendorganisation des Festkomitees Kölner Karneval. Dort hat er sozusagen karnevalistisch das Laufen gelernt. Seine ganze Familie und Freunde freuen sich mit ihm gemeinsam auf seine neue Aufgabe im Kölner Karneval. Die Prinzen-Garde Köln ist sich sicher mit ihm dieses Ehrenamt hervorragend besetzt zu haben.

Durch den Wechsel von Markus Heller ergibt sich die Neubesetzung des Adjutanten des Kölner Prinzen, wofür die „Mähläsck“, Fußkorpsmitglied Michael Palm (43) gewinnen konnten. Seine Nominierung durch den Kommandanten der Prinzen-Garde und die Ernennung durch Festkomitee zum Adjutant des Prinzen Karneval ist für ihn eine große Ehre. Besonders bei seinen Eltern, welche in seinem alten Heimatort Bad Honnef seit vielen Jahren im Karneval aktiv sind, ist die Freude groß. Beruflich ist Michael Palm als Fachreferent bei der mhplus Krankenkasse tätig und gehört seit 2012 dem sechstältesten Traditionskorps des Kölner Karnevals an.

 

Einen Karrieresprung machte im Laufe des Sommers Dr. Stefan Ollig (42), der seit 1996 Prinzen-Gardist ist und bisher über Jahre die Gestaltung der Sessionschronik und der Prinzen-Garde-Depesche betreut hat. Seit dem letzten Jahr leitet er zudem die Kindergruppe PG-Pänz des 1906 gegründeten Korps. Dies liegt dem dreifachen Familienvater insbesondere am Herzen, da Ende Januar unter dem Motto „Pänz helfen Pänz“ eine besondere Veranstaltung zugunsten des Kalker Mittagstischs stattfindet.

Als letzte Personalie gab sodann Gerd Wirtz die Veränderung im Reservekorps bekannt. Hier hat sich im Alter von 80 Jahren Herbert Winand einem jüngeren Korpskameraden Platz gemacht. Herbert Winand, diente seiner Heimatgesellschaft 25 Jahre als Reservekorpsführer, welches ein Superlativ in der Gesellschaft und im Kölner Karneval darstellt. Als Nachfolger wählte das Reservekorps den in Köln geborenen Jürgen Wicharz (58), womit man auf ein erfahrenes und langjähriges Mitglied als Nachfolger zurückgreift. Beruflich ist Jürgen Wicharz Ingenieur der IT-Branche und Mitglied der Gesellschaft seit 1984.

V.l.n.r.: Michael Palm, Markus Heller, Thomas Haubner, Dino Massi, Marcel Kappenstein, Jürgen Wicharz und Dr. Stefan Ollig

Nach Abschluß der Veränderungen in Vorstand und Korpsteilen, widmete sich nun Marcus Gottschalk in seiner Vorschau der Session 2018, die ebenfalls wichtige Änderungen mit sich bringen. So entsprangen die Programme 2016 und 2017 größten Teils noch der Feder des im Herbst 2015 verstorbenen PG-Literaten Josef Lutter, welche durch Dennis Hille als sein Nachfolger ergänzt wurden. Für alle acht Sitzungs- und drei Ballprogramme der Session 2018 trägt Dennis Hille die alleinige Verantwortung, dem Marcus Gottschalk in diesem Zusammenhang für die wunderbare Zusammenarbeit dankte. So legt die Prinzen-Garde wert darauf, daß die Programmnummern ihrer kölsche Sitzung widerspiegeln, die auch so von Dennis Hille umgesetzt wurden. Jede Sitzung enthält mindestens drei Redner, bei der Herrensitzung sogar vier. Zudem hat die Prinzen-Garde eine Tanzgruppe für jede Sitzung engagiert und eröffnet bei Sitzungen mit Pause die zweite Abteilung mit einem befreundeten Kölner Traditionskorps. Aktuell wird noch an den Feinheiten des „Fest in Weiß-Rot“ geschliffen, bei dem der Elferrat in Frack der Sitzung einen feierlichen Rahmen bildet. Zudem soll es einen Prolog geben, worüber aber noch nicht mehr verraten wurde. Erstmals präsentieren sich zudem am 18. Januar 2018 die Tanzpaare der neun Kölner Traditionspaar, die hierbei mit ihrem „Neuner Tanz“ ihre Premiere bei der Prinzen-Garde Köln haben.

Für den Prinzenschwoof (19. Januar 2018), dem Kostümball der PG in der Wolkenburg, hat Dennis Hille zur 7. Auflage sieben Bands engagieren können, die eine bunte Mischung aus jungen aufstrebenden Musikgruppen und Bands des Kölschen Kleeblattes kommen. Mit dabei sind in der innerhalb von weniger als drei Stunden ausverkauften Veranstaltung „cat ballou“, „Höhner“, „Kasalla“, „Klüngelköpp“, „Miljö“, „Paveier“ und „Rockemarieche“. Um den Gästen einen verkürzten Einlaß zu gewähren, ist ab sofort im Eintrittspreis der Preis für die Garderobe enthalten. Zudem wurde die Organisation beim Verkauf der Getränkebons zugunsten des Publikums optimiert.

Ein Feintuning nahm die Prinzen-Garde bereits in der Jubiläumssession beim „GardeDANZ“ als Flaggschiff seiner Gesellschaft vor, die nochmals auf Wunsch des Publikums leicht angepaßt wurden. So entstehen in der laufenden Session für Karnevalssamstag (10. Februar 2018) im Gürzenich sogenannte Lounges im Isabellensaal um eine Rückzugsmöglichkeit zu schaffen. Wie immer tummeln sich 17 Kölsche Bands auf den beiden Bühnen im großen Saal sowie im kleinen Saal im Erdgeschoß. Die Moderation liegt souverän in den Händen von Marcus Gottschalk und Marcel Kappenstein. Hier fügte Schatzmeister Jürgen Haubner an, daß noch größere Kartenkontingente verfügbar sind, die ausschließlich bei der Geschäftsstelle der Prinzen-Garde, Sachsenring 62 a, 50677 Köln, erwerblich sind. Auch für alle anderen Veranstaltungen (außer „Prinzenschwoof“ und „Wiess un Rut em Zims“), sind ebenfalls noch Restkarten erhältlich, die über die Geschäftsstelle zu beziehen sind.

Ein völlig neues Format stellte hiernach Vorstandsmitglied Gustav Brüning vor, der von seinen Vereinskameraden ironisch „Partykönig“ genannt wird. Auf Nachfragen der Gäste zu einer Weiberfastnachts-Veranstaltung, hat die Gesellschaft eine neues Format entwickelt, womit man sich dem jüngeren und junggebliebenen Publikum widmet. Erstmals startet an Weiberfastnacht (8. Februar 2018) das neue Konzept „jeckmarie – Weiberfastnacht im ivory“, bei der 600 Gäste je nach Herzenslaune auf zwei Ebenen zu Pop- und Karnevalsmusik feiern können. Mit dabei auf Floor 2 ist Björn Heuser, der für seinem Liveauftritt eine Mitsinggarantie garantiert. Der Eintrittspreis zur Party im IVORY (Luxemburger Straße 12, 50672 Köln) beträgt € 15,00 in dem zwei Kölsch enthalten sind.

Die Aktivitäten des Korps erläuterte alsdann Kommandant Marcel Kappenstein, der hierzu einen Ausblick gab. So wird die Prinzen-Garde über 70 Aufzüge in Köln, dem näheren Umland, sowie Aachen und Krefeld haben. Zudem besucht das Prinzen-Garde-Korps auch die Kinderklinik Amsterdamer Straße, um erkrankten Kindern eine Freude zu bereiten und gleichwohl Ärzten und Pflegern danke zu sagen. Für die Auftritte, der im Januar 2018 endlich durchstartenden Session „Mer Kölsche danze us der Reih“, haben Tina Brahm und Alexander Ritter an ihren Tänzen gefeilt und präsentieren erstmals beim Generalkorpsappell ihren neuen Mariechentanz, welcher im Sommer diesen Jahres entstanden ist. Die beiden absolvieren innerhalb der Session an einem Tag bei den Aufzügen der PG bis zu acht Auftritte und bleiben auch für 2019 weiterhin das Tanzpaar der Prinzen-Garde, die sich somit keinerlei Gedanken über deren Nachfolger machen muß. Mit ihrem Regimentsspielmannszug, den Spielfreunden Uerdingen, mit dem die Gesellschaft eine fast 30jährige ununterbrochene Zusammenarbeit verbindet, blickt man ebenfalls in die Ferne der Zukunft.

Abschließend verkündete Dino Massi, daß wie in den beiden Vorjahren auch 2018 wieder ein Jubiläum ansteht. So verbindet dank des damaligen Präsidenten Hans Becker in 2018 seit 40 Jahren das Korps mit der Kölner Niederlassung der Daimler-Benz AG eine enge freundschaftliche Zusammenarbeit. Hierzu findet wie in allen Jahren die Wagenübergabe von Mercedes-Benz statt, die man am 16. Januar 2018 in der Niederlassung Frechen feiert. Die Prinzen-Garde ist dem Daimler-Benz Konzern auch in der laufenden Session wieder für die Zurverfügungstellung von insgesamt zehn Sprintern und zwei Limousinen dankbar, welche allesamt in weißer Lackierung die Wappen in roter Prinzen-Garde Beschriftung widerspiegeln.

Bevor Präsident Dino Massi den Abend mit der Einladung zu einem erstklassigen italienischen Büffet aus dem Hause des kölschen Italieners Giovanni Raddao (Ristorante „Azzurro da Giovanni“) einlud, stellte Marcus Gottschalk den neuen Sessionsorden 2018 vor. Dieser bleibt bis zum Generalkorpsappell noch offiziell noch ein Geheimnis und ist in Anlehnung an einen Orden des Jahres 1924 in der Ordensschmiede von Orden Bley Prägaform, Bonn, als Hoflieferanten entstanden. Zudem wird es noch eine weitere Überraschung beim Damenorden geben, welche exklusiv typischkölsch.de gezeigt wurde und ebenfalls bis zum 4. Januar 2018 ein gehütetes Geheimnis bleiben wird.

Quelle (Text und Fotos): © 2017 Hans-Georg „Schosch“ und Niklas Jäckel/typischkölsch.de; (Grafik): Prinzen-Garde Köln 1906 e.V.
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