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„Jan von Werth“: Frisch proklamierter „Jan“ tanzte schweren Reitertanz mit

-nj- Mit einem neuen Veranstaltungskonzept punktete im Laufe des Abends das Reiter-Korps „Jan von Werth“, welches sich „wehmütig“ vom Korpsappell im Gürzenich verabschiedet hat, dafür aber ihr Traditionspaar mehr in den Fokus der Gesellschaft und des Karnevals rückt.

Zudem erfolgte der Wechsel von Kölns guter Stube Gürzenich in den großen Saalbau der Flora Am Botanischen Garten, wo vor rund 700 Mitglieder und Gästen die Premiere der Proklamation des designierten „Jan un Griet“-Paares 2018 ein voller Erfolg wurde. Wie bereits seit einigen Jahren spielte hier das Festkomitee Kölner Karneval und Bürgermeister Hans-Werner Bartsch eine wichtige Rolle, wie wir an späterer Stelle berichten.

Den Anfang legte das Reiter-Korps in die Hände ihrer „Pänz“, die sich riesig auf ihren ersten Auftritt in der Session – bei einer Veranstaltung ihrer Gesellschaft – freuten. Bevor die kleinen „Jan von Wether“ loslegen konnten, begrüßte Präsident Jörg Mangen die Gäste und bat Jörg und Astrid Halm nochmals auf die Bühne, die in der vergangenen Session die Persönlichkeiten des „Jan un Griet“-Paares 2017 verkörperten und nicht nur in ihrem Korps, sondern bei all ihren Aufzügen die Jecken in Sälen und im Straßenkarneval begeisterten. Nach lobenden Worten durch Jörg Mangen überreichte Frank Breuer als Vorsitzender und Korpskommandant Astrid Halm einen Blumenstrauß in den Farben grün-und weiß, worauf Jörg Halm den „Plaggen“ ihrer Regentschaft erhielt, in dem unter anderem das Motto der ihrer wohl schönsten Zeit im Kölsche Fastelovend gestickt ist.

 

Jetzt war die Zeit gekommen, in der die Kinder- und Jugendtanzgruppe ihrer tänzerischen Darbietungen präsentieren konnten, die sie im Laufe des Sommers mit ihrer Trainerin Andrea Schnug verfeinert oder neu einstudiert hatten. Mit diesen Bildern, zeigten die 34 Jungen und Mädels, daß sie bei den Kinder- und Jugendtanzgruppen des Kölner Karnevals sehr weit oben stehen. Nach dem Dank des Präsidenten übereichte Achim Mettlach als neuer Senatspräsident in einer seiner ersten Amtshandlungen, den jüngsten Mitglieder von „Jan von Werth“ einen Scheck in Höhe von € 1.500,00, der der Ausstattung mit neuen Trainingsanzügen dienen soll. Gleichzeitig bat man die Kinder beim Verkauf ihres neuen Sessionspins zu unterstützen, der zur Session „Mer Kölsche danze us der Reih“ aufgelegt wurde. Der Pin ist bei allen Aufzügen der Kinder- und Jugendtanzgruppe erhältlich und kostet € 3,00 und dient ausschließlich der Förderung des Jugendkarnevals im Reiter-Korps. Abschließend erhielten die acht neuen Tänzer noch ihr Korpskreuz, womit die einzigartigen Uniformen der kleinen Tänzer komplettiert sind.

Während der Service Kirberg Teams in der Flora bereits das Essen soweit vorbereitet hatte, begrüßte Jörg Mangen die ersten Ehrengäste und dankte Bürgermeister Hans-Werner Bartsch als zweiter Stellvertreter von Oberbürgermeisterin Henriette Reker, der mit seinem Amtskollegen Dr. Ralf Heinen und Bezirksbürgermeister Andreas Hupke sowie Kölns Alt-OB Jürgen Roters angereist war. Anschließend folgte die kulinarische Auszeit von der Proklamation, bei der im Gegensatz der bisherigen Korpsappelle nicht Grünkohl mit Mettwurst, eine Kölsche Leckerchenplatte mit Mett auf Kartoffelbrötchen, Mini Kalbsfrikadelle mit Senfdip, Speckbrot mit Sauergemüse, Flönz auf Kartoffelwaffel mit Apfel-Zwiebel-Chutney, Wirsingquiche, Schmalzbrot mit Kräutern, sowie Forellencreme auf Meerrettich und Radieschen auf Pumpernickel kredenzt wurde.

 

Nach einer annähernd 45 minütigen Pause, in der genug Spielraum zur Unterhaltung an den Tischen blieb, moderierte Jörg Mangen die „Paveier“ an, die bei der 1. Proklamation von „Jan nun Griet“ in diesem Rahmen das karnevalistischen Bühnenprogramm waren. Bei „Do häs et schönste Jeseech vun Kölle“, „Leev Marie“, „Uns jeiht et joot“ und anderen „Paveier“-Hits, blieb kein Stuhl besetzt, da das Publikum nach kölsche Lebensart gerne mitsang, schunkelte oder sogar in ihrer Vor-Fastelovends-Stimmung zwischen Bestuhlung und Tischen tanzte. Nach den beiden Zugaben der Band des Kölschen Kleeblatts, begrüßte der „Jan von Werth“-Präsident weitere illustre Gäste im Festsaal des traditionsreichen Prachtbaus neben Zoo und Botanischem Garten. Neben altgedienten Kameraden wie Ehrenpräsident Jürgen Blum und den Ehrenvorsitzenden Jakob Pütz, Severin Müller und Hans-Peter Fries, hieß Jörg Mangen Tanzpaare, Vorsitzende, Kommandanten und seine Präsidentenkollegen Udo Beyers, Peter Griesemann, Heinz-Günther Hunold, Hans Kölschbach, Udo Marx, Markus Simonian und Dr. Joachim Wüst willkommen, der gleichzeitig als Vizepräsident, Programmgestalter und Justitiar das Festkomitee vertrat.

Mit dem Einmarsch der Korpskapelle erfolgte auch der Einzug des gesamten aktiven uniformierten Korps und acht Plaggen, Standarten und Fahnen des Korps sowie der Equipe, die den designierten „Jan“ mit seiner „Griet“ aufs Podium geleiteten. Wie ein menschlicher Vorhang, verbargen die Musiker der Korpskapelle das Paar, welches bis Aschermittwoch nach ihrer Proklamation nach dem Kölner Dreigestirn das zweithöchste Regenten-Amt der Domstadt begleitet. Nach einigen Minuten schmissiger Lieder gut gekonnt dargebrachter rheinischer Karnevalsklassiker, räumten die Musiker die Bühne und gaben die Sicht auf „Jan un Griet“ 2018 frei, womit die eigentliche Proklamation beginnen konnte.

 

Hierzu kamen sodann Dr. Joachim Wüst und Hans-Werner Bartsch auf die Bühne, die die Proklamation nach herzlichen launigen Worten des FK-Vizepräsidenten vornahmen. Hierbei erhielt der in Köln geborene Jürgen Peters (58), der seit 1990 Mitglied des Tanz- und Reservekorps der Gesellschaft ist, den Degen des während des Dreißigjährigen Krieges lebenden Reitergenerals Johann Graf von Werth. Bettina Peters (51), mit dem Jürgen Peters im kommenden Jahr dreißig Jahre „ohne dreißigjährigen Krieg“ verheiratet ist, überreichte Hans-Werner Bartsch symbolisch einen übergroßen grünen Apfel. Im Anschluß der prägnanten Ansprachen, die der neue „Jan“ insbesondere an seine Mutter richtete, und auch hierbei mit einem Blick zum Himmelspötzge seinem Vater widmete, dankte die soeben proklamierte „Griet“ den beiden Proklamanten mit einem selbsthergestellten Apfellikör und stellten ihr Motto vor. Gewürdigt wurde sodann von Joachim Wüst, die Schaffenskraft der vergangenen Jahre von Thomas Koep, der aus beruflichen Gründen sein Amt als stellvertretenden Vorsitzenden in jüngere Hände gab. So verlieh im das Festkomitee für sein karnevalistisches Ehrenamt, welches er bis zum 8. Juni innehat den Verdienstorden des FK in Silber.

 

„Jan un Griet“-Motto

Mer Kölsche danze und´r Reih

un Jan un Griet sin met dobei!

Wat dat dis Johr för us bedück

es Stolz, es Ihr – es pures Jlöck!

D´r Krage jestärk un et Schützel jebunge,

Dä jan hät sing Griet för 30 Johr ald jefunge!

Mer sin einfach jlöcklich, dat wee jeder verstonn:

Jan, mer hann et jewoss,

Griet, met han et jedonn!

För dat jrön-wieße Korps, do stonn mer en

un fiere met üch Fastelovend am Rhing

 

 

Nach dem Abmarsch von Equipe, „Jan nun Griet“ und weiteren Persönlichkeiten, gehörte das Podium wieder Jörg Mangen und Frank Breuer, die dem in diesem Jahr gewählten Kommandanten Horst Eichholz den von Fritz Wermelskirchen gestifteten Kommandantendegen aus dem Jahre 1953 überreichten. Nach den Korps- und Mariechentänzen folgten die Ernennungen und Beförderungen ehrenhalber, mit dem das Reiter-Korps verdienten Menschen dankt, welche nicht Mitglied der Gesellschaft sind. In den Dienstrang eines Leutnants wurden unter anderem von den Blauen Funken Björn Griesemann und vom Rosen-Montags-Divertissementchen Udo Marx aufgenommen. Oberleutnant wurden mit dem heutigen Abend Dr. Yorick M. Ruland, Wolfgang Kemmerling Gabriele Gérad-Post. Zudem wurde Udo Beyers in den Rang eines Rittmeisters und Dr. Joachim Wüst zum Obrist befördert. Nach einem weiteren Reitertanz dankte das Korps seinem Mitglieder mit der silbernen, silbernen mit Brillanten, goldenen Nadel und Urkunden bei verdienten „Jan von Werther“, wie Markus Glasemacher, Dr. Martin Müser, Jochen Pöttgen, Martin Weber (alle Silber), Werner Bracht und Axel Nienhaus (Silber mit Brillanten) und Friedel Müntenich mit der Verdienstnadel in Gold. Ehrenmitglieder wurden hiernach Willi Hennerici, Karl Heinz Molis, Günther Müller, Guido Schiller und Hans Josef Wallraff.

Zum Abschluß der Proklamation des erstmals in diesem und überaus gelungenen Rahmens, präsentierten sich die Mitglieder des Tanzkorps erneut eine Tanz, mit dem Sie erstmals auf einer Bühne vor Publikum standen und in staunende Gesichter blickten.

Quelle (Text und Fotos): © 2017 Niklas Jäckel/typischkölsch.de
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